Teil 2.2

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Ungläubig starre ich ihm hinterher. Das ist doch nicht will dich jetzt sein einst?!

Augenblicklich spüre ich ein Stechen in meinem Brustkorb.

Louis rastet normaler Weise nie so aus. Natürlich haben wir ab und zu Diskussionen, aber die enden immer so, dass wir zusammen auf dem Sofa liegen und kuscheln.

Er schreit mich nie an, weswegen ich erstmal einen Moment brauche um mich wieder zu fangen.

Ich räume den Rest weg und schlage den Weg ins Badezimmer ein.

Doch zu meiner Wut kommt langsam aber sicher etwas Traurigkeit hinzu.

Louis und ich habe beide gesagt, wir wollen nicht irgendwas ungeklärt im Raum stehen lassen. Wir haben ausgemacht uns zu zuhören und uns aussprechen zu lassen, aber wie man ja sieht, klappt das ganz und gar nicht.

Ich nehme den Erste-Hilfe-Kasten heraus und setze ich auf den Badewannenrand.

Anschließend tupfe ich die Wunde mit etwas Desinfektionsmittel ab und ziehe scharf die Luft an.

Es brennt wirklich sehr. Anschließend hole ich etwas des Verbandes raus, da an dieser stelle ein großes Pflaster nicht halten würde.

Etwas später klebe ich das letzte Stück fest und bin somit fertig. Den Erste-Hilfe-Kasten räume ich zurück.

Louis hat sich hingegen immer noch nicht blicken lassen.
Ich verlasse das Badezimmer und sehe durch den kleinen Türspalt in unser Schlafzimmer.

Er sitzt auf dem Bett und tippt gelangweilt schauend auf seinem Handy herum.

"Was sollte das gerade?" frage ich, bleibe aber freundlich und geduldig.

Er zuckt zusammen und schaut auf.

"Hat man hier eigentlich nirgendwo seine Ruhe?" fragt er genervt.

"Ich meine, ich hab ja wohl deutlich gesagt, dass mich dein Verhalten ankotzt" sagt er und wird etwas lauter.

Es ist wie ein Schlag mitten ins Gesicht. Ihn kotzt mein Verhalten an. Das Stechen und der Schmerz wird augenblicklich doppelt so schlimm und ich brauche einen Moment, um zu realisieren, was er mir gerade an den Kopf geworfen hat.

Denn ich antworte ich ruhig und versuche mir dies alles nicht anmerken zu lassen.

"Wenn das so ist, weiß ich dann ja jetzt, wo ich bei dir stehe" mein Ton ist im Gegensatz zu sonst kalt und genauso fühle ich mich gerade.

Ich drehe mich auf dem Absatz um und verlasse das Zimmer.

Er braucht seine Ruhe..und er bekommt sie ja nie... Er war derjenige, der mich fragt hat, ob wir zusammen ziehen, aber so wie es aussieht, bereut er diese Frage jetzt schon.

Tränen bilden sich in meinen Augen und ich versuche zu verhindern, dass sie mir die Wangen hinunter laufen, in dem ich den Kopf in den Nacken lege.

Das bringt aber nichts und kurz darauf ist mein Gesicht überströmt mit dem salzigen Wasser.

Ich muss hier weg und schlüpfe in meine Schuhe, aber gerade als ich mir meine Jacke nehmen will, höre ich, wie die Schlafzimmertür, die ich gerade hinter mir geschlossen hatte geöffnet wird.

Erst da merke ich, wie schnell das gerade alles geht.

Louis kommt auf dem Zimmer gestürmt und rennt quasi auf mich zu.

Bevor ich reagieren kann, ist er mir um den Hals gefallen und krallt sich etwas in mein T-Shirt.

"Es tut mir leid, ich wollte das nicht sagen! Geh nicht weg. Ich liebe dich doch, Harry!" murmelt er gegen mein Schulter.
Ich lege meine Hände leicht auf seine Hüfte und drücke ihn von mir.
Er sieht erst etwas verwundert auf meine Hände und anschließend mir ins Gesicht, jedoch wandelt sich seine Mimik zu Geschockt.

"Bitte Harry, hör auf zu weinen! Du weißt ich kann das nicht gut sehen!" fleht er schon fast und zieht mich dann ins Wohnzimmer zum Sofa.

"Dann reden wir" spreche ich seinen Gedanken aus.

"Wieso bist du in letzter Zeit so oft so angepisst und ab genervt?" fragt er direkt. "Ich verstehe es wirklich nicht Harry..."

"Naja...zum Beispiel wegen so Sachen, wie vorhin" fange ich an und seufze.

"Einfach, dass ich für dich gekocht habe. Keine Frage, das tue ich generell gerne, aber das du dann einfach nichts isst, obwohl ich denke , dass du ganz genau weißt, dass ich extra dafür stundenlang in der Küche stand.

Oder dass ich mal wieder deine Fußballsachen wegräumen durfte. Ich meine, du kennst dich doch genauso gut hier aus, wie ich." erkläre ich und Louis deutet mir weiter zu sprechen.

"Ich verstehe einfach nicht, weswegen du deinen Kram nicht auf mal aufräumen kannst. Ich bin nicht dein Angestellter. Ich verdammt nicht dein Haushälter, Louis! Ich bin dein Freund!
Ich habe keine Lust mehr, dir immer hinter her zu räumen.

Wir leben hier zusammen und ich finde, dass du auch etwas dazu betragen musst."

"Ist das wirklich so krass...also, dass ich hier fast nichts mache?" fragt er leise.

"Wann hast du denn das letzte Mal etwas in dieser Richtung gemacht?" Frage ich schlicht und er überlegt, aber anstatt zu antworten, seufzt er.

"Ich glaube du hast recht, Hat....es tut mir leid..früher musste ich eben nur ab und zu etwa machen...ich glaube ich wäre genauso genervt davon... Ich würde was ändern" sagt er und schaut etwas hoffnungsvoll zu mir.

"Ich liebe dich, Louis" erwidere ich darauf hin.

Ein Kuss lässt nicht lange auf sich warten. Ich streife meine Schuhe wieder an und lege mich etwas auf das Sofa.

Aneinander gekuschelt küssen wir uns immer wieder, reden noch etwas und schlafen schließlich ein. Jedoch habe ich ihn irgendwann zwischendurch ins Schlafzimmer getragen.

I Love You || Larry Stylinson AUWo Geschichten leben. Entdecke jetzt