Kapitel 5

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'Wann wird sie den aufwachen?' höre ich eine Stimme , danach ein Schluchzen. 'Wir wissen es nicht, sie ist noch sehr geschwächt , aber jeden Moment kann sie wieder zu sich kommen.' Ich öffne langsam meine Augen, sie sind schwer und mir fällt es schwer. Dann sehe ich eine verschwommene Gestalt die auf mich zukommt. 'Schatz, endlich bist du wieder wach! Ich habe mir so sorgen gemacht!' Es scheint meine Mutter zu sein. 'Wo bin ich?' frage ich leise , ich fühle mich geschwächt und bin sehr müde. 'Du bist im Krankenhaus!' 'Was ? Wieso?' 'Du bist zuhause zusammen gebrochen und lagst nun 2 Tage im Komma.' antwortet meine Mutter traurig. Ich kann es nicht glauben. Ich war 2 Tage nicht bei mir. Meine Mutter fängt an zu weinen. 'Mama, was hast du den jetzt? Ich bin doch wieder wach!' 'Ja, ich weiß. Die Ärzte wissen aber noch nicht, was du hättest , deswegen werden sie einige Untersuchungen mit dir machen.' Oh nein, ich habe Angst. Große Angst, was ist wenn sie irgendetwas Schlimmes finden? Was ist wenn sie merken , wie dünn ich geworden bin und mich in irgendeine Klinik stecken? Angst. Das ist das einzigste was ich gerade fühle.

2 Stunden später

Ich sitze wieder in meinem Zimmer. Ich musste gerade 3 verschiedene Untersuchungen machen und mir wurde Blut abgenommen. Gleich ist Visite und das bedeutet, dass ich dann weiß, was mit mir los ist. Wieder bekomme ich große Angst und fange an zu weinen. Meine Mutter kommt auf mich zu , tröstet mich und fängt ebenfalls an zu weinen. Mein Vater ist gerade nachhause gefahren um mir frische Wäsche zu holen.

Dann kommen endlich die Ärzte. 'Hallo Feli, Hallo Frau Schuster! Wie geht es dir Feli?' 'Ganz okay..' murmelte ich. 'Na gut. Uns ist aufgefallen , dass du seit deinem letzten Arztbesuch sehr viel abgenommen hast.' Oh nein, ich habe so sehr gehofft , dass sie es nicht merken. 'Allerdings haben wir noch was raus gefunden.' Ich stocke den Atem. Die Augen meiner Mutter füllen sich mit Tränen. 'Feli, du hast Leukämie.' Mein Leben läuft in einem 10 sekündigen Film vor mir. Ich kann es nicht glauben. Leukämie. Krebs. Tod. Meine Mutter bricht in Tränen aus. Ich umarme sie. 'Wie lange habe ich noch?' 'Mit Chemo hast du eine gute Chance auf ein normales Leben.' 'und was ist wenn ich die Chemo nicht möchte?' 'Naja dann circa 1-2 Jahren.' Ich habe das Gefühl, dass mein Herz stehen bleibt. 'Ich möchte die Chemo nicht.' 'Was? Klar, wirst du die Chemo machen!' schreit meine Mama mich voller Entsetzen an. 'Sie können sich das nochmal gemeinsam mit ihrer Tochter über legen. Heute Abend komme ich nochmal zu ihnen.' sagt der Arzt und verlässt den Raum.

Das war's mein Leben ist ein einziger Scherbenhaufen.

Das Leben, dass ich hatte.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt