Das unscheinbare Mädchen

Teil 5

Langsam wurde ihr klar, dass sie ohne Max nicht mehr leben wollte.
Sie schaute den Autos hinterher, die unter ihren Füßen herumfuhren.
Der Regen ließ nicht nach doch sie merke, wie warme Tränen über ihre Wangen flossen.
Sie ließ sie einfach laufen, versuchte nicht sie zu unterdrücken.
Sie schluchzte leise.
Es war ihr gleichgültig ob sie jemand hörte oder sah.

Sie wollte sich die nächste Zigarette anzünden, doch durch den Regen und den Wind ging das Feuerzeug immer wieder aus.
Verzweifelt und wütend warf sie die Kippe von der Brücke.

Sie schaute ihr hinterher, wie sie langsam runterfiel.

Es fühlte sich an wie in Zeitlupe.

Sie wollte genuso fallen wie diese Zigarette.

Mit letzter Kraft drückte sie sich aus ihrer sitzenden Position nach oben.
Wacklig stand sie auf dem Geländer der Brücke.

Der Regen wurde stärker.
Er peitsche ihr ins Gesicht.
Der Surm zerzauste ihr Haar.
Sie klebten ihr nass auf ihrer Stirn.
Ihr war kalt.

Ihr Gefühl: Leere
Und doch der innere Drang zu sterben.

Sie schaute hinab.
Durch ihre Tränen und dem Regen sah sie alles verschwommen.

Sie schaute sich um.
Es war niemand da, der sie hätte aufhalten können.

Eine letzte Träne lief ihr übers Gesicht.

Sie breitete ihre Arme aus...

...und dann sprang sie.

Sie fiel...
und fiel...
und fiel...

Gleich wären all die Qualen vorbei.

Sie lächelte als sie auf dem Boden aufprallte.

Und mit diesem lächeln starb sie.