Kapitel 4

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(veröffentlicht am 06.12.2016 | überarbeitet am 20.12.2017)

Gigi's p. o. v.

Nach einer 20 minütigen Taxifahrt kommen wir endlich bei Sean's gewünschtem Ziel an. Wir sind etwas ausserhalb des Theaterviertels von Manhattan, es ist hier um einiges ruhiger als beim Time Square.

Sean gibt mir mit der Hand ein zeichen sitzen zu bleiben, ehe er auf seiner Seite aussteigt, um das Auto herum geht und mir dann die Autotüre gentlemanlike aufhält. Ich steige lachend aus und streiche mein Kleid glatt, das von der Fahrt etwas zerknittert ist.

Das Haus vor dem wir nun stehen ist eines der vielen "Wolckenkratzer" die es hier in New York gibt und ich bin vom ersten Moment an begeistert.

Als wir die riesige Eingangshalle betreten verschlägt es mir den Atem. "Oh mein Gott...!" Quike ich und werfe einen Blick in Sean's Richtung, der mir amüsiert zulächelt.

Während wir quer durch den riesigen Raum zu dem Fahrstul laufen, legt er seine Hand auf meinen Rücken, wesshalb ich vor Schreck beinahe über meine eigenen Füsse stolpere. Auch wenn er dies wahrscheinlich nur aus Höflichkeit tut, oder wegen den auffälligen Blicken, der Gruppe von Männern, die in der Lobby stehen und sich unterhalten, beginnen meine Gedanken zu rasen. Ich versuche nach Aussen hin ruhig zu bleiben, doch seine Berührung brennt sich durch den dünnen Stoff meines Kleides in meine Haut.

Erst als wir beim Fahrstuhl angekommen sind und er seine Hand von meinem Rücken nimmt, kann ich wieder klar denken. Wir betreten schweigend den leeren Fahrstuhl.

Mein Blick wandert zu der, der Türe gegenüberliegenden Seite, welche aus einem grossen Spiegel besteht. Durch den Spiegel hindurch betrachte ich Sean, der sich gegenüber von mir an die Wand gelehnt hat.

Es herrscht eine angespannte Stille, bis er sie schliesslich durchbricht: "Wesshalb so schweigsam?" Fragt er, den Blick auf den Spiegel gerichtet. Unsere Blicke treffen sich und ich höre, wie etwas in mir stolpert um gleich darauf in doppelter Geschwindigkeit loszuhämmern. Ist das etwa mein Herz?!

Ich entscheide, mir nicht weiter den Kopf darüber zu zerbrechen und konzentriere mich stattdessen auf seine Augen, welche direkt auf mich gerichtet sind. Man könnte meinen, er hätte diesen Blick stundenlang vor dem Spiegel eingeübt um die Damenwelt damit zu beeindrucken... oder vielleicht liegt es auch in seiner Natur, bei allem was er tut, oder auch nicht tut einfach unwiderstehlich gut auszusehen. Bei mir hat dieser Blick jedenfalls seinen gewünschten Effekt, denn er bringt mich und meine Gedanken komplett durcheinander. 

Mein Gott, reiss dich zusammen!!

Warne ich mich und mein gesunder Menschenverstand sagt mir, dass es langsam an der Zeit wäre, auf seine Frage zu antworten: "Ich weiss nicht... wahrscheinlich bin ich einfach überwältigt von dieser ganzen..." Ich halte inne und suche nach dem richtigen Wort: "...Glamourösität...?!"

Gibt es dieses Wort überhaupt...? Ich bin wohl wirklich etwas durcheinander...

Er beginnt zu lachen und ich kann nicht anders, als ebenfalls zu lächeln.

"Warte nur, bis du meine Wohnung siehst! Die wird dir bestimmt gefallen!" Sagt er mit einem schiefen Lächeln und wendet seine Augen vom Spiegel um mich nun direkt anzublicken.

"Zu einem gutaussehenden Mann gehört wohl auch eine schöne Wohnung." Sage ich schulterzuckend und könnte mir im selben Moment ins Gesicht schlagen, als ich realisiere was ich da gerade gesagt habe.

don't be a fool || Shawn Mendes ffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt