Kapitel 1

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Mein Name ist Masal Yazgic. Ich bin 30 Jahre alt und werde euch eine Geschichte erzählen. Meine Geschichte. Sie ist nicht wie die eine oder andere Geschichte.
Es fing alles an meinem 18. Lebensjahr an.

*12 Jahre zuvor

"Masaaaaal, kizim hadi uyan artik okula gec kalicaksin." ("Masaaaaal, steh auf du kommst sonst zu spät zur Schule.") hörte ich von unten meine Mutter brüllen. Ich nahm mein Handy um auf die Uhr zu schauen. 6.15 Uhr. Na klar. "Spät".
Meine Mutter überteibte manches.
Ok sie übertreibte alles. Ich stand auf und lief ins Badezimmer. Machte meine Morgenroutine, zog mich an und lief runter in die Küche. "Morgen Mama." sagte ich zu ihr und sie zuckte leicht zusammen. Sie War immer leicht zu erschrecken. "Guten Morgen mein Schatz. Geh und weck' Bitte deinen Bruder." sagte sie wie immer mit ihrer Liebevollen stimme.
Mein Bruder war damals 14 Jahre alt und ging in die 8. Klasse.
Ich War in der 12. und war dabei mein Fachabitur zu machen.
"Alphaaan steh auuuuuf !" stürmte ich in sein Zimmer und sprang auf sein Bett. Er war zuerst geschockt doch lachte sofort darüber.
"Ja ich stehe auf." sagte er. Ich gab ihm einen Kuss und verabschiedete mich von ihm da ich schon los zum Bus musste. Hätte ich gewusst was an dem Tag auf mich zu kommen würde, wär ich Zuhause geblieben.
"Anne ben cikiyorum. Aksama görüsürüz." ("Mama ich gehe. Wir sehen uns heute Abend.")
"Ok mein Kind, Pass auf dich auf."
Diese 4 Wörter.

Pass.
Auf.
Dich.
Auf.

Angekommen vor der Schule kramte ich mein Handy aus meiner Tasche um den Mädels zu schreiben dass ich da bin. Dabei lief ich einfach weiter. Bäääm. Bin ich volle Kanne gegen jemanden gelaufen.
"Pass doch auf wo du hinläufst." platze es aus mir heraus und ich schaute in diese Augen. In diese dunkelbraunen, glänzenden Augen.
"Du weißt schon dass du gegen mich gelaufen bist, ich stand hier schon." sagte er gechillt.
Doch aus meinem Mund kam kein Wort mehr raus. Ich wusste in dem Moment nicht warum das so war. Aber es War nunmal so. Mein verträumter Blick, verwandelte sich ruckartig in ein genervtes. "Ja heul doch." sagte ich nur noch wie ein kleines Kind und ging davon. Masal du Idiot. Du bist doch sonst nie so leise und hast zu allem eine Antwort. Was war los ? Fragte ich mich selber. Denn ich bin ein Mensch, der sogar bei unrecht immer recht hat.

Ich lief in dir Mensa und suchte meine Mädels an unserem Stammtisch. Und da waren sie auch.
"Oo Frau Yazgic, schön dass sie auch mal kommen." sagte Damla meine beste Freundin. "Ja nächste mal sag ich dem Busfahrer er soll schneller fahren." sagte ich leicht genervt.
"Was hast du denn da mit Kerem gesprochen ?" fragte mich Natalie die Schulschl*mpe. Was machte die eigentlich an unserem Tisch.
"Interessiert dich 'n sch*in. " sagte ich obwohl da ja nichts gewesen ist. Nur um ihr nicht die Antwort zu geben dir sie braucht. Daraufhin stand sie auf und ging raus. "Jetzt mal im ernst, ne oldu orda ?" (..., was ist da passiert ?") fragte mich Aysu. "Als ich in meiner Tasche rum gewühlt habe, bin ich gegen den gelaufen sonst nichts."
"Sag die Wahrheit was hast du ihm angetan ?" fragte mich Damla und wir brachten in einem Gelächter aus. "Ich hab ihn angeschrien warum er nicht aufpasst." Obwohl es ja meine Schuld gewesen ist das sagte Aysu auch doch ich antwortete nicht mehr darauf damit das Thema erledigt war doch eines wollte ich wissen "Was hat es eigentlich mit diesem Kerem auf sich ? Wisst ihr da mehr als ich ?"

"Der soll wohl ein richtiger Player sein, hab ich gehört. Jede Woche eine andere weischt? " sagte Damla. Ich fragte danach auch nicht mehr weiter nach und wir gingen in den Unterricht.
Die Schule verlief relativ schnell und wir verließen das Schulgelände. "Sollen wir ein Eis essen gehen ?" fragte Aysu, es War sehr Heiß an dem Tag doch nach der Schule musste ich arbeiten gehen und lehnte den Vorschlag ab. Ich arbeitete nebenbei im Starbucks um ein bisschen Geld zu verdienen.
Ich verabschiedete mich von den beiden und lief zur Bushaltestelle. Ich holte einfach mein Handy raus und hörte Musik. Nur dann konnte ich wirklich mal einen Moment ausschalten und nur für mich alleine sein. Der Bus kam dann auch. Schei*e ist der voll, dachte ich mir. Von weitem sah ich hinten einen leeren Platz doch ich achtete erst nicht neben wem der Platz war. Als ich mich hingesetzt hatte, hatte ich ein Gefühl als ob diese Person mich beobachten würde. Ich schaute nach links und sah wieder diesen Kerem. Er grinste mich von der Seite an "Ist irgendwas ?" fragte ich ihn genervt. "Du guckst schon wieder nicht nach vorne beim laufen." sagte er und fing an zu lachen. Das nervte mich schon ein bisschen, obwohl er recht hatte. Ok. Ich glaub genau deshalb war ich genervt. Vom ihm wollte ich das aber nicht wissen. Ich sah ihn mit einem provozierenden Blick an, Stöpselte meine Kopfhörer wieder rein und drehte mich nach vorne.
Die Fahrt dauerte eine halbe Stunde. Und eine halbe stunde lang hatte er mich angestarrt. Ich versuchte ruhig zu bleiben damit die sache nicht eskaliert.
Angekommen im Starbucks, zog ich mich um und fing an zu arbeiten.
Auch diese 3 Stunden verliefen schnell. Ich lief wieder zur Bushaltestelle, die war etwas weiter weg, also musste ich 15 Minuten laufen. Der Bus würde erst in einer halben Stunde kommen. Doch ich wollte mich auch nicht in ein Café setzten und hatte beschlossen einfach an der Bushaltestelle zu warten. Angekommen setzte ich mich auf die Bank und beobachtete die Menschen. Es War schon 19 Uhr. Aber da Wir Sommer hatten war es noch hell.
Ich lief vor der Bushaltestelle rum bis plötzlich jemand gegen mich gerannt ist. Was sagt man so schön ? Alle guten Dinge sind 3.
"Sagt zu mir guckt Beim laufen nie nach vorne, sen ne yaptin simdi ?" ("..., was hast du jetzt gemacht ?") fragte ich ihn provozierend.
Er lachte einfach und ging ohne mir zu antworten. Was mich richtig aufregte, war wenn man mir nicht antwortete.
Nach kurzer Zeit kam auch schon mein Bus und ich fuhr nach Hause.
Zuhause angekommen lief ich sofort Rauf auf mein Zimmer, ging duschen und warf mich aufs Bett. Ich griff nach meinem Handy und sah dass mir geschrieben hatte. Als ich sah was in der Nachricht stand stockte mein Atem.

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Ben Seni Cok SevmistimWo Geschichten leben. Entdecke jetzt