Kapitel 1

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Montag. Ich hasse Montage. So wie jeden anderen Wochentag auch, denn ich musste sie alle sehen und ertragen. Musste mein Leben ertragen.

Schon wieder war ich in Gedanken bei ihm. Er hatte mir soviel angetan und trotzdem bedeutete er mir noch so extrem viel. Ich wünsche mir , ich könnte ihn hassen. Doch es ging einfach nicht.

Wegen ihm bin ich geworden, was ich jetzt bin. Schüchtern, unbeliebt, Selbsthasserin.

'Feli! Komm runter!' ,ruft  meine Mutter und reißt mich aus meinen Gedanken. 'Jaha ich komme schon.'

Am liebsten würde ich hier bleiben und mich den ganzen Tag im Bett verkriechen , doch meine Eltern lassen es nicht zu, obwohl sie wissen wie schlecht es mir geht.

Aufeinmal gibt mein Handy einen Ton von sich. Eine neue Whatsappnachricht. Oh nein, von ihm , Justus. 'Guten Morgen B*tch! Hoffe du hast einen scheiß Tag ;-)' Wow, einen besseren Start in den Tag gibt es doch gar nicht..

Als ich in der Küche ankomme, sitzt mein Bruder und meine Mutter am Frühstückstisch. Mein Vater ist wohl schon zur Arbeit. 'Morgen Schatz! Wie hast du geschlafen?', fragt Mama mich. 'Wie immer..' 'Okay.. Ich habe extra Rührei für dich gemacht!' 'Ich habe keinen Hunger. Außerdem muss ich in 5 Minuten los.' 'Och Feli, du musst doch endlich mal wieder was essen! Ich fahre dich heute zur Schule, dann brauchst du dich nicht so zu hetzten.' 'Okay.'

Ich gehe wortlos aus der Küche ins Badezimmer und mache mich fertig.

20 Minuten später sitzen wir im Auto. 'Feli, bitte hör auf so zu hung..' 'Mama hör auf! Ich kann es nicht mehr hören! Immer musst du dieses Thema ansprechen! Akzeptiere es bitte das ich keinen Hunger habe!' 'Schatz, dein Vater und ich machen uns doch nur Sorgen! Du hast seit Wochen nichts mehr Vernünpftiges gegessen, immer nur deine komischen Eiswürfel! Du bist perfekt wie du bist!' 'Was ist den bitte an mir perfekt?' Jetzt stehen wir vor der Schule. Ich habe Angst.

Das Leben, dass ich hatte.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt