Prolog

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Die meisten anderen Mädchen in meinem Alter wollen Popstar oder Schauspielerin werden, manche vielleicht auch irgendwann einmal Ärztin, um einmal auf die realistischeren Wünsche einzugehen – aber was will ich werden?

Glücklich. Einfach nur glücklich.

Mein Name ist Maya und ich lebe eigentlich schon immer in einem kleinen Dorf welches ich liebevoll »Kaff« nenne. Was soll ich sagen – es ist eben mein Zuhause, auch wenn hier wirklich nicht besonders viel los ist. Gut, das ist vielleicht etwas untertrieben aber ich bin es nicht anders gewohnt.

Überall findet man grüne Wiesen und alte Fachwerkhäuser; vor allem in dem unteren Teil des Dorfes, in dem ich auch wohne. Eigentlich ist es wirklich schön hier, sollte man meinen. Es ist ruhig, man kann viel von der Natur sehen, kann Nachts nach draußen gehen ohne sich über irgendetwas Gedanken machen zu müssen wie man es wohl in einer Großstadt müsse.

Sobald man das Haus verlässt trifft man eigentlich immer auf irgendwelche Menschen die mit ihren Hunden spazieren gehen, ihren Rasen in den unmöglichsten Klamotten mähen oder man sieht einfach Kinder fröhlich auf dem Trampolin in ihrem Garten springen.

Manchmal wünsche ich mir meine Kindheit wäre so unbeschwert gewesen wie die dieser Kinder zu sein scheint. Da gibt es jedoch ein Problem, selbst wenn ich mich auf den Kopf stellen würde, ich kann die Vergangenheit nicht ändern.

Was passiert ist, ist passiert und das Einzige was mich wohl etwas aufbauen könnte ist die Tatsache dass der ganze Mist mich regelrecht abgehärtet hat. Ich habe meine Gefühle fast immer komplett unter Kontrolle, bin somit in der Lage sie über lange Zeit völlig zu verstecken und in den Hintergrund zu stellen, durchgehend anderen vorzuspielen es ginge mir gut, doch ihr könnt euch wahrscheinlich denken dass diese Art der Verdrängung und Kontrolle Spuren auf der Seele eines Menschen hinterlässt.

Wie auch immer, ich lebe in dem Haus meiner Großmutter. Schon seit meiner Geburt und zu Anfang auch noch zusammen mit meinen Eltern doch das änderte sich recht schnell. Es gab wohl viele Probleme über die ich nichts Genaues sagen kann da ich mit nur drei Jahren doch etwas zu jung war um mich an alles erinnern zu können.

Allerdings weiß ich noch einiges darüber was danach alles ablief, auch Dinge die ich aufgrund meines niedrigen Alters damals wahrscheinlich gar nicht wissen sollte, doch es gibt Situationen die haben sich in mir eingebrannt.

Ständige Streite in denen sich die verschiedensten Personen, darunter auch meine Eltern gegenseitig anbrüllen und dazwischen steht ein kleines völlig verwirrtes, weinendes Mädchen dass noch gar nicht versteht was da passiert, warum sie wieder so laut sind. Sie versteht doch nur dass Mama und Papa sich wieder streiten – und dieses Mädchen ...

Das bin ich.





Black Is My Happy Color [#Wattys2016]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt