Prolog

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Nervös wischte ich mir meine schwitzigen Hände an der Hose ab und atmete tief durch, um so viel Sauerstoff wie möglich in meine Lungen zu bekommen. Ganz ruhig Rose, wird schon hinhauen. Unruhig bewegte ich meine Hand auf die Klingel zu. Der schwarze Nagellack auf meinen Fingern glänzte düster in dem fahlen Licht, welches vorher automatisch angesprungen war, als ich meinen Fuß vor die Tür gesetzt hatte. Die Tür die mir im Moment mehr Angst machte als alles andere. Herr Gott nochmal, so viel Schiss hatte ich nichtmal gehabt, als ich mir damals als Jugendliche 'n Handy aus dem Computershop nebenan geklaut hatte und erwischt wurde. Das war im Gegensatz zu heute im wahrsten Sinne des Wortes ein Klacks gewesen. Ich wusste nicht wieso, doch es fiel mir so verdammt schwer an dieses bescheuerte Ding zu klopfen und ihm entgegen zu treten-zum ersten mal wieder seit Jahren.

Letztendlich zog ich mir dann doch den sprichwörtlichen Stock aus dem Arsch, sammelte all meinen Mut zusammen und hob die, zu einer Faust geballten, Hand. Aber Sekunden bevor diese mit dem massiven Holz kollidierte, riss jemand das Eingangsportal mit so einer unerwarteten Wucht auf, das ich dachte ich sterbe vor Schreck. Meine Kopf zuckte ruckartig, wie der eines aufgescheuchten Rehs nach oben..und sah ihn an. Unsere Augen trafen aufeinander und mein Herz machte einen ziemlich schmerzhaften Sprung. Ich hatte nicht gedacht, das es so hart sein würde. Doch trotz all den Gedanken, welche in meinem Kopf gerade Karussell fuhren, brachte ich mühsam ein knappes "Hallo" hervor. Er starrte zurück, rang des Anscheins nach nach einigermaßen akzeptablen Worten. "I-Ich hätte nicht erwartet das du wirklich kommst. Es, also..es freut mich." Seine Lippen waren nun zu einer feinen Line zusammen gepresst und er fummelte mit einer Hand an seinem Jackett rum, während die andere den Weg in seine kurzen, lockigen Haare fand. Ich nickte langsam, versuchte locker zu wirken. "Ist ja selbstverständlich, das ich komme, wenn du dich seit ner ewig langen Zeit wieder mal meldest" Im Nachhinein kam mir dieser Satz ziemlich absurd vor. "Eh also was ich eigentlich damit sagen wollte: Ich find's schön dich wieder zu sehen Isaac." Seine Gesichtszüge entspannten sich nun wieder etwas und ich konnte schwören ihn lächeln zu sehen. "Gleichfalls Cousinchen."

Mittlerweile merkte ich wie sich, trotz meiner rot glühenden Wangen, eine eisige Kälte im mir ausbreitete und des Anscheins nach fiel das auch Isaac auf. "Oh man, ich Idiot", er öffnete die Tür ganz und machte einen Schritt zurück, sodass ich eintreten konnte. "Komm doch rein, bevor du dir da draußen noch den Hintern abfrierst." Das lass' ich mir nicht zwei mal sagen. Zügig huschte ich an ihm vorbei und schüttelte mich einmal kurz. Dreckwetter. In den Nachrichten hörte man immer nur gutes über Frankreich, aber wenn ich dann ein einziges mal höchstpersönlich ins Land gekrochen komme, schifft's wie aus Eimern und die Temperaturen könnten sogar dem Nordpol Konkurrenz machen. Verfluchtes Karma. Nachdem ich höflich, so eine Lady, wie ich nunmal (eigentlich nicht) war, meine dreckigen Schuhe mit dem Keilabsatz ausgezogen und auf den Fußabstreifer neben einer Kommode gestellt hatte, beobachtete ich meinen Cousin dabei, wie er die Tür verbarrikadiere und uns dann-ohne scherz-hier drinnen verschanzte, als stände der dritte Weltkrieg bevor. Mit hochgezogener Augenbraue mustere ich die ganze Vorhängeschlösser welche an der Tür baumelten. Der Kerl war ja noch paranoider als ich und das musste was bedeuten! Er bemerkte meinen fragenden Blick und räusperte sich. "In der Nachbarschaft würde eingebrochen..und es gab einen Mord." Vielversprechende Vorraussetzungen. Meine Überlegungen wurden unterbrochen, als ein Erwachsener Mann in den Raum trat und mich freundlich anlächelte. "Du musst also Roselyn sein." Ebenfalls mit angehobenen Mundwinkeln nickte ich. "Aber nennen sie mich doch bitte Rose." Auch Isaac beschloss sich an der, sich aufbauenden Konversation teilzunehmen. Er deutete auf den Typ. "Rose das ist Chris Argent. Er wohnt hier im Haus, wie ich es dir am Telefon schon mitgeteilt habe und...ist mittlerweile sowas wie ein Vater für mich." Es war ein gutes Gefühl zu hören, das Isaac jemanden hatte auf den er sich verlassen konnte, nach der ganzen Sache die mit seinem leiblichen Vater gewesen war. Chris steckte mir seine Hand zum Gruß entgegen und ich ergriff sie entgegenkommend. Er grinste leicht und lud mit einer vagen Geste in das Nebenzimmer ein.

"Also, wer hat Hunger?"

Yay, (mal wieder) neue story ^^

Also nur als Information, sie Spielt nach der fünften Staffel, ist zu Beginn auch noch Vor der sechsten, wird aber dann irgendwann in diese reingehen.

Viel Spaß beim lesen :)

Oblivion || Stiles StilinskiWhere stories live. Discover now