Kapitel 1: Schwarz wie die Nacht

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Es klingelt und die Stunde beginnt, alle Schüler reden noch durcheinander, doch als der Lehrer den Raum betritt, taucht die gute Stimmung in eine stumme und angespannte Atmosphäre.
Herr Samples unser Klassenlehrer räuspert sich und bringt so auch die letzten Tuscheleinen zur Ruhe, denn dieser circa 40-Jahre alte leicht grauhäärige Mann ist äußerst streng und jagt den meisten Angst ein, da er manchmal sehr unangebrachte Methoden anwendet um seinen Willen durchzusetzen.
Mich kümmert das nicht, ich mach, was ich will. Herr Samples oder wie die meisten ihn nennen 'der Drachen' räuspert sich erneut und fängt dann an uns freudig mitzuteilen: "Meine Schüler, Heute ist ein besonderer Tag, denn wir bekommen eine neue Schülerin, ist das nicht wunderbar." Der letzte Satz ist zwar reintheoretisch eine Frage doch für den Drachen war es eine Aussage und niemand würde sich trauen, etwas zu entgegnen.

Es klopft an der Tür, gespannt warteten alle, denn dies ist nicht eine normale Schule, sondern eine für schwererziehbare Jugendliche und so interessiert es alle, welches Geschöpf zur Tür rein kommen wird, denn wer hier her kommt, der hat nicht gerade eine makellose Vergangenheit für seine jungen Jahre.
Die Tür öffnet sich und ein Mädchen betritt den Raum, scharf ziehe ich die Luft ein und muss feststellen, was für ein heißes neues Klassenmitglied wir bekommen. Ich muster sie, ihre Haare sind fast schwarz mit einem leichten Rot-Stich darin, ihre Augen sind außergewöhnlich hellgrau, ihre Lippen leicht rosa, ihr Lidschatten dunkelgrau und dazu Kayal und Wimperntusche, das schwarz glitzernde Septum passt perfekt in ihr makelloses Gesicht, welches sie wie ein Engel wirken lässt. Mein Blick folgt ihren Körperkonturen weiter entlang, als würde ich sie mit meinen Blicken streicheln wollen, sie trägt einen schwarzen Hoodie und darüber eine enge Lederjacke, dazu hautenge schwarze Jeans und ihre schwarzen Nikes runden ihr nachtschwarzes Outfit ab. Abgesehen davon, dass sie etwas bleich ist und ein farbiges T-Shirt ihr mehr modische Lebensfreude verleihen würde, sieht sie atemberaubend aus.

Ich drehe meinen Kopf ab und mein inneres Ich sagt ruhig aber bestimmt: Ein neues Mädchen dem ich eine Nacht mit mir schenken sollte. Erfreut über mein Gedanke grinse ich und nehme innerlich die Herausforderung an, dann blicke ich zu Salmon, der mich schon dreckig angrinst, gerade als ich ihm schon sagen wollte, dass dies meine Beute ist, fängt diese auch schon an zu reden: "Heii, mein Name ist Alaska und wohne ab jetzt hier."
Ihre Stimme klingt kontrolliert und sie hat eine feine und sehr weiblich Stimme, die aber auch nicht zu hoch ist sondern eher sehr harmonisch klingt und welche man gerne hört.

Der Drachen zeigt auf mich und sie läuft schwungvoll zu mir und läuft vor mir vorbei, wobei ich ihren hübschen Hintern bestaunen kann und setzt sich dann neben mich.

"Hallo Kleine" flüstere ich ihr zu, während der Drachen ganz begeistert von irgendwelchen Planeten anfängt zu erzählen.
Sie antwortet mir nicht, so setzte ich zu einem erneuten Versuch an, die Schnepfe soll sich nicht einbilden, die könne mich ignorieren, dafür ist mein Ego zu gross, also setzte ich auf Provokation: "Bist du den auch so eiskalt wie es dein Name andeutet, Süße?"
Jetzt dreht sie ihren Kopf zu mir und schaut mich an; ihre grauen und leeren Augen fixieren mich regelrecht. Seelenruhig flüstert sie: "Unter meinen Küssen würdest du erfrieren, mein Herz ist ein Stein an dem dein's zerbricht und solltest du bezweifeln, dass ich harmlos bin, wirst du schon noch bemerken, dass du dich einerseits mit dem Feuer an dem du dich verbrennst und mit dem Eis an dem du erfrieren wirst, anlegst." Etwas baff sah ich sie an und sie lächelt mich mit einem perfekten Lächeln an.

Gerade als ich mich zu der äußerst verwirrende Aussage äussern wollte, schrie der Drachen hysterisch in unsere Richtung: "Alaska! Sag mal wie kannst du es wagen, während meinem Unterricht zu reden?! Ich bin zutiefst enttäuscht, dass du schon an deinem ersten Schultag negativ auffällst.." er nimmt einmal tief Luft und redet dann ruhig und mit wieder etwas Kontrolle in seiner Stimme weiter: "..aber vielleicht ist das ja auch gut so, denn so kannst du auch gleich mein Bestrafungssystem kennenlernen. Komm nach vorne!" Einige zuckten zusammen, denn alle wussten was folgte, ich weiß nicht warum aber ich bekomme das Gefühl sie zu beschützen zu müssen, okay ich trug ja auch etwas Schuld, da ich sie zum reden gebracht habe: "ich bin Schul-" doch weiter kam ich nicht, denn Alaska blitzt mich mit ihren Augen mahnend an und lässt mich verstummen und so lache ich sie innerlich aus, dafür, dass sie meine Hilfe nicht annimmt. Ich kenne sie nicht einmal schießt es durch meinen Kopf und frage mich warum ich der Schnepfe überhaupt helfen wollte und schaue nach vorne. Alaska ist gerade vorne angekommen und schaut dem Drachen tief in die Augen, welche sie wütend anfunkeln.
Er deute ihr sich über sein Pult zu beugen und sie folgt seinem Auftrag und beugt sich darüber, dann holt er seinen Bambusstab auf einem Schrank und klopfte damit zwei Mal auf den Boden.
"Nun Alaska ich hoffe meine altmodische jedoch wirksame Methode wird dir zeigen, wie man sich zu benehmen hat. Für dich wird es nun 10 Schläge geben, und wenn der Rücken brennt, wirst du über deine Tat nachdenken können."

