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Sammy ist auf der Flucht. Da sie nicht weiß, wo sie hinsoll, flüchtet sie nach Hannover und lebt dort in einer alten Lagerhalle. Jedenfalls hatte sie das vor, denn eines Tages nimmt sie ein Junge mit zu sich nach Hause um ihr zu helfen. Doch Sammy weiß, dass dies keine gute Idee ist, da ihr Geheimnis sowohl ihr Leben wie auch das Verhältnis zu dem Jungen gefährdet, den sie immer mehr zu mögen scheint...

Sammy P.o.V.

Panisch raufte ich mir die Haare, während ich rastlos in meinem Zimmer hin- und herlief. ,,Was habe ich getan? Was habe ich getan?", flüsterte ich immer wieder vor mich hin.

In der Ferne hörte ich die Sirenen der Polizeiautos.

Ich musste hier weg. Dringend.

Also schnappte ich mir meinen Rucksack und warf ein paar Klamotten rein. Dann holte ich noch meine Bankkarte und ein wenig Bargeld, bevor ich in die Küche stürmte.

Doch als ich gerade nach einer Wasserflasche griff, kamen die Sirenen plötzlich gefährlich nah.

Also drehte ich mich um und rannte in den Garten, wo ich dann durch unsere Hecke sprang und die Straße entlang rannte. Ich brauchte ohne Zweifel noch etwas zu essen. Die Flasche Wasser hatte ich noch mitgehen lassen, aber ohne Essen würde ich es keinen Tag lang aushalten.

Doch das Problem war, dass jeder in der Nähe wusste was ich getan hatte.

Als ich so rannte und überlegte, kam mir plötzlich eine Idee.

Henri. Er war meine Jugendliebe gewesen und wohnte etwas außerhalb der Stadt.

Also lief ich so schnell ich konnte zu seinem Haus.

Als ich dort ankam, klingelte ich Sturm bis er die Tür öffnete.

,,Sammy? Was ist los?", fragte er verwirrt. Ich ignorierte seine Frage.

,,Bist du alleine?" drängte ich atemlos und trat ohne eine Antwort abzuwarten ein.

Sichtlich durcheinander folgte er mir in die Küche. ,,Ähm... ja, was machst du hier?"

Ich drehte mich zu ihm um und sah ihm in die Augen.

,,Ich brauche deine Hilfe. Ich kann dir nicht sagen wohin ich gehe, weil ich nicht will, dass du später lügen musst. Außerdem weiß ich das selber noch nicht so genau. Aber bitte, Henri, ich brauche etwas zu essen. Egal wie merkwürdig sich das jetzt vielleicht anhört, aber du musst mir helfen."

,,Sammy, du macht mir Angst. Soll ich bei dir Zuhause anrufen?"

,,Nein! Bloß nicht, ich- bitte, hilf mir einfach!", flehte ich mit Tränen in den Augen.

Henri war seine Unsicherheit anzusehen, aber dennoch nahm er eine Tüte und packte ein paar Lebensmittel ein.

Als er fertig war, übergab er mir die Tüte, woraufhin ich ihn einmal kurz in den Arm nahm und leise ,,Danke" murmelte, bevor ich mir meine Kapuze aufsetzte und das Haus verließ.

Ich lief zum Bahnhof.

Der nächste Zug ging in zwei Minuten nach Hannover.

Hannover war weit entfernt von meiner Heimatstadt, also zog ich mir ein Ticket und wartete.

Nach zwei Stunden Fahrt erreichte ich Hannover und stieg zusammen mit den anderen Passagieren aus. Ich setzte meine Kapuze ab und sah mich um. Ich hatte rein gar keine Orientierung.

Ich beschloss, einfach zu laufen, bis ich einen Platz zum schlafen gefunden hatte.

Nach einigen Einkaufsstraßen, in deren Geschäften ich mir Bürste, Schlafsack etc. kaufte kam ich in eine etwas stillere, schon beinahe verlassene Gegend.

Lukas Rieger (ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt