Prolog.

22K 1.5K 174
                                    

Weil ich nahezu immer das Ende in dem ersten Kuss eines Mannes schmecken konnte, beließ ich es meist bei diesem einen Moment der Begierde, nur um dann ganz schleichend zu verschwinden

Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.

Weil ich nahezu immer das Ende in dem ersten Kuss eines Mannes schmecken konnte, beließ ich es meist bei diesem einen Moment der Begierde, nur um dann ganz schleichend zu verschwinden.

Vielleicht war diese Erkenntnis der Weg zu meinem Beruf. Das Ende eines Mannes. Ganz bewusst, doch zugleich ohne jegliches Vorwissen, war es plötzlich meine Aufgabe zum Tode Verurteilten Gefängnisinsassen eine letzte Stimme zu verleihen.

Mein Leben war ein Kreislauf, eine sichere Strategie, doch das Schicksal hatte seine Krallen ausgefahren und mich längst entlarvt.

Und nun sitze ich an einer unförmigen Hausmauer gelehnt, mit deinem Gesicht vor meinem geistigen Auge und der hochprozentigen Flüssigkeit in meiner Hand und lache sarkastisch durch die Straßengasse, weil selbst die wohltuende Wärme des ständigen Alkoholkonsums der vergangenen Tage es nicht schafft deine bittere Kälte aus meinem Inneren zu vertreiben. Du bleibst beständig, denn unser Interview war dein Urteil und ich schwor diesen Eid.

Oh John dein schlimmster Mord war dieser, mich am Leben zu lassen.

Leseprobe - Johns Todsünden. Widerstehst du ihnen?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt