Peng

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Das kleine blonde Mädchen spielte mit ihren Spielzeug Autos. Scheinte schon recht ungewöhnlich. Keine Spur von einer Barbie.

Die Ladenglocke bimmelte fröhlich vor sich hin. Der Vater hastete schnell zur Kasse seines eigenen Geschäfts. Er verkaufte ganz stolz seine Backwaren.

Das machte die kleine Blonde auch immer so glücklich, wenn sie den Laden betrat. Der Geruch von Zimt, Schokolade und anderem, das sie mit ihren Nasenflügeln gierig aufsog. Fast wie eine süßliche Droge.

Ein Mann, sein Gesicht verhüllt. Er stand mitten im Geschäft. Das blonde Mädchen, das ich war, hob überrascht ihr Gesicht. Es war ungewohnt für mich, so einen Menschen hier zu sehen. Sonst waren hier nur Leute, wie die nette Mrs. Betty, die immer zwei Schokobrötchen für ihre Enkel mitnahm. Oder der verrückte Willy, der immer extra Streusel auf seinem Erdbeermuffin wollte.

Dieser Mann war komplett anders. Er versteckte seinen Arm in seiner Jacke. Weshalb, fragte sich mein jüngeres Ich – Wegen einer Waffe. Das wusste ich erst nicht.

»Hände hoch oder ich schieße!«

Seine Stimme zitterte, als würde er das zum aller ersten Mal machen. Verschreckt ließ ich meine Hotwheels auf den Boden prallen. Mehrere dumpfe Aufschläge ertönten, was den Mann aufschrecken ließ. Schnell deutete er mit dem Lauf der Waffe auf mich.

Schweißperlen bildeten sich auf Vaters Gesicht.

»Halten Sie die Waffe schön auf mich, okay?«

Vater versuchte mit erhobenen Händen, wieder seine Aufmerksamkeit zu erlangen. Es gelang auch.

»Her mit dem Geld, alter Mann!«

Das gefährlich glitzernde Objekt in seiner Hand zitterte. Der Mann wurde immer nervöser. Die Waffe entsichert. Kein Laut verließ meinen Mund in der angespannten Stille.

»Was dauert das denn so lange?!«

Vater wühlte hastiger in der Kasse rum, stopfte alles in eine billige weiße Plastiktüte und wollte sie gerade dem Mann überreichen, als sein schweißnasser Finger abrutschte uns sich ein Schuss löste. Vater keuchte auf. Ein Schrei entwich meiner Kehle. Der Mann fluchte panisch auf. Viele Dinge passierten in dem Moment.

Vater griff sich an die Brust, schenkte mir noch ein letztes Mal seine gesamte Aufmerksamkeit, indem er mich traurig anlächelte. Blut lief aus seinem offenen Mund. Und dann war es vorbei. Er war fort. Nur noch sein lebloser Körper prallte auf dem Parkett auf.

»FUCK! FUCK! FUCK! Ich-Ich wollte das nicht!«

Einfach so.

Peng!

Und er war weg.

Vor meinen Kindesaugen.

Peng!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt