4. Kapitel - In der Winkelgasse

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Es war schon etwas komisch durch die Innenstadt von London zu marschieren, gemeinsam mit zwei Männern, die sich deutlich von den ´normalen´ Menschen unterschieden.

Der Weg zum Tropfenden Kessel war sehr lang, zumindest von unserem Ausgangspunkt betrachtet. Schon in einem der Vororte Londons, hatten wir Blicke von Leuten, die hin und wieder mit einem kleinen Smart vorbeifuhren, auf uns gezogen.

Doch als wir dann das Zentrum Londons erreichten, wurde es sehr nervig. Auch jetzt, wir gingen gerade einen breiten, belebten Bürgersteig entlang, waren hunderte von Augenpaare auf uns gerichtet.

Einerseits hätte ich am liebsten jeden von ihnen gefragt, was es denn hier zu glotzen gäbe, aber andererseits konnte ich sehr gut verstehen, dass die Kleidung von Dumbledore und Professor Cornwall bei den Muggles die Neugierde weckt.

„Keine Sorge. Nach einer Zeit, gewöhnt man sich an die vielen Blicke. Der Mensch kann sich an alles gewöhnen, er muss es nur oft genug erlebt haben.“, versicherte mir Dumbledore, die Stimme etwas erhoben, damit ich ihn durch all dem Lärm auch hören konnte.

Nachdem eine quälend lange Zeit verstrichen war, erreichten wir endlich den Tropfenden Kessel, eingeengt zwischen ein paar Häuserblocks und gut verborgen für Muggle. Ich konnte es kaum fassen!

Er sah genauso aus, wie ich ihn mir vorgestellt hatte. Ich konnte es kaum erwarten endlich in die Welt der Zauberer zu gelangen und all das zu sehen, was den langweiligen Muggle verborgen blieb.

Zitternd betrat ich die Türschwelle zusammen mit Dumbledore und Professor Cornwall.

Kaum hatten wir den Raum betreten, drang lautes Gelächter von verschiedenen Hexen und Zauberern an meine Ohren.

Glasflaschen wurden an einem langen Tresen hin und her geschoben (offenbar als kleiner Zeitvertreib) und eine Vielzahl von Zauberern hielten ihre Zauberstäbe in der Hand und ließen zum Spaß jede Art von Gegenständen durch die Luft fliegen.

„Na, glaubst du mir jetzt, dass es das alles wirklich gibt. Sieh dir unsere Welt genau an, genieße dieses wunderbare Gefühl, Brian. Das hier, bekommen nicht viele Menschen zu Gesicht. Weiße es zu schätzen.“, sprach Dumbledore und man konnte ihm den Stolz wahrlich von seinen Gesichtszügen ablesen.

Das werde ich. Ich werde stets das Zaubererreich in Ehren halten.

Zögernd schritten wir durch das halbe Lokal, bis wir die Hintertüre erreichten.

Professor Cornwall öffnete sie und wir traten in eine winzige Gasse, die von oben bis unten von aufeinanderliegenden Ziegelsteinen überhäuft wurde.

Genau wie in den Büchern klopfte Dumbledore mit seinem Zauberstab gegen verschiedene Steine, bis sich die Mauer zur Seite schob, und dahinter den Blick auf die Winkelgasse freimachte. Mir wurden die Knie weich.

Ich drohte allmählich in Ohnmacht zu fallen. Dies war tatsächlich die WINKELGASSE!

Wir verbrachten den ganzen Tag damit, durch die Winkelgasse zu streifen und meine Einkäufe zu erledigen. Überall wohin ich mein Blick richtete, gab es immer etwas völlig neues zu entdecken.

Das meiste davon, kannte ich bereits aus den Büchern, doch in Echt, hatte es eine ganz andere Wirkung auf mich. Am meisten freute ich mich auf den Besuch bei Ollivander. Einen eigenen Zauberstab zu besitzen… das wäre wirklich großartig!

Langsam betrat ich den staubigen Raum und schloss die Holztür hinter mir. Ich ging auf einen kleinen Tresen zu und betrachtete tausende von Zauberstäben die sich bis zur Decke stapelten.

Das hier war also Ollivanders Laden. Ich musste zugeben, ich hatte mir ihn spektakulärer vorgestellt. Dennoch war auch dieser neue Anblick mit nichts aus der ´normalen´ Welt vergleichbar.

„Na wen haben wir denn da! Du brauchst anscheinend einen Zauberstab, da du dein erstes Jahr in Hogwarts antrittst.“ Ollivander kam so plötzlich hinter den Tresen hervorgeschossen, dass ich zusammenzuckte.

„Ja, ganz richtig.“, erwiderte ich nur kleinlaut.

„Kein Problem, wir werden schon das richtige für dich finden.“, rief Ollivander mit einer lässigen Handbewegung.

Er verschwand hinter den Stapeln von Zauberstäben und tauchte Sekunden später mit einer kleinen, braunen Schachtel in der Hand wieder auf. Er holte gefühlvoll den Zauberstab darin heraus und überreichte ihn mir.

„Na du musst ihn schwingen. Schließlich müssen wir sehen, ob er der richtige für dich ist.“, befahl Ollivander etwas ungeduldig.

Ich tat wie mir geheißen und schwang den Zauberstab leicht. Nichts geschah. Dann versuchte ich es etwas fester. Urplötzlich schoss ein schwacher, blauer Lichtstrahl aus der Spitze des Zauberstabs und traf Ollivander mitten auf die Brust.

Er sackte sofort zu Boden. Geschockt lies ich den Zauberstab fallen und lief auf ihn zu. Ich versuchte mit ihm zu kommunizieren und gab ihm mehrere Ohrfeigen, doch er rührte sich kein bisschen.

„Mr. Ollivander, sprechen sie doch mit mir!!“, rief ich verzweifelt durch den Laden.

Hatte ich tatsächlich Ollivander, den Zauberstabhändler getötet?!

Reise nach Hogwarts ||  H.P.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt