6 Kapitel

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Als ich wieder auftauchte, hörte ich Kat meinen Namen rufen. Sie enddeckte mich und in ihren Augen zeichnete sich Erleichterung und Überraschung ab. Ich zog mich aus dem Wasser auf den Felsen und sah sie an.

>>Alles in Ordnung? Du siehst ein bisschen fertig aus.<< sagte ich verwirrt darüber, warum sie so verängstigt aussah. Sie fasste mich an den Schultern und sah mich an, als würde sie sicherstellen wollen, dass ich auch wirklich ich war.

>>Ob alles in Ordnung ist?! Was war los?!<< Sie schlug mir auf den Arm und sah jetzt sauer aus.

>>Tu das nie wieder!<< Ich hob die Arme. Warum hatte sie den Angst?

>>Wow, was ist denn in dich gefahren?<<

>>Du warst so lange unter Wasser, dass ich dachte, du wärst ertrunken!<< Oh shit! Ich habe vergessen, dass ich mit ihr hier war und nicht mit Dee. Sie erwartete, dass ich auftauchte um Luft zu holen. Ich musste fast 10 Minuten unter Wasser gewesen sein. Kein Wunder, dass sie ausgeflippt war. Sie dachte, dass ich tot war.

>>Warum tust du das? Warum machst du mir so viel Angst? Du warst ewig unter Wasser.<< schimpfte sie. Ich runzelte die Stirn.

>>So lange war es doch gar nicht. Ich war schwimmen.<< versuchte ich sie zu beruhigen. Verdammt, ich wollte das nicht tun. Ich durfte mich nicht verdächtig machen. Aus diesem Grund war das mit den Menschen so kompliziert. Scheiße, was sollte ich tun, wenn ich sie nicht überzeugen konnte, dass sie falsch lag.

Sie war viel intuitiver als jeder andere Mensch, den ich kannte.

>>Doch, Deamon, du warst sehr lange unten. Mindestens zehn Minuten! Ich habe nach dir gesucht, nach dir gerufen. Ich ... ich habe gedacht, du wärst tot.<< In ihren Augen glitzerten leichte tränen.

Oh nein, ich wollte nicht, dass sie weinte. Das war schrecklich.

Ich stellte mich neben sie auf dem Felsen und sah auf sie herab.

>>Es können unmöglich zehn Minuten gewesen sein. Das glaube ich nicht. Niemand kann so lange die Luft anhalten.<< Ich suchte nach einem Grund. Klar, ich lebte, sollte das nicht Grund genug sein, dass sie glaubte, sich zu irren.

>>Du offensichtlich schon.<< argumentierte sie. Überrascht, dass sie sich so aufregte suchte ich ihren Blick.

>>Hast du dir wirklich Sorgen um mich gemacht?<< Blöderweise mochte ich sie dadurch noch mehr.

Sie machte sich sorgen um mich. Niemand, außer Dee und Dawson hatte sich je Sorgen um mich gemacht.

>>Nein, verdammt noch mal! Was ist denn an dem Satz >Ich dachte, du wärst ertrunken< nicht zu verstehen?<< Sie zitterte leicht vor Angst. Ich fühlte mich so schlecht, dass sie so empfand. Das war falsch.

>>Kat, ich bin zwischendurch aufgetaucht. Wahrscheinlich hast du mich nicht gesehen, weil ich gleich wieder runtergegangen bin.<< sagte ich vernünftig. Sie sah mich skeptisch an, als ob sie kein Wort glaubte.

Ich musste sie davon überzeugen, dass sie falsch lag.

>>Passiert dir das oft?<< Ich versuchte ihr das Gefühl zu geben, dass sie verrückt war.

>>Was passiert mir oft?<<

>>Dass du dir Dinge einbildest. Oder kannst du generell die Zeit schlecht einschätzen?<< Jetzt war ich einfach nur ein Arsch. Wenn ich sie ab nervte, würde sie vielleicht vergessen, dass sie sich Sorgen gemacht hatte.

Obsidian Daemons SichtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt