Buenos Aires

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Seit 2 Monaten leben mein Bruder Gaston und ich jetzt in Buenos Aires. Die Zeit verging einfach so schnell. Zumindest schneller als ich am Anfang gedacht hatte. Vielleicht lag es daran, dass wir uns so gut eingelebt haben. Was uns zunächst schwer gefallen war. Oder besser gesagt mir...

Denn vor 2 1/2 Monaten hatte ich noch ein normales schönes Leben in Cancun, in Mexiko. Ich hatte Freunde, meinen besten Freund Simon, einen Job und ein Zuhause. Alles war perfekt. Doch alles wurde durch eine Nachricht meiner Eltern zerstört. "Luna, Gaston, wir ziehen um. Wir haben einen gutbezahlten Job angeboten bekommen und die Möglichkeit erhalten euch auf eine der besten Schulen ganz Argentiniens zu schicken!" "Argentinien?! Das meint ihr doch nicht ernst!!" War damals das einzige, was ich rausbekommen hatte. Ich war einfach nur so sauer zu dem Zeitpunkt, dass meine Eltern erwarteten, dass mein Bruder und ich alles hinter uns liegen lassen sollten... Was auch verständlich war? Wer wäre das nicht? Nach paar Tagen sind wir dann auch umgezogen...

~ Zeitsprung 2 Monate zuvor ~

Als wir bei der neuen Arbeitsstelle meiner Eltern und unserem neuen Zuhause angekommen waren, waren Gaston und ich verblüfft. Das Haus, nein die Villa war atemberaubend. So etwas schönes, hatte ich noch nie zuvor gesehen. Neben unserem Haus in Cancun erschien das Gebäude mir wie ein Schloss. Wie sollte ich mich nur hier zurecht finden...Auch Gaston kam nicht mehr aus seinem Stauen heraus. Also stupste ich ihn an und wir beide lachten. Unsere "Bruder-Schwester-Beziehung" war schon immer was besonderes gewesen. Wir konnten nicht unterschiedlicher und doch ähnlicher sein. Obwohl ich nur seine Adoptivschwester bin, waren wir wie echte Geschwister und ich liebte ihn sehr! Er war halt mein großer Bruder. Mein Beschützer! Ich musste an meinem Bruder runtergucken und grinsen. "Was grinst du so, Schwesterchen?" "Ich musste nur darüber nachdenken, wie unterschiedlich unser Klamottenstil ist. Ich kann immernoch nicht verstehen, warum du immer so dunkel gekleidet sein musst...du siehst aus wie ein Trauerkloß oder ein Gruffti!" Er musste lachen. "Nur, weil ich nicht wie eine bunte Vogelscheuche und sowie du rumlaufe?" Okay damit hatte er schon recht. Ich mochte Farbe halt und manchmal war es vielleicht auch ein bisschen zu schrill, was ich trag. Aber das bin nunmal ich. Luna Valente, 16 Jahre alt, tollpatschig, häufig verwirrt und wie meine Mama sagt, besonders, und zwar auf meine eigene verpeilte und schrillige Art. Wo sie recht hat, hat sie recht.

Wir wurden unterbrochen. "Sie müssen die Valentes sein. Ich bin Senora Benson, das hier ist mein persönlicher Assistent Rey und meine Patentochter Ambar. Es freut mich sie alle kennenzulernen und heiße sie herzlich willkommen. Rey wird sich um sie kümmern und ihnen zeigen, wo sie unterkommen. Ich muss mich nämlich leider schon verabschieden, da ich einen wichtigen Termin habe. Ambar sei doch so freundlich und zeige den Beiden ihre Zimmer." Sie zeigte auf mich und Gaston. "Gerne." Sagte das Mädchen neben ihr auf eine Art und Weise, die ich nicht genau zuordnen konnte. Ich wusste nur, dass es nicht besonders freundlich gemeint war. Naja, vielleicht vertue ich mich ja auch. Ich kenne sie ja nicht. Und ich musste mir eingestehen, dass sie mit ihren mittellangen lockigen blonden Haaren, ihren blauen Augen und ihren Klamotten sehr hübsch aussah.

"Kommt ihr beiden. Hierentlang." Gaston und ich wechselten einen Blick und gingen ihr mit unseren Koffern nach. Von innen war das Haus noch atemberaubender als von außen. Hätte nicht gedacht, dass das noch zu toppen war. Aber das wars. Als wir schließlich nach wenigen Minuten im dritten Stock ankamen zeigte Ambar uns unsere Zimmer. Sie waren groß, größer als in Cancun. Jedoch war mein Zimmer nicht besonders eingeräumt und sehr schlicht gehalten. Da muss ich wohl noch was ändern, dachte ich. Während Gaston in seinem Zimmer war und anfing seine Sachen auszupacken, folgte Ambar mir in mein Zimmer. "Und gefällt es dir hier? Bestimmt ist es alles eine gewaltige Umstellung für dich. Euer Zuhause war bestimmt nicht so...luxoriös. Ach, wie unhöflich von mir...Ich hab mich ja noch garnicht richtig vorgestellt. Ich bin Ambar Smith, die Patentochte von Senora Benson und die Königin des Jam&Roller. Und wie ist dein Name?" Sie kam mir gehässig vor, doch ich wollte nicht unhöflich sein. Sie war schließlich, die Patentochter der Arbeitgeberin meiner Eltern. "Ich heiße Luna. Luna Valente. Freut mich dich kennenzulernen! Was ist den das Jam&Roller?" Sie guckte mich erstaunt, aber zugleich auch arrogant an. "Wie du kennst das Jam&Roller nicht? Ach ja wie dumm von mir. Du bist ja erst einen Tag hier. Das Jam&Roller ist eine Rollschuhbahn. Aber da wo du herkommst kennt man Rollschuhe bestimmt nicht..." Ich unterbrach sie. " Na klar kenn ich Rollschuhe. Ich liebe es zu skaten. Ich hatte in Cancun einen Job, wo ich Essen auf Rollschuhen ausgeliefert habe." "Das freut mich. Naja ich muss jetzt auch mal weg. Ich treffe mich noch mit meinem Freund. Bye." "Bye", sagte ich noch schnell, bevor sie verschwand.

Ich war so müde von Flug. Was sich jetzt bemerkbar machte. Ich holte Gaston und ging mit ihm nach unten, um mit unseren Eltern zu Abend zu essen. Beim Abendessen lernten wir noch Amanda kennen, die auch eine Angestellte von Senora Benson war. Nachdem ich aufgegessen hatte, entschuldigte ich mich, da ich nicht mehr lange die Augen aufhalten konnte, und ging hoch ins Bad, wo ich mich fürs Bett fertig machte. So bald ich in meinem Zimmer war, ließ ich mich aus Bett fallen und schlief mit Gedanken an die Rollerbahn, von der Ambar erzählt hatte, ein. Ich nahm mir vor morgen nach der Schule mir das Jam&Roller anzugucken.

Soy Luna ~ MondfinsternisWhere stories live. Discover now