"So Ladys!" sprang Marilyn plötzlich auf.
"Was ist?" fragte meine Mutter sichtlich verwirrt.
"Wir wollen das neu gewonnene Familienleben doch genießen, also hab ich mir überlegt, mit euch etwas zu unternehmen!" verkündete er.
"U-Und was?" fragte ich verblüfft.
"Das ist eine Überraschung!" grinste er vor sich hin.
Wir räumten den Tisch ab und machten uns fertig.
Ich war so aufgeregt endlich etwas mit meinem Vater zu unternehmen.
Da mein Dad keinen Führerschein hatte, fuhr meine Mum und Manson erklärte wo sie lang fahren müsste.
Eine Stunde später, nach einer sehr lustigen Autofahrt, schrie er plötzlich: "WIR SIND DA!!!"
Ich schaute aus dem Fenster und erblickte einen riesigen Freizeizpark.
Aufgeregt fing ich an zu quietschen, worauf Marilyn mich komisch ansah.
Meine Mutter wendete sich an ihn und sagte: "Das ist immer so, wenn sie sich freut" und zwinkerte ihm zu.
Als wir ausgestiegen sind, hüpfte ich hin und her, doch irgendwann reichte es Manson und er trug mich auf den Schultern.
"Daddy, ich bin 16 Jahre alt, ich kann alleine laufen! Und außerdem bin ich viel zu schwer!" sagte ich empört.
"Na hör mal! Dein Alter wird dich wohl noch tragen können! Du wiegst ja nicht mehr als eine Feder meine Liebe!" erwiderte er.
Meine Mutter fing an zu kichern, dieses Szenario muss ziemlich witzig aussehen.
An der Kasse bezahlten wir die Tickets und traten ein. Von jeder Ecke kam Musik und es roch fast wie auf dem Weihnachtsmarkt. Als ich die Achterbahn erblickte, schnappte ich mir das Handgelenk von meiner Mutter und meinem Vater und rannte auf sie zu. Beide stolperten hinter mir her, bis Manson schlagartig stehen blieb. Verwundert blickte ich ihn an und er zog ein gespielt wütendes Gesicht. Ich guckte ihn eine Weile an, musste dann aber so laut lachen, dass beide mit einstimmten.
Entspannt liefen wir >diesmal langsam< zur Achterbahn und schlenderten an allen möglichen Ständen vorbei. Uns kamen massig Leute entgegen, doch zum Glück erkannte uns niemand, da unser Schockrocker hier, keine Schminke trug.
Nach 10x Achterbahn fahren, probierten wir noch die anderen Fahrgeschäfte aus und der Tag neigte sich langsam dem Ende zu. Kurz vor dem verlassen des Parks, kamen wir an einem Schießstand vorbei und Manson bestand darauf mir das pinke Einhorn zu holen. Eigentlich steh ich nicht auf Pink, aber das Geschenk kam von meinem Vater, also sah ich darüber hinweg.
Als er das Plüschtier endlich hatte, nahm er es entgegen und überreichte es mir. Wir waren schon halb am gehen, als der Standbesitzer schrie: "Sind Sie nicht Marilyn Manson?"
Alle, wirklich alle drehten sich zu uns und starrten uns geschockt an. Ein paar Leute rannten plötzlich auf uns zu und bevor wir reagieren konnten, waren wir auch umzingelt.
Aus jeder Richtung kamen Fragen wie zum Beispiel: 'Wer sind die Beiden?', 'Ist das ihre Tochter?' und 'Sind Sie mit der Frau verheiratet?'.
Er holte tief Luft und fragte uns danach leise, ob er es leugnen oder zugeben soll. Wir beide bestanden darauf, es öffentlich zu machen worauf er halb schrie: "Das ist meine Ex Freundin und das ist meine Tochter! Und jetzt lassen Sie uns bitte durch, wir möchten nach Hause."
Verblüfft traten die Leute zur Seite, sodass wir durch konnten. Ich merkte wie viele noch heimlich Fotos machten, aber was solls.
Jetzt ist es auch offiziell, das der berühmte Marilyn Manson mein Vater ist.
Wir steigen wieder ins Auto und atmeten alle erst einmal erleichtert aus und meine Mutter fuhr los. Auf der Rückfahrt hatten wir genauso viel Spaß, wir sangen zusammen und machten quatsch.
Zu Hause angekommen vielen wir lachend auf das Sofa.
Meine Mum entschuldigte sich und ging in ihr Schlafzimmer, da sie müde war.
"Dad?"
"Ja Prinzessin?"
"Ich hab mich schon immer gefragt, wie du dich schminkst. Ich wollte es immer mal nachmachen, hab es aber nie hin bekommen" gab ich betrübt zu.
Er lachte und strubbelte mir durch die Haare wärend er aufstand.
"Na dann wird es Zeit für eine kleine Nachhilfe" lächelte er.
Wieder fing ich an zu quietschen und umarmte ihn.
Lächelnd ging er in sein Bad und holte sich die Schminke.
Schritt für Schritt erklärte und zeigte er mir wie er sich zu jeder Bühnenshow schminkte. Als wir fertig waren nahm er mein Einhorn in den Arm und fragte ob er so nicht süß aussehen würde, ich lachte lauthals los und nickte, da kam meine Mutter wieder in das Wohnzimmer. Erschrocken schaute sie zwischen uns hin und her.
"Wer ist nun der echte Schockrocker? Denn mit dem Einhorn fangeboten ich an zu zweifeln..." fragte sie belustigt.
Wir fingen an zu lachen und überredeten sie, dass wir sie auch schminken, was sie nicht wusste war, dass wir ihr ein Clowns Make Up verpassten.
Wärend wir sie verunstalteten mussten wir beide uns das Lachen verkneifen, doch als wir fertig waren prusteten mein Dad und ich los.
"Was habt ihr mit mir gemacht?" fragte meine Mutter empört als wir ihr einen Handspiegel hin hielten.
Mittlerweile war es 22 Uhr und wir beschlossen ins Bett zu gehen. Als ich im Bett lag wünschte erst meine Mum mir eine Gute Nacht und ließ mich und meinen Vater allein.
"Dad? Kann ich dich etwas fragen?"
"Natürlich Prinzessin" antworte er sanft.
"Wirst du uns wieder alleine lassen?" fragte ich traurig.
Er lächelte traurig und sagte: "Ich werde diesen Fehler nie wieder machen, meine Kleine."
Er nahm mich ganz fest in den Arm und streichelte mir über den Kopf.
"Darf ich heute...naja...vielleicht bei euch mit schlafen?" fragte ich vorsichtig.
Er nickte und nahm mich auf den Arm um mich in das Schlafzimmer von meiner Mum und ihm zu tragen.
"Schläft sie schon?" murmelte meine Mutter.
"Nein, ist es ok wenn sie heute mit hier schläft Liebes?"
"Nein ist ok...warte...Liebes?" fragte sie und drehte sich zu ihm. Er nickte und lächelte sie an. Dann legte er mich in das Bett und legte sich neben mich.
Meine Mutter kuschelte sich an mich und ich an meinen Vater. Glücklich schliefen wir ein.
