Capter 4

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Das. war. ein. Strippclub.

Kein normaler, sondern von der nicht jugendfreien Sorte. Wirklich jeder war halbnackt, machte rum oder steckten sich die Zunge in den Rachen des Partners. Laute Musik übertönte jede Art von Geräuschen. Gerade verschwand eine Mann und eine knapp gekleidete Frau die Treppe heraus. Jetzt wusste ich mindestens, welchen Ort ich mieden sollte.

»An Feiertagen ist es schlimmer.«, stellte sie fest und ihre Augen huschten durch den Raum auf der Suche nach der Chefin. Die Chefin machte selbst mit...?

Ich irrte mich, die Person, die sie suchte war hinter der Bar tätig und brachte in dem Moment zwei jungen Männer neues Alkohol. Kurz unterhielt sie sich mit denen, doch war wieder mit ihrer Arbeit beschäftigt. Die Chefin war in den Ende vierzigern, die Falten auf ihrem Gesicht verriet sie, auch wenn sie versuche es mit Schminke zu überdecken.

Zielstrebig steuerte sie auf die Frau zu, ich dicht hinter ihr.

»Viola, dass ist Chloe.«, begann sie und deutete mit einer Kopfbewegung auf mich »Sie möchte die Stelle von Frau Spitz haben.«

Ihr forschen Augen blickten in meine.
»Du willst diesen Job?«

»Ja.«

»Du weißt, was alls das hier ist?«, fragte sie mich mit einer Stimme, die mir einen Schauer über den Rücken Jahre.

»Ja.«

»Du bist ein hübsches Mädchen, aber ich rate dir einen anderen Job zu suchen. Das hier ist nichts für dich, schon gar nicht fur ein Teenie.«, ihre Hand lag schon auf meinem Kreuz, als sie mich leicht nach vorne beförderte.

»Ich brauche diese Stelle. Bitte.«, flehte ich beinahe. Mein Stolz war in der ersten Minute verschwunden, als ich diese Bude betretten hatte.

»Nein.», äußerte sie knapp zu meinen Worten.

»Viola, sie könnte als Reinigungskraft bei uns tätig sein. Davon kann man bei uns nie genug haben.«, meldete sich die junge Frau. »Jeder von uns war in dieser gleichen Situation wie Chleo, du hast uns jeden Arbeit gegeben.«

Oh.

Mit verzweifelten Augen wartete ich auf ihre Antwort. Sag bitte ja, wir brauchen das Geld.

»Na schön.«, stimmte sie sich um. »Du brauchst kein Vertrag zu unterschreiben, du kannst jetzt gleich anfangen zu arbeiten.«, ein besorgter Unterton mischte sie in ihrer Stimme mit.

»Danke und ja werde ich.«

Geschafft.

Als sie ging hörte ich sie noch murmeln: »...nach einer unschuldigen Seele vergriffen.«

»Also ich bin Marie. Ich zeig dir erstmal, wo sich alles befindet und du kannst sofort oben in unseren Kabinen anfangen.«

Nachdem sie mir zeigte, wo sich alles befand, verschwand sie mit den Worten »Die Kunden warten nicht gerne« und stolzierte mit ihren High Heels den Flur entlang.

Ok, das kriegst du hin Lucy. Du musst bloß putzen...

Ich holte den Putzwagen aus dem Schrank und fuhr mit einem Auszug auf dem stand »Nur für Bedienste« nach ganz nach oben. Marie meinte, dort seien die Kabinen.

Mit dem Wagen vor mir öffnete ich die erste, leere Kabine und mir blieb erstmal der Mund offen. Überall waren Schminktische, sowie Fetzen oder eher Kleidung, die man überall finden konnte. Das war das reine Choas.

Na dann, ran an die Arbeit.

Zwanzig Minuten später hatte ich gerade mal jedes Kleidungsstück aufgehoben und zu einem Haufen geworfen. Dabei gab es ein oder anders Teil, was nass war. Danach desinfizierte ich mir sofort die Hände und kam erst dann auf die Idee Handschuhe anzuziehen.

Der Raum sah ordentlicher aus. Ok, jetzt nur noch alles in den Schrank einordnen und den Staub wischen, da alles voller Staub war. 40 Minuten später hatte ich die Kleider eingeordnet und den Schrank zu geklappt. Ich konnte kein Stück Stoff mehr sehen.

Nur die Vorstellung, dass ich vorhin fünf von solchen Türen gesehen habe, ließ mich aufseufzen.

Plötzlich öffnete sich die Tür und eine Horde von Frauen und Parfüm füllte den Raum. Ich fühlte mich fehl am Platz.

»Was machen wir jetzt?«

»Wir können unsere Kunden nicht wegschicken!«

»Hat jemand von euch noch einspringen?! «

»Mädels! Ich habe eine Idee.«, rief ein Mädchen laut gegen die Stimmen. Ich hörte sie etwas sagen, dann lag dir ganze Aufmerksamkeit auf mir.

»Hab ich was falsch getan?«, fragte ich schüchtern und hielt in meiner Bewegung inne.

»Nein, ganz und gar nicht. Du bist perfekt. Los, geht und holt Viola, wir brauchen ihr Einverständnis!«

Was ist hier los?

»Chleo soll strippen?!«, kreischte eine bekannte Stimme. Marie tauchte auf, hinter ihr Viola.

STRIPPEN?!

»Zieht keine voreiligen Schlüsse! Rebekka erzähl mir, was geschehen ist.«

»Der Alphasohn ist hier. Hier! Und keiner hat Zeit. Was sollen wir nur machen?!«

Er...ist hier? Der Alphasohn. Hätte ich nie von ihm gedacht, er hatte wohl kein Glück auf der Party.

»Keiner von euch? Liz, wenn hast du heute?«, fragte sie eine Blondine.

»Nr. 99.«

Viola kniff ihren Mund zusammen. Ich könnte sehen, wie es in ihrem Kopf rackerte.

»Du!«, herrschte sie mich an und zeigte auf mich.

Was?

»Kannst du tanzen?«, eindringlich sprach sie auf mich ein. Ich wollte das nicht!

»Nein.«, log ich. Alle Blicke waren auf mich gerichtet.

»Du bist wegen Geld hier, richtig?«, jetzt sprach die Chefin in ihr. »Du bekommst 5000$ für eine Nacht mit ihm. Bist du Jungfrau? Wir würden den Preis-«

Ich spürte wie die Röte mir ins Gesicht schoss. Teilweise aus Scham, doch die Wut gewann die Oberhand von mir.

»Ich werde für kein Geld der Welt mit dem schlafen! Ihr könnt mich-«, wollte ich zischen, doch Viola unterbrach mich.

»Ich kann dich zu nichts zwingen, doch wir beide wissen, du brauchst das Geld. Wofür auch immer. Entweder nimmst du das Geld an und fickst ihn oder du verschwindest von hier.«, drohte sie mir.

Ich bin weg.

Ich ließ alles an Ort und Stelle.

Was denken die eigentlich wer sie sind?

Verlangen von einer 17-jährigen, dass sie ihren Körper verkauft. Tzz.

Du bist selbst Schuld, du bist hier her gekommen, meldete sich mein Verstand zu Wort. Arg!

»Der Alphasohn ist wütend! Er will wissen, warum das so lang dauert.«

Pech, dann soll er eben warten.

»Chleo!«, rief Marie hinter mir und holte mich schnell ein. »Chleo!«

»Was?!«

»Bitte, denk nocheinmal darüber nach. Keiner von uns kann einspringen, normalerweise sind es immer die Gleichen. Wir haben den Alphasohn nicht erwartet. Bitte, du musst auch nur für ihn tanzen, nicht einmal strippen!«, ich ignorierte sie.

Ich bin so dumm, so dumm.

»10.000$«, schrie sie mir zu. »Ganze 10.000$ für einen Tanz sind verdammt viel Geld. Lass dir die Chance nicht entgehen, du brauchst auch nicht mehr bei uns aufzutauchen.«

10.000$.

10.000$.

10.000$.

Verdammte 10.000$!

»Ok, ich mach's.«

Bitte, lass es mich nicht bereuen.

Verführt von einem Werwolf Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt