Hope

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18. August 1933:

Sie war knapp am Abgrund und wollte es tun. Sie wollte springen. Sie wollte nicht mehr die Vögel singen hören und die Sonnenstrahlen auf ihrem Gesicht spüren. Sie wollte nur noch springen. Aber was passiert nach dem Tot? Ist man dann wirklich im Himmel? Oder wird man wiedergeboren? Sie hatte Angst vor diesen Fragen. Dich schon so oft hat sie sich diese Fragen gestellt und jetzt jetzt war es so weit. Sie steht am Abgrund und wird gleich die Antwort auf all diese Fragen haben.

Dieses Szenario mochte er am meisten das Gefühl auf diese Fragen all die Antworten zu haben. Doch jeder der die Antworten kennt, so er, wird es bereuen. Denn das was auf einem nach dem Tot erwartet ist schlimmer als alles andere was man sich denken kann.

Das Buch macht ihn immer und immer wieder aufs neue bewusst wie schön sein Leben vor 500 Jahren war und wie schön sie war. Sie die doch immer nur helfen wollte und am Ende daran starb. Er riecht noch immer ihr Parfüm welches sie immer dezent auf ihren Hals trug. Er riecht die Rosenblätter und die Vanilleblütenbätter welche mit einem Schuss Honig vermischt wurden. Er riecht es überall, auf den Straßen und in den Wäldern. So wie einst in Paris, im Palast von Louis. Als die Rosen noch dort blühten und sie, die damals noch lebte, noch schöner als die Vögel sang und noch schöner tanzen konnte. Sie die nur einmal lächeln musste und die ganze Welt war von ihrer unendlichen Schönheit geblendet. Ihr Lachen war wie eine Melodie voller wunderbaren Tönen. Doch jetzt hatte er ihre stimme schon so lange nicht mehr gehört. Er wartete schon so lange auf diesen Tag an dem er sie nach 1 Jahrhundert wieder sehen wird. Schon 4 Mal ist dies geschehen doch dieses Jahr ist es anders als die letzten Male. Das fühlt er. Doch was hat die Alte Frau gesagt? War es etwa, dass wir unsere ewige Liebe zueinander gestehen müssen? Ich habe angst vor dem was ihr jetzt in diesem Moment zustößt. Ich bange um ihr Leben. Nein nicht um ihr Leben, denn sie ist schon gestorben. Ich bange um ihr Wohlbefinden. Früher vor genau 499 Jahren und 358 Tagen habe ich sie zuletzt lebendig erlebt. Und es ist meine Schuld, dass sie jetzt nicht mehr unter den Lebenden weilt. Und ich wollte sie doch immer nur geschützten. Seit dem Moment als ich sie blass und leblos und überall voller Schrammen im Gesicht und überhaupt auf dem ganzen Körper am Fuße der Klippe leblos liegen gesehen habe. Wurde ihm klar, dass er versagt hat. Damals an diesem furchtbaren Tag war auf ihren perfekt gewollten pechschwarzen Haaren Blut zu sehen und auf der Stirn eine blutige Wunde. Der Anblick war schrecklich. Es schauderte ihn als er sie in diesen Zustand in Erinnerung rief.

Ich will nicht dass sie leidet. Sie hat es nicht verdient. Sie hat nie etwas irgendjemanden angetan. In 1 Woche darf er sie sehen und ihren Duft erneut verinnerlichen. Und ihr abermals sagen wie sehr er sie liebte. Er möchte ihr ein Amulett schenken welches einst seiner Mutter gehört hatte. Um den Anhänger rankt sich ein silbernes Durcheinander welches mit kleinen Edelsteinen besetzt ist. In der Mitte von dem Amulett sitzt einen eleganter hellblauer Stein. Dieser erinnert ihn an ihre verführerischen blaugrauen Augen. Welche immer hell aufschimmerten wenn sie strahlte.

Er wartete schon gebannt auf diesen Tag, an dem er sie wie der sah. In 7 Tagen war es so weit. Doch er war noch nie so nervös gewesen, wie jetzt. Er hatte angst dass das Geschenk ihr nicht gefällt, denn sie trug damals, vor 500 Jahren, nicht gerne Schmuck. Doch das Amulett sollte sie beschützen wie ein Reh ihr Kleines. Er dachte an Mutters Worte bei ihrem Tot. Sie sagte, es sei besonders und würde denjenigen beschützen welcher dieses Kettchen trägt. Und so sollte es auch sein.

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