Wir gehen zusammen hoch in den Schlafsaal, da es ja nichts daraus wird, den Zauberspruch zu üben. Also legen wir uns oben hin und unterhalten uns. Das Mädchen mit dem flachen Gesicht, liegt auf dem Bett uns gegenüber. Sie liest ein dickes Buch, aber jetzt wo wir reingekommen sind, schaut sie immer wieder genervt auf oder seufzt theatralisch. Irgendwann bin auch ich genervt und frage sie ob was ist. Doch sie zieht nur eine Augenbraue hoch und mustert mich. Dann schaut sie wieder auf ihr Buch. Ich beachte sie nicht weiter sonder rede wieder mit Mona. Irgendwann allerdings stösst das Mädchen einen so lauten Seufzer aus, dass es mir reicht. Ich bin ja sowieso schon wahnsinnig gereizt und sie gibt mir jetzt einfach noch den Rest. Ich stehe auf und stelle mich an ihr Bettende. „Ja, hi. Wie heisst du?", frage ich mit einem gefährlichem Unterton. „Pansy", antwortet sie etwas verwirrt. „Na dann Pansy, wenn ich noch einmal etwas von dir höre, dann mache ich dein Gesicht noch ein Stück flacher, ok? Wenns dir nicht passt, dass wir uns hier unterhalten, dann such dir einen anderen Ort." Ohne auf eine Reaktion zu warten, drehe ich mich wieder um und setze mich auf mein Bett. Mona grinst und schiebt sich ihre gigantische Brille wieder die Nase hoch. Sie flüstert mir noch kaum hörbar zu „gut gemacht", dann nimmt sie ein Buch vom Nachttisch und fängt an zu lesen.
Ich lege mich einfach auf den Rücken und denke mir aus, wie ich Draco Malfoy oben auf dem Turm empfangen werde. Ich stelle mir die wildesten Sachen vor. Wie ich ihm ein Buch über den Kopf ziehe oder ihm einen Stuhl in den Bauch ramme. Aber ich weiss genau, dass ich so etwas nie machen könnte. Ich muss wohl einfach abwarten, was da oben passiert.
Ich schleiche mich aus dem Schlafsaal. Alle anderen sind schon ins Bett gegangen und am schlafen. Ich habe Mona gesagt sie soll nicht auf mich warten. Ich habe mir gestern Nacht den Weg eingeprägt und für den Notfall hat Mona mir noch eine Karte gezeichnet. Diese brauche ich aber nicht und deswegen habe ich sie auf dem Nachttisch liegen lassen. Ich finde es, wie erwartet, auch ohne Karte. Ich laufe die Treppen hoch und stehe vor der Tür. Einmal atme ich tief durch, dann stosse ich die Tür auf.
Er sitzt hinten auf einem Stuhl und rollt meinen Zauberstab zwischen den Fingern. „Schliess die Tür", sagt er und steht auf. Hat der das Gefühl wir sind hier in einem schlechtem Film? Der spinnt doch total. Aber obwohl ich so denke, drehe ich mich um und schliesse die Tür. „Ich habe mir den Stab angeschaut. Es scheint ein echter, gewöhnlicher Zauberstab zu sein. Ich dachte immer Schlammblüter brauchen eine spezielle Art von Stab. Doch offenbar seit ihr doch nicht so zurückgeblieben wie ich immer dachte." Jedes seiner Worte fühlt sich an, als ob mir jemand meine Hand in Streifen vom Fleisch reisst. Ich wurde noch nie so beleidigt. „Gib mir einfach meinen Stab und ich gehe wieder. Wieso lässt du mich nicht einfach in Ruhe?" Er macht einen Schritt auf mich zu und umkreist mich, ohne mich aus den Augen zu lassen. „Weil ich dich hochinteressant finde." Wie er das sagt, lässt mich erstarren und ich bin aufs höchste angespannt. Ich mache mich psychisch schon bereit, einfach loszurennen. Da passiert etwas, was mir das Blut in den Adern gefrieren lässt. Das Türschloss klickt, als ob jemand die Tür zugeschlossen hätte. Ich wende mich von ihm ab und renne zur Tür. Man kann soviel rütteln wie man will, sie öffnet sich nicht wieder. „Du, zaubere die Tür auf." Draco scheint sich allerdings schon wieder gefasst zu haben, denn er grinst nur und schüttelt den Kopf. Ich drehe jetzt dann gleich durch aber niemand scheint das zu checken. Draco scheint das alles hier sehr amüsant zu finden. Ich fange an wie ein gefangenes Tier im Raum zu tigern. Die offene Seite des Raums, wo man raus schauen kann, um die Sterne zu beobachten, ist nur mit einer Brüstung gesichert. Ich schaue nach unten. Es besteht keine Chance, dass ich einen Sprung aus dieser Höhe überleben würde. Ich stecke also mit diesem Arschloch hier oben fest.
Ich packe mir einen Stuhl, drehe ihn so, dass ich Draco nicht ansehen muss und schmolle. Doch er lässt sich davon nicht beeindrucken. Er fängt an zu reden. „War eigentlich nicht mal mein Plan, hier ausgeschlossen zu werden. Kommt mir aber ganz gelegen." „Warum sollte es dir gelegen kommen? Hier wird absolut gar nichts passieren. Ich werde einfach hier warten, bis mich Mona holen kommt", fauche ich. „Jaja, deine Schlammblutfreundin wird früher oder später merken, dass du nicht kommst. Aber es ist eine kalte Nacht. Wer weiss was passieren wird." Ich sehe ihn zwar nicht, aber ich kann sein schmieriges Lächeln beinahe spüren. Jetzt bloss nicht ausrasten, sage ich mir wie ein unendliches Mantra. Doch dieser Junge weiss, wie er mich auf die Palme treibt. Nach einigen weiteren fiesen Bemerkungen stehe ich auf. Kochend vor Wut. „Wie niedlich." Das zweite Mal in zwei Tagen stürze ich mich auf ihn und versuche ihn zu Boden zu drücken, doch heute gelingt es mir nicht. Eher das Gegenteil geschieht. Er schiebt mich nach hinten und hat seine Arme so, dass es wie ein Käfig für mich ist. Ich kann seinen Atem auf meiner Haut spüren. Er schaut mich von oben bis unten an. Ich lege meine Hände auf seine Brust und versuche ihn wegzustossen, doch er ist zu stark. Ich kann die Muskeln unter seinem Hemd spüren. „Was muss ich machen, dass du mich gehen lässt." Ich hasse mich dafür, dass ich ihm geben werde, was er will, nur um von hier weg zu kommen. Von dieser Frage scheint er überrascht zu sein. „Was musst du machen? Gar nichts, eigentlich." Von seiner Antwort selbst überrascht, macht er einen Schritt zurück.
Jetzt bin ich völlig verwirrt. Erst pinnt er mich an die Wand wie ein Schmetterling und dann weiss er selbst nicht was er will. Was zum Himmel soll dieses ganze Theater? Er scheint wie aus einer tiefen Trance aufzuwachen, denn zuerst schaut er sich um und dann schaut er mich an. „Was zum Teufel mache ich hier? Mit jemandem... wie dir?" Ach ich verstehe, nur weil ich ein Schlammblut bin. Doch ich sage nichts, sondern beobachte ihn nur weiter misstrauisch. Nun ist er der, der anfängt im Raum rum zu tigern. Er redet mit sich selbst, aber ich verstehe kaum etwas, da er nur vor sich hin murmelt. Ich bin total genervt und wahnsinnig gestresst. „Hast dus mal?", frage ich schnippisch und versuche ihm den Weg abzuschneiden. Er bleibt vor mir stehen. „Erklärst du mir jetzt mal bitte was für ne Nummer hier abgeht." Er blinzelt wie verrückt. „Ich habe keine Ahnung wieso, aber du hast mich von Anfang fasziniert. Ich meine, du bist wunderschön, aber auch wie du dich verhalten hast." Ich kann nicht glaube, was ich da höre. Ich kenne diesen Jungen nicht mal. Wir haben uns vor drei Tagen das erste mal gesehen. Als ob er meine Gedanken gelesen hat sagt er „Ich weiss wir haben uns eben erst kennen gelernt und noch nie ein wirkliches Gespräch geführt—„ „Na das ist ja auch kein Wunder. Du beleidigst mich mit jedem Satz, der aus deinem Mund kommt." „Ich weiss. Ich weiss." Er seufzt. „Aber das liegt nur daran, da ich keine Schlammblüter so toll finden kann wie dich. Ich darf nicht, hörst du? Meine Eltern werden mich umbringen." „Das erklärt nichts." Er packt mich an den Schultern und sein Gesicht ist nur noch Zentimeter von meinem entfernt. „Du bist das schönste Mädchen, das ich je gesehen habe."
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Das Schlammblut und Draco Malfoy (FanFiction)
FanficAlicia Minder hat es nicht leicht. Sie muss mitten in ihrer Schullaufbahn die Schule wechseln und kommt, obwohl sie ein Schlammblut ist, nach Slytherin. Dort muss sie sich dann mit Leuten wie Pansy Parkinson oder Draco Malfoy rumschlagen, die ihr ge...