"Und wir rennen um unser Leben
Du davon und ich entgegen "
„Lukas, bitte", hauchte Timi und zog seine Hand zurück. „Ich wollte nie, dass zwischen uns beiden mehr wird. Nicht weil ich dich nicht liebe, im Gegenteil. Ich liebe dich so sehr, dass ich nicht wollte, dass du wegen mir unglücklich bist." Lukas setzte an, etwas zu erwidern, doch Timi kam ihm zuvor.
„Wenn wir zusammen sind, gibt es Tage, an denen fühle ich mich so wohl und bin wirklich entspannt und teilweise glücklich. Doch seit einigen Wochen fällt es mir dennoch immer schwerer aufzustehen. Und dann denke ich mir, dass ich mir doch nichts sehnlicher wünsche als endlich für immer schlafen zu können." Timis Worte zerbrachen etwas in Lukas' Innerem. Er wollte ihm widersprechen, ihn anflehen so etwas nicht zu sagen, doch die Worte wollten seinen Mund nicht verlassen. „Momentan ist es so, dass sich meine kleine, kaputte Welt immer mehr in sich zerfällt. Ich weiß einfach nicht mehr wohin dieser Weg führt.", sprach Tim weiter. „Ich liege stundenlang stoned in meinem Bett, meine Augen sind glasig und fallen vor Müdigkeit beinahe zu. Und das schlimme ist, dass ich nicht einmal weiß warum. Ich weiß einfach gar nichts mehr und das ist unfassbar schlimm. Es ist teilweise schon so als würde ich gar nichts fühlen...", Timi schluckte, lief an Lukas vorbei und ließ sich auf seinem Bett nieder. Alles fühlte sich so unvorstellbar schwer an und er wollte endlich ehrlich zu seinem Freund sein.
„Weißt du, wenn du deinem Leben viel Scheiße erlebst, Dinge, die nicht passieren hätten sollen; Dinge für die du nichts kannst, die einfach so geschehen sind, bei denen du zugucken musstest und nichts tun konntest...dann kommst du irgendwann in eine Phase, in der du selbst nicht mehr weißt wer du bist. Es ist eine Phase in der du fast täglich gegen dich selbst kämpfst und das Schlimme ist: du verlierst fast täglich. Dein Kopf ist eine Autobahn, die fast täglich befahren ist, es gibt keine Sekunde, in der niemand auf dieser Bahn fährt. Irgendwann wird diese Autobahn aber kaputt gehen, weil sie der hohen Geschwindigkeit der Autos nicht mehr standhalten kann... Irgendwie habe ich auch keine Angst mehr vor dem Tod, um ehrlich zu sein. Weil wenn ich wirklich an den Drogen sterben sollte, kann man wenigstens nicht sagen, dass es Selbstmord war.", Timi sah beinahe träumerisch aus dem Fenster, ehe er sich zu Lukas drehte und in die verweinten Augen seines Freundes blickte.
„Lukas, was ich meine ist, ich will nicht, dass du mit ansehen musst, wie es mit mir weitergeht. Depression ist eine Krankheit, ähnlich wie Krebs. Umso länger man mit ihr lebt, umso näher kommt man dem Tod. Ich will nicht, dass du jeden Tag sehen musst, wie es mir immer schlechter geht." Nun begann auch Timi zu weinen. Er hasste das Gefühl, wie die klebrig, feuchten Tränen seine warmen Wangen herunterliefen und sein Körper zu zittern begann. Er setzte sein Brille ab um sich die Augen zu reiben und spürte währenddessen, wie Lukas ihn umarmte. „Timi...", schluchzte Lukas und lies seinen Tränen dabei freien Lauf. „Ich glaube du bist für mich diese erste große Liebe von der alle immer sprechen. Jedes Mal wenn mich jemand zum Lachen bringt, muss ich daran denken, wie du mich immer zum Lachen bringst und wie verdammt schön dein Lachen ist. Generell bist du so verdammt schön - „ Timi lachte ungläubig ehe er Lukas tief in die Augen sah. „Lukas, bitte versprich mir, dass du nach mir mit jemand anderem glücklich wirst. Versprichst du es mir?" Lukas schüttelte vehement den Kopf.
„Das kann ich nicht." Traurig starrte Lukas zu Boden, dieser Anblick brach Tim das Herz. Sie schwiegen lange Zeit. Lukas weinte nach wie vor, bis Timi vorsichtig von hinten an ihn ran trat. „Liebling...", flüsterte Tim seinem Freund ins Ohr. „Kannst du bitte aufhören, zu weinen?" - „Nur wenn du mir versprichst, dass ich den Weg mit dir gehen darf." Tim blickte Lukas verwirrt an. „Timi, ich liebe so sehr und schon so lange. Und ich war so unendlich glücklich, als ich endlich an deiner Seite sein durfte. Bitte lass mich dir helfen. Und wenn ich es nicht schaffe, kannst du immer noch aufgeben. Aber ich will dich nicht gehen lassen, ohne alles versucht zu haben. Ich will so lange wie möglich mit dir zusammen sein. Du musst mich nur lassen."
Hi naa :) Kleine Anmerkung: Das Zitat mit der Autobahn hab ich vor längerer Zeit mal auf Tumblr gelesen, finde es aber leider nicht mehr; es ist wahrscheinlich auch nicht zu 100% original wiedergegeben :c Sorry für das offene und abrupte Ende, ich bin dabei eine Fortsetzung zu schreiben. Wenn ihr an einem 2. Teil des OS interessiert seid, lasst es mich in den Kommentaren wissen und auch sonst bin ich offen für Kritik und Feedback. Habt noch einen schönen Abend :3
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If you go your way and I go mine
Fanfic"Wie ein Rastloser, der seinen Platz sucht. An keinem Ort lange verweilt. Sag wieviele Zahnbürsten hast du, in wievielen Bädern verteilt?"