Leise bahne ich mir meine Weg durch den Wald, immer auf Geräusche und Bewegungen achtend. An meiner Seite laufen einige Werwölfe sowie Vampire, mittlerweile haben wir unsere Patrouillen verdoppelt und wir finden immer wieder Spuren von Drake.
Doch nie können wir sie verfolgen.
Langsam glaube ich, dass er uns absichtlich Spuren hinterlässt, um zu zeigen, dass er immer anwesend ist und wir beobachtet werden.
Und um ehrlich zu sein, ein behagliches Gefühl ist das nicht.
Wir wissen nicht, wie groß seine Armee mittlerweile ist, wir wissen nicht was er vorhat, wir wissen rein gar nichts.
Neben mir knurrt Reia leise und spitzt ihre Ohren. Nun höre ich es auch, entferntes Rascheln von Laub, doch es wird nicht von Wind verursacht.
Ich zucke kurz mit meinem Schwanz um den anderen mitzuteilen, dass wir dem Geräusch folgen und ich erhalte zustimmendes nicken. Dann renne ich los, immer noch darauf bedacht, keine lauten oder auffälligen Geräusche zu verursachen.
Nach wenigen Metern wird mir bewusst dass wir keinerlei Geräusche mehr wahrnehmen, jedoch den Geruch von fremden Wölfen. Er scheint überall zu hängen, an jedem Blatt, an jedem Grashalm. Wir können nicht einmal mehr ausmachen, in welche Richtung sie gegangen sind.
Reia bleibt stehen, und auch ich halte inne, mich zu meiner Patrouille umdrehend. Wir sind eine Gruppe von 5 Wölfen und 2 Vampiren, normalerweise sind Patrouillegruppen wesentlich kleiner, doch in dieser Situation ist es sicherer, mit mehr Leuten unterwegs zu sein.
„Was hat das für einen Zweck?" fragt ein Vampir, mit seiner Hand auf die Umgebung deutend.
„Sie wollen zeigen, dass sie überall präsent sind, und mit uns Katz und Maus spielen können" knurrt Reia leise und kneift die Augen zusammen, als sie die Umgebung absucht.
Ein großer Vorteil durch das Bündnis von Wölfen uns Vampiren war, dass nun auch Vampire unsere Gedanken hören konnten, sodass wir mit ihnen Kommunizieren konnten, auch wenn wir uns in unserer Wolfsform befanden.
Ich schlucke. Diese plötzliche Stille von vorher, als wir kein Geräusch mehr gehört haben...
Meine Augen weiten sich. Das war eine Falle!
Genau in dem Moment als ich meinen Kameraden eine Warnung zurufen will, raschelt es um uns herum wieder. Fremde Wölfe treten aus den Schatten der Gebüsche, alle haben ein arrogantes, siegessicheres Grinsen auf ihren Lippen während wir knurrend zurückweichen,
Der Geruch war dazu da uns zu verwirren, sodass wir nicht mehr ausmachen konnten, ob sich jemand hier befindet oder nicht. Doch ich kann mit einem Blick erkennen, dass Drake sich nicht unter den Wölfen befindet.
Wahrscheinlich legt er irgendwo die Beine hoch, und lässt seine Untertanen die schmutzige Arbeit erledigen.
Reia tritt an meine Seite.
„Kyle, wir werden uns hier raus kämpfen müssen"
Ich nicke. Was anderes bleibt uns nicht übrig. Wir sind zwar in der Unterzahl, es sind fast doppelt so viele Gegner als unsere Patrouillegruppe, doch trotzdem müssen wir kämpfen.
Ich zucke kurz mit der Schwanzspitze, und auf dieses Kommando hin greifen wir an. Doch bevor ich mich in das Getümmel stürze, stoße ich ein langes, hohes Heulen aus.
Der geheime Ruf von mir und meinem Bruder. Als wir noch klein waren, hatten wir ihn vereinbart. Wenn jemand von uns in Schwierigkeiten geriet, stießen wir dieses hohe Heulen aus, was der andere sofort erkennt und sehr weit hörbar war.
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It's High Voltage (Boy x Boy)
WerewolfFortsetzung von I'm My Own Worst Enemy. Kyle hat seinen Gefährten in Jack, einer von Aidans treuen Kriegen, gefunden. Doch er kann die Verbindung zwischen ihnen nicht akzeptieren, weshalb weiß er selber nicht wirklich. Kyle distanziert sich von ihm...