Kapitel 3

28 4 9
                                    

Draußen auf dem Flur angekommen musste ich mich erst ein mal abreagieren. Da ich sowieso nicht mehr in den Unterricht zurück ging, entschloss ich mich einfach die letzten Schulstunden zu schwänzen und nach Hause zu gehen. Am Schultor dreht ich mich noch einmal um und sah mir meine Schule mal genauer an. Eigentlich war es eine sehr moderne High-School, von der man eigentlich träumen könnte. Aber nicht wenn man weiß das so ein vor Jahren her gewesener Tag die ganze High- School Zeit erschwert. In dem Moment dachte ich wieder an den Tag, an den Tag an dem sich mein Leben auf den Kopf gestellt hat. Ich rede vom 02. Mai vor einem Jahren. 
          ———Flashback———
Heute bin ich extra früh aufgestanden um mich besonders hübsch zu machen.Denn heute ist ein ganz besonderer Tag. Ein Jahr sind Luca und ich nun schon zusammen. Und heute ist unser Jahrestag. Ich bin schon gespannt was wir heute unternehmen werden. Alles was ich weiß ist, dass wir uns um 8:15 Uhr am Schultor treffen und ich pünktlich da sein soll.
Es war zwar erst halb sieben, aber ich ging trotzdem schon ins Badezimmer um mich fertig zu machen.
                     • ~•~•~•~•~•~•
Pünktlich um 8:15 Uhr stand ich also am Tor und wartete, und wartete..... und wartete. Aber es kam niemand. Als auch bis zum Schulbeginn niemand kam, ging ich deprimiert und etwas verletzt in den Unterricht. Ich hatte mir all die Stunden Gedanken darüber gemacht, ob Luca vielleicht nicht mehr mit mir zusammen sein will? Vielleicht hat er ja eine neue Freundin? Oder es ist ihm was zugestoßen! Aber diesen Gedanken verdrängte ich in all dem Unsinn von Geschichtsdaten und Mathematikformeln. Er würde bestimmt noch kommen, redete ich mir immer und immer wieder ein. Doch er kam einfach nicht... Auch am Ende der letzen Stunde war er nicht aufzufinden. Soll ich noch warten? Ich entschloss nach Hause zu gehen, doch bevor ich in den Bus einsteigen konnte, sah ich aus dem Augenwinkel zwei Polizisten, die gerade die Schule betraten. Irgendetwas sagte mir, dass es etwas mit Luca zu tun hatte. Also ging ich wieder auf den Schulhof. Als ich sah wie unser Rektor mit den Polizisten und Lucas Eltern im Schlepptau auf Lucas Klassenzimmer zu lief, konnte es nur noch eins bedeuten: Ihm ist etwas zugestoßen! Tränen sammelten sich schon in meinen Augen und ich konnte sie nur schwer zurück halten. Ungeduldig und immer noch ohne Gewissheit lief ich immer wieder auf und ab. Ich hielt es nicht mehr aus und stürmte in die Aula. Dort saßen schon ein paar Mädchen aus seiner Klasse und weinten sich die Augen aus. Jetzt war es sicher. Mein schlimmster Albtraum wurde Wirklichkeit. Jetzt ließ ich meinen Tränen freien Lauf. Ich rannte ins Klassenzimmer, doch bevor ich die Tür aufmachen konnte, wurde sie schon aufgeschwungen und ich rannte direkt in die Arme eines Jungen, Tyler. Sein bester Freund. Ich wollte wissen was passiert war doch er schüttelte nur den Kopf und zog mich näher an sich heran. Ich wollte endlich wissen was wirklich passiert war, weshalb ich auch ins Klassenzimmer ging, in dem Lucas Eltern Arm in Arm beisammen standen und weinten. Ich unterbrach die unangenehme Stille mit meiner zitternden Stimme. „ Wa-was-was ist pass- passiert?" Unser Rektor konnte sich zuerst wieder sammeln und antwortete mir möglichst neutral „ Luca war in einen Autounfall verwickelt, der tödlich für ihn endete.... " , er wollte weiter reden, doch das reichte mir schon. Ich brach wie ein Stück Nichts zusammen und heulte mir die Augen aus. Meine Freunde haben es wohl auch schon mitbekommen und kamen zu mir gerannt. Immer wieder redeten sie auf mich ein. Ich soll aufhören zu weinen und endlich aufstehen, doch ich wollte und konnte nicht mehr. Ich wollte zu ihm, nur zu ihm. Als mich dann zwei starke Arme wieder auf die Beine zogen, blieb ich nicht lange stehen. Ich brach wieder zusammen. Ich war in diesem Moment wie Wackelpudding. Hätte man mich nicht aufgefangen, wäre ich vermutlich voll auf mein Gesicht gefallen. Die Arme, die ich inzwischen Tyler zuordnen konnte, trugen mich raus aus dem Klassenzimmer in die Aula. Ich schrie immer wieder „Neeiin! Ich will zu ihm! Lasst mich endlich zu ihm! Ich- ich liebe ihn doch. Wir gehören zusammmmmen. —Schluchz Schluchz —

———Flashback Ende ———

Als die Schulglocke klingelte und ich aus meinen Gedanken gerissen wurde, fiel mir auf dass ich immer noch auf dem Schulhof stand. Ich bemerkte gar nicht, dass sich eine Träne in meinen Augen gebildet hatte und nun mein Gesicht hinunter rollte. Ich wischte sie schnell wieder weg Und stieg in mein Auto ein.

Ja, so ist meine erste große Liebe von mir gegangen. Ohne dass ich mich wirklich von ihr Verabschieden konnte.
Traurig aber wahr! Und bis heute weiß ich immer noch nicht was genau passiert ist, denn keiner hat mir gesagt was wirklich passiert ist. So langsam komm ich darüber hinweg, doch wie heißt es so schön?
» the dragedy of life is not death
but what we let die inside of us while we live«. ( die Tragödie des Lebens ist nicht der Tod, sondern das was wir in uns sterben lassen, während wir leben)

——————

Du hast das Ende der veröffentlichten Teile erreicht.

⏰ Letzte Aktualisierung: Jan 04, 2018 ⏰

Füge diese Geschichte zu deiner Bibliothek hinzu, um über neue Kapitel informiert zu werden!

Is it Reality?!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt