♡Xiumin x You♡

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~Deine Sicht~

Ich wusste es würde so kommen. Der Arzt hatte es ja auch schon angedeutet. Aber wirklich bereit war ich nicht. Ich denke man wird nie wirklich 'bereit' sein, um einen guten Freund gehen zu lassen.

Heute würde mein kleiner Malteser Coco eingeschläfert werden. Der Tumor war schon viel zu weit fortgeschritten, als dass man ihn noch hätte entfernen können. Die Kleine tat mir so leid, sie hatte solche Schmerzen. Immer dieses Wimmern nachts, ich hielt es nicht mehr aus.

So enschloss ich mich, sie doch einschläfern zu lassen, auch wenn ich es nicht wirklich wollte. Einerseits wollte ich nicht meine kleine Gefährtin verlieren, andererseits konnte ich sie nicht mehr leiden sehen.

Ich hatte mich die ganze Nacht auf diesen Tag vorbereitet, und doch konnte ich nicht aufhören zu weinen, als ich mit Coco auf dem Arm in das Behandlungszimmer lief.
Ich hörte auch nicht auf zu weinen, als die Tierarzthelferin sie mir abnahm und auf dem Metalltisch absetzte. Sie war so schwach, dass sie direkt einknickte.

Ich schluchzte unaufhörlich, als der Tierarzt die Spritze vorbereitete während ich sie sanft unter dem Kinn kraulte. Ihre Lieblingsstelle. Sie seufzt zufrieden und schloss halb die Augen. Wieder entfuhr mir ein lauter Schluchzer.

'Das ist dann wohl das letzte Mal, dass ich sie streicheln kann.', dachte ich traurig.
Der Arzt sah mich noch einmal fragend an und ich nickte ihm zu. Dann setzte er die Spritze an.

Meine Sicht war völlig verschwommen vor lauter Tränen. Wenn es überhaupt noch möglich war, weinte ich jetzt stärker. Da ging sie hin, mein treuer Begleiter vieler Jahre, meine beste Freundin, eigentlich mein Ein und Alles.

Ich ging in die Hocke und krallte mich an der Kante des Tisches fest. Ich gab Coco einen kleinen Kuss auf die Nase.

"Machs gut meine Kleine. Ich hab dich lieb, vergiss das nicht. Und mich auch nicht okay ? Ich-..", flüsterte ich ihr ins Ohr, bevor ich an meinen eigenen Schluchzern erstickte. "Ich werde dich auch nie vergessen."

Dann stand ich zittrig wieder auf. Ein letztes Mal sah sie mir tief in die Augen. So, als würde sie sich verabschieden. Ich lächelte ihr leicht zu, dann schloss sie entgültig die Augen.

Heiße Tränen liefen unaufhörlich meine Wangen runter und ich schluchzte unkontrollierbar. Nun war sie weg. Meine kleine Coco. Eine der Schwestern legte einen Arm um mich und brachte mich nach draußen. Sie verabschiedete sich und versprach mir noch einmal, dass Coco, wie verabredet auf den Tierfriedhof gebracht werde.

Ich nickte langsam und verließ die Klinik. Da ich so stark weinte, wollte ich nicht mit dem Auto heim fahren. Stattdessen entschloss ich mich, ein wenig durch die Stadt zu laufen, um einen klaren Kopf zu bekommen.

Meine Schluchzer wurden seltener, hörten aber nicht komplett auf. Die Geschäfte an denen ich vorbei lief, waren heute total langweilig. Normalerweise wäre ich freudig rein gerannt, aber heute schienen sie einfach uninteressant. Ich ließ den Kopf wieder sinken und lief weiter. Der Blick in Coco's Augen ging mir nicht mehr aus dem Kopf.

Während ich mir die Tränen aus den Augen wischte, bemerkte ich nicht wohin ich lief. So kam es, dass ich kurzerhand mit jemandem zusammenstieß. Ich landete unsanft auf dem Hintern. Überrascht blickte ich zu dem Mann vor mir, der auch umgefallen war. Er wirkte genauso verwirrt wie ich. Anscheinend war er in sein Handy vertieft, welches nun auf dem Boden lag.

Schnell stand er auf und kam auf mich zu.
"Oh mein Gott, das tut mir schrecklich leid. Ich habe nicht aufgepasst wohin ich laufe." Er nahm mich am Arm und half mir auf. "Ist alles in Ordnung ?", fragte er besorgt.

Exo One ShotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt