Erschöpft, nach einem langen Tag, liege ich auf meinem Bett und würde jetzt so gerne schlafen. Doch ich darf nicht. Ich muss immerhin noch mein Handy zurück erbobern. Also halte ich mich wach und Mona hilft mir dabei indem sie mich zu quasselt. Sie will mich bis zu Astronomieturm begleiten und dann wieder zurück gehen um ihre Hausaufgaben fertig zu machen. Also machen wir uns um viertel vor elf bereit und fünf Minuten später gehen wir los. Wir müssen uns leise und schnell durch Hogwarts bewege, da ja eigentlich schon Bettruhe wäre. Also machen wir einige Umwege um auf den weniger benutzten Gängen zum Turm zu kommen. Endlich angekommen, stehe ich vor einer langen Wendeltreppe und es ist schon zehn nach elf. Also lege ich einen Sprint nach oben ein und komme gerade dann oben an, als die Tür oben aufgeht und der Junge rauskommt. „Aha, ich wollte gerade gehen", sagt er grinsend und winkt mit meinem Handy in seiner Hand. „Also gibst es mir jetzt?", frage ich grob. „Neeh, ich glaube, dass du gekommen bist reicht mir noch nicht." „Was willst du. Ich habe wegen dir schon einen Rausschmiss riskiert. Und dabei kenne ich noch nicht mal deinen Namen." „Draco Malfoy. Reinblut", sagt er und streckt mir die Hand hin. Das letzte Wort sagt er mit einem solchen Stolz und Genuss, dass mir ganz schlecht wird. Ich ergreife seine Hand nicht. „Alicia Minder. Muggelstämmig." Ich sage das letzte Wort ganz langsam, sodass sogar ein Idiot wie Draco Malfoy es begreifen kann. Er schaut mich zuerst nur an. Dann zieht er die Hand wieder ein, als ob er in Feuer gefasst hätte. „Du bist ein Schlammblut?" Das hätte er nicht sagen sollen. Meine Hand hat ja sowieso schon gejuckt, doch nun schlägt sie ihm mit ganz neuer Wut mitten ins Gesicht. „Nenn mich noch ein einziges Mal so und ich jage dir einen Fluch auf den Hals. Und es wird sicher nicht der Kitzelfluch sein, glaub mir", zische ich mit zusammen gepressten Zähnen. Er schaut mich mit einem Erstauen an, als ob ich der erste Mensch JEMALS wäre, der ihm wirklich seine Meinung gesagt hat. Doch ich bereue es nicht.
„Also ist das hier irgend so ein Muggelspielzeug?", fragt er nachdem er sich wieder gefangen hat. Ich antworte nicht. Ich bin immer noch zu sauer. „Interessant", murmelt er, mustert aber nicht das ‚Muggelspielzeug' sondern mich. „Gib. Es. Her. Und zwar JETZT!" Ich mache einen Schritt auf ihn zu doch er hält mein Handy nur über den Kopf und da er grösser ist als ich, komme ich sowieso nie dran heran. Also stosse ich ihn bloss mit voller Wucht gegen die Brust. „Uh, das Kätzchen wird böse", neckt er, grinst aber immer noch. Ich habe das starke Bedürfnis, ihm dieses Grinsen mit meiner Faust aus dem Gesicht zu wischen, aber wer weiss, was er dann mit mir machen würde. Also nehme ich vorlieb ihn einfach so lange zu schubsen, bis er gegen die Wand stösst. „Ist sie ein vielleicht ein Schlammkätzchen?" Das gibt mir den Rest. Mit einem lauten Schrei stürze ich mich auf ihn und drücke ihn zu Boden. Von wo all diese Kraft auf einmal herkommt, ist eine ganz andere Frage. Im Moment möchte ich ihm eigentlich nur wehtun. Doch nachdem ich ihm einige schlecht gezielte Schläge verpasst habe, packt er mich an den Schultern und wälzt mich auf den Rücken. Er sitzt jetzt auf mir und diese Position finde ich sehr unangenehm. Vor allem als er sich vorbeugt und mich auf den Mund küsst. Als er wieder hochkommt um Luft zu holen, sagt er „Du bist süss wenn du wütend bist." Ich kriege kaum noch Luft, so wütend bin ich. Ich kann nur ächzend hervorstossen „Lass mich— los. Ich- ich will dich— ich will dich nie wieder sehen." „Na, das könnte schwierig werden, Kätzchen" Ich schreie noch mal voller Wut und versuche mich los zu kämpfen, doch er küsst mich nur noch mal und steht dann auf. Er wirft mir nur noch mein Handy zu und sagt „Weisst du, für ein Schlammblut bist ungewöhnlich interessant" Dann verschwindet er auf der Treppe.
Wieder in meinem Bett, denke ich lange nach. Schon am ersten Tag geprügelt zu haben, muss ein neuer Rekord sein. Und während dem kämpfen geküsst zu werden, ist eine der ungewöhnlichste Sache die ich je erlebt hätte. Wenn mir jemand mir diese Story erzählt hätte, dann hätte ich ihn für verrückt erklärt. Aber das ganze ist nunmal mir passiert und ich komme nicht wirklich damit klar.
Mona schläft schon und ich höre ihre tiefen Atemzüge. Doch meine Augen wollen sich einfach nicht schliessen. Meine Gedanke schwirren immer noch zu wild in meinem Kopf herum. Also wälze ich mich auf die Seite und greife mir ein Buch vom Nachttisch. Dann nehme ich meinen Zauberstab, murmle „Lumos" und benutze ihn als Leselämpchen. Das Buch ist langweilig und schläfert mich ein. Schon nach ein paar Seiten weiss ich nicht mehr was ich gelesen habe. Aber genau das war ja auch mein Plan. Dieses Buch hat genau den gleichen Effekt wie Schlaftabletten. Nach wenigen Minuten kann ich endlich schlafen.

DU LIEST GERADE
Das Schlammblut und Draco Malfoy (FanFiction)
FanfictionAlicia Minder hat es nicht leicht. Sie muss mitten in ihrer Schullaufbahn die Schule wechseln und kommt, obwohl sie ein Schlammblut ist, nach Slytherin. Dort muss sie sich dann mit Leuten wie Pansy Parkinson oder Draco Malfoy rumschlagen, die ihr ge...