"Tschüss, mein Schatz!", rief meine Mutter mir zu, als ich die schmale Treppe hinauf auf den Kreuzer stieg. Das würde das letzte Mal für die nächsten Monate sein, dass ich meine Mutter sehen würde, da ich aufgrund meines Jobs für mindestens ein halbes Jahr nach Amerika fahren würde. Natürlich, schlauer wäre es gewesen, ein Angebot näher zuhause zu nehmen, aber diese Gelegenheit war einfach einmalig und ich wollte sie nicht versäumen. An Bord des Schiffes befanden sich bereits eine Menge Leute, die mich allesamt auf meiner Reise begleiten würden. Ich würde mich ein paar Tage auf dem Meer aufhalten, ehe wir an einem Flughafen anlegen würden, von dem mein Flugzeug abfliegen würde. Mir grauste es jetzt schon davor. Trotz meiner stattlichen 24 Jahre war ich noch kein einziges Mal in meinem Leben richtig mit einem Flugzeug geflogen und ich hatte keine Ahnung, wie es sich in einem Flieger so flog. Ein letztes Mal wank ich meiner Mutter, ehe ich sie in der Menschenmasse aus den Augen verlor. Ich sah auf meine Uhr. Noch etwa 20 Minuten, dann würde der Kreuzer ablegen. Unterdessen bahnte ich mir einen Weg durch die Menge, um mir meine Kabine ansehen zu können. Endlich befand ich mich vor einer breiten Treppe und ging diese entlang, bis ich auf einen langen Gang stieß, wo sich links und rechts jeweils viele Türen befanden. Hier ging es nicht mehr ganz so zu und so konnte ich erst ein Mal tief durchatmen. Sofort wurde mir etwas leichter ums Herz. Ich kramte mein Ticket aus meiner Hosentasche und drehte es um. Endlich fand ich meine Kabinennummer und begann, sie zu suchen. 5,6,7,... murmelte ich, während ich den Gang weiter entlang ging. 10, 11, 12... Nun musste ich eine weitere Treppe überwinden, die in das nächste Stockwerk führte. Dort endlich fand ich meine Kabine und fasste erneut in meine Hosentasche. Doch dort fand ich nichts. Ich griff nun auch in die linke, doch auch darin war nichts außer einem Taschentuch. Angst stieg in mir auf. Wo war bloß der verdammte Schlüssel? Ich stellte meinen Rollkoffer neben mir ab und holte meinen Rucksack vom Rücken herunter. Meine braunen Haare fielen mir dabei ins Gesicht und ich verdrehte die Augen. "Mann!", knurrte ich und öffnete den Rucksack. Ich durchwühlte ihn mit meinen Händen, drehte und wendete ihn, doch konnte ich nirgends den Schlüssel zu meiner Kabine finden. "Irgendwo muss er doch sein!", murmelte ich gestresst und warf eine Wasserflasche heraus, um einen besseren Überblick über den Inhalt zu haben. Doch vergebens: Der Schlüssel blieb verschwunden. Das konnte doch nicht sein! Ich war mir ganz sicher, ihn eingepackt zu haben. Jetzt wurde mir allmählich schlecht. "Bitte nicht!", schniefte ich verzweifelt und ließ mich auf den Boden fallen. Da kam mir ein älterer Mann entgegen. Er hatte schon graue Haare und sah mich überrascht auf dem Boden hocken. "Mensch Junge, was ist denn los?", fragte er mit einer typischen, sanften Alles-Gut-mein-Junge-hast-du-Heimweh-Stimme. "Ich find meinen Schlüssel nicht", erwiderte ich und versuchte, mir meine Verzweiflung in der Stimme nicht anmerken zu lassen. "Oh mei. Kann ihr dir helfen?", fragte er mit einer verabscheuenswürdigen Stimme und ich gab angespannt zurück: "Nicht, nötig, 'find ihn schon." Da lachte der alte Herr plötzlich auf. "Na, wenn du da suchst, wirst du ihn nie finden. Schau doch mal in deiner Seitentasche nach!" Lachend schwankte er davon und ich war kurz davor, ihn zu fragen, ob er etwas zu viel getrunken hatte. Aber ich ließ es dann doch lieber. Ich sah also in der Seitentasche meines Rucksacks nach und tatsächlich - der alte Kerl hatte recht. Dort war er wirklich. Erleichtert schloss ich die Kabine auf und dachte mir: Wenn alle der Gäste so sind wie der Mann vorhin, spring ich über Bord. Nachdem ich den Rucksack wieder eingeräumt hatte und meinen Rollkoffer wieder in der Hand hatte, warf ich die Tür hinter mir zu und sah mich in meinem Zimmer um. Es war ganz hübsch eingerichtet, beinhaltete ein Bett, ein kleines Nachtkästchen mit Lampe, eine Extra-Lampe und einen Sessel mit einem kleinen Tisch. Einen Fernseher hatte es nicht, aber dafür sollte es wohl in einem Aufenthaltsraum einen gewaltigen geben. Ein riesiger, hölzerner Schrank stand noch an der Wand und dann stand noch ein kleines Regal im Raum. Sonst hatte ich noch ein kleines Bad mit Dusche. "Tohle Sache", sagte ich zu mir selbst, stellte den Koffer ab, nahm den Rucksack vom Rücken und warf mich erstmal aufs Bett. Ich blickte auf meine Uhr. Noch gute 5 Minuten, dachte ich mir und streckte mich zufrieden aus. Ich würde diese Sache schon überstehen. Und dann wartet ja noch das coole Angebot und eine große Stadt auf mich!, dachte ich und rollte mich zusammen. Das würde die beste Zeit meines Lebens werden, das wusste ich irgendwie. Doch ich hatte keine Ahnung, was mich dort wirklich erwarten würde...
⭐⭐⭐
Sooo...wie hat euch das erste Kapitel gefallen? Ihr müsst (wie in der Beschreibung bereits geschrieben) wissen, dass es mehr oder weniger meine erste Fanfiction ist und ich noch nicht so geübt darin bin. Ich würde mich freuen, wenn ihr mir sagen könntet, was gut ist und was ich ggf. noch verbessern könnte. Ich hoffe, ihr habt an der Geschichte so viel Spaß wie ich! :)
LG Eure Wildy 🌸
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Wahre Liebe?⭐ GLPADDL FF
FanfictionSicher kennt ihr es. Ich meine, wer hatte in seinem Leben nicht schon einmal Liebesgefühle? So geht es unserem 24-jährigen Manuel, der Hauptperson dieser Geschichte, auch. Doch bei ihm ist es anders. Er empfindet nämlich keine Vertrautheit zu einem...