Zerstört

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WARNUNG! An alle die Menschen mit SVV, Depressionen, suizidalen Gedanken oder sonst was, sowie an Leute die mit Dingen wie Selbstmordversuchen, Traurigkeit usw. nicht gut klar kommen, dieses Kapitel kann unter Umständen triggern.

Ab jetzt sind meine Kapitel leider nicht mehr sortiert, wie ich schon erwähnt habe, da ich das schreibe was mir gerade in den Kopf kommt und keine feste Storyline habe. Liebe Grüße, Jamie.

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Erwachsene sprechen oft davon dass wir Kinder in unserem Alter ja noch gar nicht wissen würden was Probleme eigentlich sind, und sagen uns sie würden sich »wünschen« bloß die unseren Probleme zu haben anstatt deren. Doch was in einem Teenager wirklich vorgehen kann scheint den meisten, wenn sie es eben nicht selbst erlebt haben, gar nicht klar zu sein.

Ich erinnere mich noch sehr genau an einen Mittwochabend im Herbst an dem meine Laune, um es milde auszudrücken, nicht besonders gut war. Meine Hoffnungen schienen zerstört zu sein und meine Situation erschien mir ausweglos.

...

Schweigend sitze ich auf dem großen Bett in meinem Zimmer. Rechts und links von mir ist alles mit Decken und Kissen belegt welche völlig durcheinander herum liegen. Vor mir steht mein schwarzes Laptop dessen Bildschirm ich mit müdem betrachte.

Mittlerweile ist es bereits zwei Uhr morgens aber ich kann nicht schlafen. Vielleicht will ich auch gar nicht. Ich schreibe lieber mit meinem Internetfreund denn er ist gerade der Einzige der sich für mich zu interessieren scheint.

Mir geht es einfach furchtbar, dabei weiß ich noch nicht warum. Es hat keinen bestimmten Auslöser sondern diese Traurigkeit und Hoffnungslosigkeit, die Tatsache dass ich in nichts einem Sinn mehr sehe, überkommt mich.

Was soll ich tun? Meine Familie kümmert sich nicht um mich. Sie lieben mich einfach nicht. Meine Mutter meldet sich nicht, wenn ich endlich weg wäre würde sie vielleicht verstehen dass man sich um seine Kinder kümmern muss. Mein Vater ist nur mit seiner Freundin beschäftigt und so selten da, außerdem würde er mich doch eh nicht verstehen. Und meine Großeltern? Mein Opa hasst mich doch eh, und meine Oma nimmt ihn auch noch in Schutz. Wenn es mir schlecht geht meckert sie mich auch noch an.

Wer würde mich denn vermissen? Niemand vermutlich. Und wenn es doch jemand tun sollte wird er oder sie schon früher oder später darüber hinweg kommen.

Ich bin sowieso nichts Wichtiges.

Eigentlich fühle ich mich bloß allein und sehne mich nach einer Familie und einer Person die mich wirklich liebt. Ich hätte gern einen Freund, einfach damit ich nicht mehr alleine sein muss. Jemanden zu dem ich ehrlich sein kann und der mich einfach in den Arm nehmen würde wenn es mir schlecht geht anstatt zu noch dumm anzumachen oder blöde Fragen, die ich nicht beantworten kann, zu stellen.

Aber wer würde ein Mädchen wie mich lieben? Ein dickes, hässliches Mädchen. Depressiv und mit Narben an den Unterarmen. Das Mädchen dass immer schwarz angezogen ist und sowieso mit keinem redet. »Wenn du vor die Kamera gehst, platzt die Linse«, haben sie mir gesagt. Und ja, vielleicht haben sie Recht? Was will ich hier?

Ich liege auf der weichen Matratze, mit dem Kopf neben dem Laptop und beobachte, ohne jegliche Emotionen zu zeigen, wie Tristan mir aufgeregte Nachrichten schreibt. Er sagt Dinge wie, ich solle keine Scheiße bauen und er würde sich Sorgen um mich machen.

Ja, klar, denke ich und rolle mit den Augen. Das sagen sie doch alle, und letztendlich verschwinden sie dann doch. Hauen ab ohne einen Ton zu sagen. Warum gehen sie? Warum lässt mich jeder immer und immer wieder allein?!

Black Is My Happy Color [#Wattys2016]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt