2. Kapitel

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Zum Glück bekamen sie auch ohne lange warten zu müssen einen Bus und standen kurz danach vor Maries Haus, die ihnen die Tür öffnete und mit einer einladenden Handbewegung gebot, einzutreten.
„Mann, bin ich froh, dass wir die beiden in den Bus gekriegt haben", stöhnte Anna.
„Das Labor ist im Keller", war das Einzige, was Marie dazu sagte.
„Boar, das ist ja wie in 'nem schlechten Horrorfilm", bemerkte Vivien.
„Züchtest du da auch weiße Mäuse?", witzelte Anna.
„Unter anderem", antwortete Marie ernst.
Zielstrebig geleitete sie ihre Gäste in den Keller. Die einzige Lichtquelle da unten, war eine nackte Glühbirne.
„Ist das Blut?!", fragte Vivien entsetzt und deutete an die Decke, während die Anderen noch staunend das Forschungsequipment betrachteten. Marie nickte.
„Mäuseblut", sagte sie und deutete in eine Ecke des Raumes, wo ein Terrarium voller weißer Labormäuse stand.
„Wow, damit kannst du ja glatt in 'ner Zaubershow auftreten", bemerkte Lotte trocken, während die hochchristliche Anna sich darüber ereiferte, dass das doch alles Tierquälerei wäre. Marie reagierte darauf nur mit einem Schulterzucken und bedeutete Anne und Vivien, die beiden mutierten auf den Experimentiertisch zu setzen. Dann nahm sie einen Erlenmeyerkolben aus einem Schrank stellte ihn auf den Tisch und bat die Beiden, ihr die Reihenfolge der Chemikalien zu nennen. Da sprang Charlotte auf ein Regal mit Gefäßen und suchte nach einer Flüssigkeit, die so aussah wie die, die sie zuerst benutzt hatten. Währenddessen fing Marie einige Fläschchen auf, die aus dem Regal fielen und sonst auf dem Boden zersprungen wären.
„Oh, ich glaube das ist es", sagte Anna.
„Das?", vergewisserte sich Marie und starrte skeptisch auf das Reagenzglas in ihrer Hand.
„Ja, ich glaube schon."
„Du glaubst? Toll", meinte das blonde Mädchen, gab aber trotzdem einige Tropfen in den Kolben.
„Und jetzt?", fragte Vivien, die mit einer ihrer dunkelbraunen Haarsträhnen spielte.
„Das hier", antwortete Lotte und warf eine andere Flasche in Maries Richtung. So ging es noch eine Weile weiter, nur, dass das Endergebnis grün war und nicht blau.
„Toll, ihr habt es hinbekommen", äußerte sich Anne sarkastisch.
„Besser spät als nie", konterte Charlotte.
„Nur das diesmal die richtige Farbe die Falsche ist", schaltete sich Vivien ein.
„Kipp einfach noch das dazu, dann wird's schon passen", winkte Charlotte ab.
„Also ich glaube mit ‚einfach rein kippen' haben wir alle keine so guten Erfahrungen gemacht", grinste Anne und warf einen vielsagenden Blick auf Charlotte und Anna, die etwas betreten dreinschauten, so gut es als Mutation eben ging.
„Ach, irgendwann muss es auch mal gut gehen", erwiderte Lotte lässig.
„Fehlingische Lösung I? Sicher?", hakte Marie nach.
„Wieso nicht? Es ist blau. Also hau schon rein. Wird schon schief gehen."
„Na, hoffentlich nicht. Ich hatte heute noch was vor."
Achselzucken träufelte Marie einige Spritzer der Flüssigkeit in das Gefäß. Und tatsächlich. Nach einigen Sekunden verfärbte sich das Gemisch in ein tiefdunkles Blau.
„Also irgendwie hatte ich das heller in Erinnerung"
Mit einem kritischen Blick beäugte Anna das Endergebnis.
„Ach was. Das kommt von der Zusammensetzung. Bisschen mehr von dem, bisschen weniger von dem, schon hast du eine andere Färbung."
„Au ja, Marie. Das nächste Mal machen wir das genau so", freute sich Vivien.
„Ja, ja. Bisschen mehr von dem, bisschen weniger von dem, schon hast du ein anderes Ergebnis", knurrte Anne.
Achselzuckend aktivierte Marie den Gasbrenner und drückte Charlotte den Kolben in die Pfote.
„Du weißt, was zu tun ist. Wir gehen mal auf Sicherheitsabstand", sagte sie und führte Vivien und Anne in eine andere Ecke des Raumes. Mit zitternden Pfoten und halb geschlossenen Augen hielt Das Eichhörnchen das Gefäß in die Flamme. Wieder eine Explosion, nur diesmal verteilte sich der Nebel im ganzen Raum. Als er sich lichtete, finden sich die fünf in einem hölzernen Unterstand wieder, der in einer Astgabel befestigt ist.
„Wo zur Hölle sind wir?!", rief Vivien.

Operation: Dingo DongoWo Geschichten leben. Entdecke jetzt