Kapitel 7

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Es klopfte. Ich setzte mich verschlafen auf und machte mein Handy an. Eine neue Nachricht von Antonia.

War schön gestern <3
PS: Du küsst fantastisch!
PPS: AUFSTEHEN!!! <3
~A

Ich lächelte glücklich und rief dann gut hörbar: "Herein. Außer es ist der Weckdienst, dann können sie wieder gehen. Ich schlaf noch etwas!"

Die Tür ging schwungvoll auf und eine sehr gut gelaunte Madame Monique fegte herein. "Nichts da! Du wirst jetzt schön aufstehen und deinen faulen Hintern nach unten bewegen! Wir haben für heute nämlich einen Ausflug geplant!"

"Oh nein", murrte ich, legte mich wieder hin und drehte mich zur Wand. "Muss das sein?!"

Wieder mit zu viel Schwung wurde mir die Bettdecke entzogen. Ich dankte still, dass die Nacht etwas kälter gewesen war, und ich mir noch eine Jogginghose und ein T-Shirt übergezogen hatte! Sie musste mich ja nicht unbedingt in Shorts und oberkörperfrei aus dem Bett holen. Madame Monique setzte sich auf einen Stuhl an meinen kleinen Tisch am Fenster und meinte dann: "Auf, auf! Aufstehen, anziehen, Zähne putzen und deinen Rucksack packen!"

Ich versuchte zu protestieren, doch es half alles nichts. Ich stand seufzend auf und schleppte mich zum Kleiderschrank. Dort blieb ich jedoch kurz davor stehen und drehte mich zu Madame Monique. Während sie irgendwas auf ihrem Handy tippte, sah ich sie fragend an. Dann sah sie auf.

"Was gibt's?"

"Ähm...wollen sie sich vielleicht umdrehen? Ich meine...naja, ein bisschen Privatsphäre..!?"

"Ach Süßer...", sie grinste, drehte sich dann zum Glück aber ohne weiteres Gelaber um. Mein Gott, diese Frau musste Probleme mit ihren Gesichtsmuskeln haben, so viel wie die grinste!

Schnell zog ich die Jogginghose aus und mir eine Jeans drüber. Das T-Shirt ließ ich an und schnappte mir noch eine Jacke zum Drüberziehen. Ich entschied mich, nach dem Ausflug zu duschen, da hatte ich es sehr wahrscheinlich nötiger.

Dann gab ich Madame Monique Bescheid, sie könne wieder hinsehen, und verschwand im Bad. Ich kürzte die Zeit zum Zähneputzen etwas, das war nämlich nicht grade meine Lieblingsbeschäftigung. Außer mit Rockmusik laut aufgedreht dazu. Aber das ging nunmal nicht in Gegenwart von der.

Aus Rucksack packen machte ich auch kein riesen Ding. Regenjacke rein, Wasserflasche rein, Handy und Portmonee rein, Lunchpaket gab's unten. Madame Monique Bescheid sagen (die anscheinend total in ihr Handy vertieft war) und mit ihr raus. Tür abschließen. Los.

***
Unten kam mir Antonia sofort entgegen, lächelte mich kurz an (ich wusste, dass sie gerade an gestern Nachmittag dachte), und drückte mir dann eine Papiertüte in die Hand.

"Dein Lunchpaket!"

"Das ist aber lieb von dir! Und übrigens...danke für die Nachricht von heute morgen! Macht so doch gleich viel mehr Spaß aufzustehen!"

Sie grinste, klopfte mir auf die Schulter und meinte: "Irgendjemand muss dich ja dazu bringen, aufzustehen!"
"Ähm, ja...Madame Monique hat heute dafür gesorgt..." Ich grinste schelmisch und Antonia meinte lächelnd: "Ach..! Kein Wunder, so lange wie du geschlafen hast?! Ich hab bestimmt eine halbe Stunde auf dich gewartet!"

Ich lächelte ebenfalls: "Tja, Frühaufsteher bin ich nicht gerade..!" Dann packte ich sie (vorsichtig) am Arm und zog sie weiter Richtung Eingangstür. Im Laufen drehte ich mich zu ihr um und fragte: "Wo geht's eigentlich hin?" Sie antwortete: "Zur Sommerrodelbahn!" Die Vorfreude stand ihr ins Gesicht geschrieben.

Kevin Story Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt