Kapitel 7

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"Ich pack das einfach nicht", jammerte ich und fiel ihr in die Arme.
"Derek kommt gleich"
Toll. Ehrlich gesagt wusste ich nicht, ob ich ihn gerade unbedingt sehen wollte. Schließlich war ich immer noch nicht über seine Reaktion hinweg. Doch da kam er auch schon die Treppe hoch und meine Gedanken wurden über den Haufen geschmissen. Er kam näher, setzte sich lautlos neben Lydia, die mich immer noch in den Armen hielt, und fing an nervös seine Hände zu kneten. "Es tut mir leid", unterbrach er die Stille "Tut mir leid, aber ich wusste es, deshalb hab ich so emotionslos reagiert..."
"Was?", fragte ich ungläubig.
"Mein Gehör...als ich noch klein war, habe ich es auch gehört, als meine Mutter mit meiner Schwester schwanger war, bevor sie es mir gesagt hat...Ich höre den Herzschlag.."
Ich löste mich aus Lydias Umarmung und stützte meinen Kopf in meine Handflächen. Das hätte ich mir auch denken können...
"Warum hast du es mir nicht gesagt?", fragte ich ihn unbeholfen, während ich mir nervös durch die Haare fuhr.
"Wollte ich. Heute. Aber Peter hat mir mit seinem "Geschenk" einen Strich durch die Rechnung gemacht. Dann wusste ich nicht mehr, wie ich reagieren soll. Es tut mir leid, Liebes. Ich wollte nicht, dass du enttäuscht oder sauer über meine Reaktion bist."
"Aber warum hast du es mir nicht sofort gesagt, nachdem du es rausgefunden hättest?"
"Weil ich nicht wusste, wie. Ich wollte es dir schonend und freudvoll beibringen. Dazu musste ich mir aber überlegen, wie ich das am besten -"
"Seit wann weißt du es?", unterbrach ich ihn.
"Seit gut anderthalb Wochen"
"Ich glaubs nicht!", mischte sich Lydia ein.
"Lydia bitte halt dich raus", sagte Derek.
"Nein. Ich werde meine beste Freundin unterstützen"
Langsam hatte ich meine Fassung wieder und wollte das allein mit ihm klären. "Lyds? Wartest du bitte unten?"
Lydia giftete Derek kurz an und ging dann die Treppe hinunter.
"Du hättest es mir sagen müssen"
"Ich war doch selbst überfordert davon und hatte verdammt große Angst um dich!"
Ich wendete meinen Blick ab und starrte den Fußboden an. Langsam legte ich meine rechte Hand auf meinen Bauch und machte mir klar, dass ich einen Mini-Werwolf in mir trug. Einfach unglaublich. Sowas passiert auch nur mir. Ich meine, die Tatsache, ein Kind von Derek zu erwarten wäre A in ein paar Jahren schöner gewesen, und B wäre es schön gewesen, wenn er sein Werwolf-Gen nicht vererbt hätte. Aber gut. Es war wie es war und ändern konnte ich sowieso nicht. Klar, ich hätte abtreiben können, aber das würde ich nie im Leben übers Herz bringen. Also sah ich Derek mit einem steifen Blick an und sagte: "Es ist dein Kind, entscheide du"
Derek schien etwas verwirrt und fragte:" Was entscheiden?"
„Über Leben oder Tod. Wenn das Kind sich weiterentwickelt, kann es sein, dass ich sterbe, andererseits müsste ich ein Kind umbringen, was mich psychisch foltern und zerstören würde.
Das heißt, für mich würde beides nicht garantiert gut enden, deshalb möchte ich, dass du entscheidest."
Er sah überfordert aus. Sehr überfordert. "Ich liebe dich. Das Wesen in dir liebe ich jetzt auch schon. Also ist auch für mich beiden scheiße. Ich will dich nicht verlieren."
Er nahm mich in die Arme und strich mir durchs Haar.
"Möchtest du das Risiko eingehen?", fragte er schließlich.
Ich überlegte kurz und sagte entschlossen: "Ja. Wenn du mir versprichst, es mit mir durchzustehen"

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⏰ Letzte Aktualisierung: May 18, 2019 ⏰

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