Kapitel 6

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[Louis]

Nachdem ich meinem Bruder Bescheid gegeben hatte vergingen die letzten Stunden nur schleppend. Ich hatte diesen neuen Freund von William wieder gesehen und musste unweigerlich über ihn nachdenken.
Als Liam und ich gemeinsam zu ihm nach Hause gingen, hörte er gar nicht mehr auf sich aufzuregen über die Jungs.

"Wie kommt er dazu mir eine zu verpassen!? Dieses Arschloch! Und Zayn ist genauso ein Arsch!" fluchte er vor sich hin, während er seine Haustür öffnete und wir beide hinein gingen.
Wie so oft waren seine Eltern nicht da und so gingen wir direkt in sein Zimmer.
Achtlos warf ich meine Tasche auf den Boden und setzte mich auf das Bett. Ich sah Liam an, welcher sein mittlerweile blaues Auge im Spiegel betrachtete und leise fluchte.
Die Aktion von diesem Harry war definitiv scheiße. Leider musste ich allerdings zugeben dass ich es heiß fand. Ich fand ihn heiß.
Und das war etwas völlig Neues für mich und es störte mich. Nicht, weil er ein Junge war.
Es störte mich einfach, weil ich wusste dass ich niemals im Leben eine Chance bei ihm hätte. Nicht in hundert Jahren. "Harry ist sehr hübsch." sagte ich kleinlaut und Liam drehte sich zu mir um und sah mich fassungslos an.
"Wie bitte!?" fragte er mit schriller Stimme und ich schluckte und senkte den Blick. "Er sieht gut aus." murmelte ich. Liam lachte ironisch und schüttelte den Kopf. "Dieser Vollidiot schlägt mir in's Gesicht und alles was dir dazu einfällt ist, dass er hübsch ist!?" fragte er ungläubig und ich lief rot an und nickte leicht.

"Ich weiß, Li. Es tut mir leid aber er hat so schöne grüne Augen, hast du die gesehen? So schön..." sagte ich wieder und seufzend ließ sich Liam neben mich sinken und strich mir über den Rücken. "Schlag dir das aus dem Kopf, Lou. Er steht auf William." sagte er sanft.

Ich schluckte und nickte nur. Wieder einmal war es William welcher der Interessante von uns Beiden war. Derjenige, der selbstbewusst war, schon eine Menge Freunde gehabt hatte. Ich hingegen war noch immer allein und mich sah auch niemand an.
"Lass uns anfangen zu lernen, das lenkt dich ab!" schlug Liam vor und seufzend zog ich meinen Hefter aus der Tasche. Ich wusste ich konnte mich nicht konzentrieren aber vielleicht hatte der Braunäugige recht und das würde mir helfen.

***

Drei Stunden später waren wir fertig und ich auf dem Nachhauseweg. Tatsächlich hatte mich das Lernen abgelenkt, aber da Liam mich mit einem gemurmelten "Vergiss diesen lockigen Idioten" verabschiedet hatte, hingen meine Gedanken wieder bei Harry.
Langsam lief ich die Straßen entlang und malte mir aus, wie es wäre wenn Harry mich mögen würde. Wenn er Interesse an mir hätte, sich vielleicht sogar in mich verlieben könnte.
Ich schloss die Haustür auf, ging hinein und stellte mir gerade vor wie ich zum ersten Mal meinen Kuss bekommen würde von ihm, da sah ich meine Mom die aufgebracht auf mich zu kam.

"Louis wo warst du!?" rief sie zornig und ich sah sie mit großen Augen an. "Na bei Liam, so wie..."
"Wozu hast du eigentlich ein Handy!?" unterbrach sie mich und schnaubte. "Schreib doch eine SMS, das hätte mir gereicht! Aber dich nicht zu melden geht nicht, Louis! Ich habe mir Sorgen gemacht! Nicht einmal William wusste, wo du dich herum treibst!" rief sie wieder und ich runzelte die Stirn und sah aus dem Augenwinkel meinen Bruder auf der Treppe stehen.
Dieser Idiot hatte Mom natürlich nichts gesagt!

"Mom, ich habe William gesagt, dass er dir Bescheid geben soll!" versuchte ich mich zu verteidigen, doch sie sah mich ernst an. Nun kam auch William die Treppe herunter gelaufen. "Du hast mir überhaupt nichts gesagt! Sonst hätte ich es Mom doch erzählt!" sagte er sofort und mir klappte die Kinnlade auf. "N-natürlich!" sagte ich leise doch er schüttelte wieder den Kopf. Meine Mom seufzte und sah mich an. "Ich hätte nicht gedacht dass du lügst, Louis. Das hast du noch nie gemacht!" sagte sie und ich konnte die Enttäuschung hören. Aber ich hatte nicht gelogen!

"Mom, glaub mir. Ich habe nicht gelogen." sagte ich leise doch sie schüttelte nur den Kopf und lief in Richtung Wohnzimmer davon, ohne ein weiteres Wort zu sagen. Fassungslos sah ich zu William, der mich arrogant angrinste.
"Armer, kleiner Loulou. Na ist Mami sauer auf dich?" spottete er und ich senkte den Blick. "Jetzt weißt du wie es mir immer geht du kleiner Streber!" warf er noch bissig ein und schubste mich von sich, bevor er die Treppen nach oben ging.
Ich taumelte etwas, konnte mich jedoch halten und seufzte tief.
Warum zum Teufel war mein Leben so beschissen? Ich hatte ihm nichts getan und wieder musste William irgendwelchen Schabernack mit mir treiben.
Enttäuscht und gleichermaßen deprimiert schlurfte ich nach oben in mein Zimmer und ließ mich in mein Bett auf den Rücken fallen.
Dieser ganze Tag war beschissen gewesen. Und die Sache mit William hatte mir nur noch mehr meine Stimmung vermiest.

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susiiTomlinson

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