Kapitel 1

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Da war ich also. In meiner neuen Heimat New York. Meine Mum und ich mussten umziehen, weil mein Vater sich umgebracht hatte und meine Mutter einen Neuanfang starten wollte, in einer Stadt die unterschiedlicher nicht sein konnte als meine ehemalige Heimat.
Nachdem wir aus dem Taxi ausgestiegen waren, gingen wir auf das Hochhaus zu, in dem unsere neue Wohnung sein sollte.
"North End Ave.." sagte ich leise, als ich das Straßenschild sah.
"Amilia, komm jetzt." rief mich meine Mutter. Ich folgte ihr in die 3. Etage des kleinen Hochhauses. Sie schloss die Tür auf und sagte, "Willkommen in unserem neuen Leben!". Ich sagte nichts dazu, sondern ging einfach rein. Ich sah mich um. Ein kleiner Flur, von dem insgesamt 5 Türen abgingen. Das kleine Bad und die Küche befinden sich auf der linken Seite, das Wohnzimmer geradeaus und die 2 Zimmer von meiner Mutter und mir auf der rechten Seite. Da mich kein Zimmer so wirklich interessierte fragte ich meine Mutter welches meins war, und ging danach in die 2. Tür auf der rechten Seite. Mein erster Eindruck? Klein, und herunter gekommen. Hier würden wir noch einiges machen müssen. Ich stellte meine zwei Koffer und meinen großen Rucksack erst einmal ab und ging zu meiner Mutter, die momentan in der Küche an dem Tisch saß der dort schon stand. "Wann fangen wir an?" Fragte ich genervt. "Mit was?" Antwortete sie verwirrt. "Anfangen die Zimmer zu renovieren damit man darin überhaupt wohnen kann!" So langsam wurde ich wütend. Warum musste mein Leben so schlecht verlaufen. Mein Vater bringt sich aus unerklärlichen Gründen um, dann meint meine Mutter umziehen zu müssen, weil wir ein "neues Leben" anfangen müssten. Warum? Warum sollte ich ein neues Leben anfangen? Mein Vater ist tot! Er wird immer zu meinem Leben gehören, um ihn jemals zu vergessen, hatte ich ein viel zu inniges Verhältnis zu ihm. Ich liebte ihn, und er mich. Ich war immer seine kleine Prinzessin gewesen. Allerdings, nahm das mit Zeit immer mehr ab, er zog sich weiter zurück und redete mit keinem mehr. Kurz vor seinem Tod, dachte ich, dass ich ihn gar nicht mehr kenne. Er war so anders, so... Nicht mehr mein Vater.
Erst als meine Mutter sich räusperte bekam ich mit, dass sie mir anscheinend was erzählt, aber ich nicht zugehört hatte. "Wir fahren gleich alles kaufen, und dann fangen wir an zu renovieren." Sagte sie mit solch einer gleichgültigen Miene, dass es mir noch schlimmer vorkam hier zu wohnen, als es sowieso schon war.

Als wir mit Farbeimern, Putzmitteln, zwei provisorischen Schlafunterlagen und weiterem Renovierungzeugs vom einkaufen zurück kamen, fingen wir auch gleich an erst einmal alles zu putzen. Danach legten wir nur noch unsere Matrazen in unsere Zimmer und versuchten dir erste Nacht im neuen Heim hinter uns zu bringen.

Das Leben ist unfairWo Geschichten leben. Entdecke jetzt