Alaska lacht kurz auf, was einige Schüler die Luft anhalten lässt. Immer noch über deinen Tisch gebückt redet sie ruhig in die Klasse:

"Schüler schlagen? Dass ist ja sehr effektiv, allen Angst zu machen, doch wenn sie ihren Bambusstab nicht bei sich haben, wie setzten sie sich dann durch? Gewalt ist ihre Lösung? Sie haben hier Jugendliche, die genau wegen diesem Lösungsverhalten hier sind und sie verkörpern dieses in voller Überzeugung? Sie sind einfach nur bemitleidenswert."

Scharf ziehe ich die Luft ein und bin irgendwie total geschockt von dem Mädchen, denn sie ist wirklich eiskalt und verdammt mutig.
Der Kopf von Herr Samples kocht förmlich über und er schreit: "Das reicht! Du wirst noch auf die Welt kommen! Dir trichtere ich Benehmen schon ein!"
Alaska verdreht die Augen und richtet sich wieder auf, sie dreht sich zu ihm um und grinsend erklärt sie: "Sie kriegen mich nicht unter, ich bin so kaputt und kalt, es gibt nichts was sie noch zerstören könnten, aber durch mich werden sie noch lernen, dass ihr Leben zur Hölle werden kann."
Der Drachen packt sie an ihrem Arm und drückt sie auf das Pult, dann lässt er sie los und sie bleibt ruhig dort liegen. "Na los leben sie sich aus" provoziert ihn Alaska weiter und nun brennt seine Sicherung durch er schreit auf und seine Worte sehen aus, als würde er Feuer speuen : "Jay; du zählst! Und jetzt Schüler, zeige ich euch, warum ihr euch benehmen sollt!"
Alaska lacht auf und Sekunden später schalt der Bambusstab auf ihren Rücken nieder mit einem Knall, der die Luft zerreißt, und er schlägt weiter und weiter. Alaska schaut in die Klasse, ihr Gesicht ist minimal verzogen und sie blickt direkt in meine Augen, eiskalt und leer.
"44, 45, 46, 47, 48, 49" zähle ich und jetzt holt der Drache noch einmal so richtig aus und lässt den Bambusstab auf ihren Rücken knallen. "50" rufe ich und der Drache richtet Alaska mit einem harten Griff auf und stößt sie nach vorne damit sie zu ihrem Platz laufen kann, doch sie fragt laut: "zufrieden?" Und schlendert wieder zu ihrem Platz neben mir, während der Drache schon fast wieder überdreht, doch dann klingelt die Glocke und er stürmt wütend nach draußen, die ganze Klasse bleibt perplex sitzen und verlässt nur langsam den Raum.

Ich blicke sie an und schlussendlich wandert mein Blick auf ihren Stuhl, welcher rot eingefärbt war so wie der Boden, an dem eine Blutpfütze entstanden war. "Du blutest" sage ich schlicht, Alaska dreht sich zu mir und sagt grinsend: "Ne echt? Das spüre ich auch so und deshalb werde ich jetzt gehen bevor ich verblute." Sie steht auf und sofort krallt sie sich taumelnd am Tisch fest. "Soll ich dir helfen?" Frage ich obwohl das eigentlich total gegen meine Art geht. "Nein schon okay" antwortet sie und taumelt langsam aus dem Klassenraum. Ich schaue ihr hinterher und laufen dann in den Eßraum.

Also das war mein erstes Kapitel von meiner Geschichte "Eiskalter Engel", meine Kapitel haben eigentlich immer etwa 1200-2200 Wörter und wenn ich ehrlich bin, habe ich zwar eine Vorstellung, wie die Geschichte ca. verläuft, aber ich lasse mich auch sehr von meinen Gefühlslagen und Stimmungen treiben, die Geschichte wächst also langsam und entsteht völlig frei.
Mein Schreibweise ist eventuell etwas speziell und auch meine Geschichte, trotzdem hoffe ihr seher, dass ihr Gefallen an ihr findet. -N

(Bild vom Titelblatt: http://images.google.de/imgres?imgurl=https%3A%2F%2Fimages.gutefrage.net%2Fmedia%2Ffragen-antworten%2Fbilder%2F187162195%2F0_original.jpg%253Fv%253D1450308621000&imgrefurl=http%3A%2F%2Fwww.gutefrage.net%2Ffrage%2Fwann-ich-meine-grauen-augen-betonen&h=612&w=612&tbnid=tYPy39-MVLvNaM%3A&docid=QjXLzPAxse3JJM&ei=iy6VV5KeO4XvaqT6n6AE&tbm=isch&client=ms-android-samsung&iact=rc&uact=3&page=6&start=38&ndsp=11&ved=0ahUKEwjSj_2rgY3OAhWFtxoKHST9B0QQMwh-KC8wLw&bih=616&biw=360)

Eiskalter EngelWo Geschichten leben. Entdecke jetzt