Halb Fünf

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Coralie gähnte. »Halb fünf.«
»Was ist um halb fünf? Geht da endlich die Welt unter?«
Coralie sah Linnaea vorwurfsvoll an.
»Haha, wirklich sehr witzig.«

»Was denn sonst?«
»Ich hab bis halb fünf gelesen.«
Linnaea lachte. »Du spinnst, Cora.«
»Tue ich nicht, Linn. Und nenn mich nicht Cora!« Coralies Augen funkelten wütend.
»Na gut, Cora.«
Coralie rollte mit ihren Augen. »Du bist echt eine unverbesserliche Katastrophe.«
»Ich weiß. Das sagst du mir fast jeden Tag.«
»Weil es so ist, Linn.«

»Kann sein. Du wirst es deiner Mutter sagen, nicht wahr?«
»Was?«
»Das du bis halb fünf gelesen hast, Dummkopf.«
»Natürlich, was denkst du denn?«
Linnaea seufzte. »Du weißt, dass ich euer Verhältnis immer noch bewundere.«
»Und das sagst du mir fast jeden Tag, Linn.«

»Ich kann ja nichts dafür, das nicht jeder so eine perfekte Kindheit hatte wie du, Cora.«
»Ich weiß nicht, was du dir schon wieder einbildest. Meine Kindheit war genauso wenig perfekt wie deine.«
»Dir hat man wenigstens nicht das Gefühl gegeben, du wärst nur das ungewollte Ergebnis eines One-Night-Stands.«
»Ach Linn, das stimmt nicht.«
»Das ist deine Meinung.« Linnaea wendete sich ab.

»Weißt du wie spät es ist?«
»Ja.«
»Und?«
»Zeit für den Weltuntergang, Cora.«

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