8 Kapitel

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Als der Bär verschwand überwand mich ein Gefühl der Erleichterung. Ich drehte mich zu Kat um, um zu sehen, was sie gesehen hatte. Doch sie hatte die Augen geschlossen. Plötzlich brach sie auf sich selbst zusammen. Ich eilte zu ihr und hob ihren Leblosen Körper hoch. Ihr Atem war flach und eben, weshalb ich wusste, dass sie nur in Ohnmacht gefallen war. Wahrscheinlich, wegen der hohen Menge an Energie.

Blitze zuckten über den Himmel und in der Ferne hörte ich Donner. Ein Sturm zog auf. Eine Häufige Folge vom hohen Energieeinsatz. Matthew hatte mehr als einmal probiert uns das mit dem Wetter zu erklären, aber ehrlichgesagt, hatte es mich nicht interessiert. Ich wusste es nicht. Aber was ich wusste, war, dass der Himmel sich öffnete und sintflutartigen Regen auf uns herabfiel.

Ich drückte Kat noch fester an meine Brust und der Geruch von Vanille und Pfirsich überflutete meine Sinne. Der ruhige Ausdruck auf ihrem Gesicht beruhigte mich. Ihre dichten Wimpern lagen auf ihren Wangen, die rosigen Lippen waren leicht geöffnet und ihre Haut war rein und perfekt. Ich sah sie an und bewegte mich innerhalb von Sekunden zu unseren Häusern. Nur Augenblicke später standen wir vor Kats Veranda. Trotzdem sahen wir wie nach einer Dusche aus. Dann überlegte ich, was ich tun konnte. Ich konnte sie auf die Hollywoodschaukel legen und dann nach Hause gehen. Aber wenn sie von der Schaukel viel und sich verletzte, war es meine Schuld. Und wenn sie sich wehtat, würde Dee mir nie verzeihen. Ich konnte die Haustür öffnen und sie auf das Sofa legen. Aber die Tür war wahrscheinlich verschlossen. Also müsste ich in Kats Taschen nach dem Schlüssel suchen. Ich blickte hinunter auf ihre kurzen Shorts und auf ihre unglaublich langen Beine ... nein, das war keine Alternative. Oder ich könnte mich zu ihr setzten und warten, bis sie aufwacht.

Ich ging zur Schaukel und legte mich darauf. Ich würde warten, bis sie aufwacht. Kat platzierte ich neben mich. Dann legte ich meinen Arm um ihre Taille, wobei sich ihre Oberschenkel an meine drückten. Und ihr Kopf auf meiner Brust lag. Ich versuchte mich zu entspannen, aber Entspannung war nicht möglich, da sie ihren Kopf weiter an meine Brust kuschelte und ihre Hand auf meiner Hüfte ruhte. Ich versuchte es zu ignorieren. Aber der Sanfte Schein der Macht, der ihren Körper umhüllte, machte es mir schwer, mich zu entspannen. Wie sollte ich ihre Spur nur erklären? Die anderen würden einen Anfall bekommen, wenn sie sahen, wie sie alles beleuchtete. Und Dee würde verlangen, dass wir ihr unser kleines Geheimnis erzählen. Das würde nur Ärger geben. Kat würde nur Ärger geben. Aber trotzdem lag ich hier mit ihr im Arm. Selbst jetzt konnte ich mich nicht dazu bringen, sie zu verlassen. Was hatte es mit diesem Mädchen auf sich, dass ich nicht von ihr weg bleiben kann?

Das Summen der Energie in meinem Körper, wann immer ihre Hand oder ihr Kopf sich bewegten, irritierte mich. Es ist so, als hätte sie ihre eigene Energie. So etwas hatte ich noch nie, und zwar mit niemandem. Ich hätte gedacht, dass ich so etwas mit einem anderen Lux erleben würde. Ash oder jemandem anderen, aber das war es nicht. Ashs Macht war nie greifbar für mich, aber Kats schon. Manchmal fragte ich mich, ob Kat wirklich menschlich war.

Ich saß hier in der Stille und hörte, wie der regen vom Dach tropfte. Kat bewegte sich ganz leicht. Sie war nicht, wie jeder andere Mensch, den ich je getroffen hatte. Sie ist unabhängig, stur, tapfer und loyal. Sie kannte meine Schwester erst seit ein paar Tagen, war aber dennoch loyal ihr gegenüber. Vor allem war sie mächtig in ihrem eigenen Weg, diese Attribute in Verbindung mit ihrem scheinbar unerschütterlichen Mut und Stärke machten sie fast so mächtig wie jeder Lux, auf den ich gestoßen bin.

Während meine Gedanken rasten, ließ ich die Schaukel sanft hin und her schaukeln. Kat murmelte etwas im Schlaf und schmiegte ihre Wange an meine Brust. Ich zog sie näher zu mir. Wenn sie mir noch näher kam, würde sie auf meinem Schoß sitzen. Nicht, dass ich mich beklagen würde. Ohne es zu bemerken begann ich, in ihr perfektes friedliches Gesicht zu sehen. Ihre geöffneten Lippen, und ihre flackernden Augenlieder. Sie musste wohl träumen, und dann fing ich an, mit dem Daumen kleine Kreise auf ihrer Taille zu malen, um sie zu beruhigen. Mit jedem Kreis zog ich ihr T-Shirt etwas höher, bis mein Daumen auf ihrer nackten Haut kreiste. Der kleine Hautkontakt, war so nervenauftreibend wie der große vom See. Es ist fast so, als ob ihr Körper aufgeladen ist. So aufgeladen wie bei einer kleinen Lichtshow. Aber das war natürlich Schwachsinn.

Obsidian Daemons SichtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt