Danke für die votes! :)
Hier kommt Part 2:
Kayden war nie treu zum Kapitol. Ich erinnere mich an das Jahr vor seinen Spielen. Es war sehr warm und sonnig. Ich war gerade 16 geworden und nicht gerade die Stärkste meiner Altersklasse. Ich gehe gerade auf den Hof. Wir haben Pause. Meine Freundin Janice kommt mir aus der anderen Halle entgegen. Sie besucht die Kurse Bogenschießen, Speerwurf und Schwertkampf. Ich besuche Messerwurf, Krafttraining und Kondition (die letzteren nicht freiwillig sondern weil ich so schwach bin). Janice ist normalgroß und athletisch, ich bin klein und tollpatschig. Aber Claudia ist kaum zu toppen:
Sie ist etwa 17 und sehr groß mit rotblondem Haar. Sie ist nicht sehr geschickt aber denkt dass sie es sei. Eingebildet: Au ja!
Nadia ist in kaum einer Hinsicht anders. Heute hatte sich Claudia mit einem Messer in den Arm geschnitten. Sie hat zwei Stunden geweint und wollte von niemandem gesehen werden also hat sie sich (erfolglos) hinter einem Stapel Matten versteckt und sehr laut geschluchzt. Irgendwann ging Nadia auf sie zu und versuchte sie zu beruhigen. Claudia stand auf und brüllte Nadia an: "Du Schlampe, verzieh ich oder ich verpasse dir eine!" Wir alle waren geschockt und Nadia stolperte rückwärts. Claudia hatte die einzige Person angeschrien von der sie wusste, dass sie sie mochte. Sie schlug sich die Hände vor den Mund und lief raus. Nadia tat es ihr nach. Als beide aus der Tür waren, brachen alle in der Turnhalle in schallendes Gelächter aus.
Ich lachte darüber, denn Claudia konnte niemand wirklich leiden außer Nadia. Manchmal meckerte sie mich an, weil ich ihr zu "aggressiv" war. Sagte gerade die Richtige....
Ich war nicht die einzige Schadenfrohe. Auf dem Hof versammelten sich immer mehr Leute, die sich leise kichernd unterhielten. Darunter auch Kayden. Er stellte sich sofort bei Janice und mich und fragte, was denn passiert sei. Abwechselnd erzählten Janice und ich die Geschichte und lachten uns dabei halb tot. Kayden lachte nicht. An sich sagte er wenig. Er grinste nur.
Kayden war seit drei Jahren mein fester Freund und ich war froh darüber. Er teilte meine Gedanken über Claudia, war witzig, ruhig, charmant, intelligent und nicht gerade hässlich. Er war der Schlüssel zu mir. Wenn er starb, würde ich mitsterben, zumindest innerlich. Verschlossen, weil der Schlüssel zerstört war. Abgetrennt von der Aussenwelt. Innerlich vernichtet.
Am Tag der Ernte musste ich neben Claudia stehen. Jess war vor gut vier Monaten bei einem Trainingsunfall umgekommen. Sie stand normalerweise zwischen uns. In diesem Jahr wollte niemand so wirklich freiwillig gehen. "Claudia Drewston!", rief Freyda vergnügt. Ich sah Claudia neben mir grün werden und konnte mir ein Schmunzeln nicht verkneifen. Sie ging auf die Bühne.
>ICH WÜRDE SIE VIELLEICHT NIE WIEDERSEHEN!<
Ich schmunzelte immernoch.
Bis Freyda den nächsten Namen aufrief: "Kayden Abranski!" Ich erstarrte. >NEIN! NICHT KAYDEN!< Jeder, nur nicht er. Ich wollte davonlaufen, mich verstecken mir schien jede Todesart schöner als das. Ich wusste nicht mehr wie mir geschah. Langsam kippte ich zur Seite. Alles schien in Zeitlupe zu verlaufen. Kayden, der mich auffängt und die Friedenswächter, die ihn zur Bühne schieben. Keine Hand, die nach oben schnellt - keine Freiwilligen. Stechender Schmerz in meinem Arm. Dann entgleidet mir die Welt. Ich erlebe die letzten Momente mit Kayden nochmal. Sein Grinsen naxh der Geschichte mit Claudia. Sein Zwinkern zu mir auf dem Nachhauseweg. Sein letzter versichernder Blick zu mir vor der Ernte.
Als ich aufwachte, lag ich in meinem Bett. Es muss ein Traum gewesen sein. Aber das kann nicht sein. Es war zu authentisch. Viel zu wirklich, um ein Traum zu sein. Ich beschloss aufzustehen. Ich ging in die Küche. Meine Mutter und meine beiden Geschwister sitzen am Tisch. Sie sorgen sich um mich. Das sehe ich ihnen an.
Dann fängt Daylia, meine ältere Schwester, an zu sprechen: "Kayden hat uns gesagt, dass du wissen sollst, wie viel du ihm bedeutest." >Oh, das weiss ich<, denke ich. "Er sagte, wir sollen dich vorwarnen auf die Hungerspiele. Es könnten grausame Spiele werden, für dich.", sagte Jose, mein jüngerer Bruder. Ich kippte langsam nach hinten über. >Nein, das stehe ich nicht durch!<, sagte mir mein Verstand. >Ich hatte mich nicht von ihm verabschiedet.<, schoss es mir durch den Kopf.
Ja, ich blieb ein Gefäß, verschlossen und von innen zerstört. Niemand konnte mich öffnen und von innen heraus wiederaufbauen. Ich blieb kaputt.
Kayden, der Rest meines Lebens war verschwunden und würde wahrscheinlich nicht wiederkommen. Ich spürte den dumpfen Aufprall in meiner Brust als ich auf dem Boden aufkam. Ich wurde in Stücke gerissen.
Hoffe es gefällt euch :)
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Die Rebellin (Tribute von Panem FF)
FanfictionAffenmutanionen, Tribute und Sieger aus dem Heimatdistrikt gehen auf die momentan 24-jährige Eswera, Siegerin aus D2 los. Zumindest in ihren Träumen. ACHTUNG: Es geht um Depressionen!!!