Nach einer Weile fühlte er warm an seiner Wange. Als er die Augen aufmachte, sah er ein Reh mit seinem Jungen vor sich stehen, das ihn neugierig beäugte. Es lief auch nicht weg, als er sich aufrichtete. Als es näher kam, fasste es Laci am Hals und hielt sich fest. Mit seiner Hilfe stand er auf. Das Reh machte langsame Schritte vorwärts und Laci humpelte mit. Das Kitz sprang voraus. So kamen sie immer weiter in den Wald hinein. Vor einer mächtigen Felsgruppe blieben sie stehen. Das Rehlein schlüpfte durch einen Spalt zwischen den Steinen und war für eine Weile verschwunden. Bald kam es aber wieder heraus und hinter ihm zwei Wichtelmännchen mit langem Bart und einer Zipfelmütze auf dem Kopf.
Sie nahmen den überraschten Laci bei der Hand und führten ihn durch einen schmalen Eingang in die Wichtelburg. Zwischen den Felsblöcken waren Bäume gewachsen, die ihre Wurzeln tief in den Boden trieben um sich fest zu halten. Dadurch waren vor langer Zeit innerhalb der Steingruppe große Höhlen entstanden. Darinnen wohnten die Wichtelmännchen.
Nach und nach hatten sie alle Räume mit Moos ausgepolstert. In so einer behaglichen und geschützten Höhle durfte sich Laci niederlegen. Es war auch höchste Zeit, denn der Fuß schmerzte ihm sehr. Er versank in dem weichen Mooskissen und machte die Augen zu. Bald war er auch eingeschlafen. Als er aufwachte, kam ein Wichtel und brachte ihm zu essen. Laci kostete neugierig. Er war hungrig und als Zigeunerkind auch nicht verwöhnt. Der Gemüsekuchen war fein auf einem Rindenstück angerichtet. Es schmeckte ihm gut. Er war aus jungen Blättern, Beeren und Nüssen gemacht und mit wildem Honig vermengt.
Bei dem zwischen den Felsbrocken einfallenden Licht, sah Laci das andere Wichtelmännchen, das ihm frisches Wasser brachte. Er trank es rasch , denn er war auch sehr durstig. Später zeigten ihm die Wichtel die Quelle, die zwischen den Steinen heraussprudelte.
Laci wurde auch in der nächsten Zeit umsorgt. Bald konnte er aufstehen und die Wichtel führten ihn in den Wald hinaus. Sie begegneten zwei Eichkätzchen "Die sind auf dem Weg zu unserer Vorratskammer", sagte ein Wichtel. "Ich werde sie verjagen, denn um diese Zeit müssen sie selber Futter suchen."
Eines Tages kamen zwei alte Krähen geflogen und hüpften auf die Baumwipfel rund um die Wichtelburg. Ein Wichtel hatte sie erblickt und machte:" Kra, Kra . " Sie kamen näher und setzten sich auf einen Stein. Die Wichtelmännchen hatten inzwischen herausbekommen, dass Laci von einem Zigeunerwagen gefallen war und die Eltern, weil sie den Sturz nicht achteten , weitergezogen waren.
Deshalb bekamen die Krähen nun den Auftrag nach den Zigeunern zu suchen. Sie nahmen ein kleines Stück von Lacis Hemd mit, das sie über dem Zigeunerwagen abwerfen und dabei so lange krähen sollten, bis die Zigeuner auf sie aufmerksam würden und ihnen folgten. Voll Eifer flogen sie über die Baumwipfeln davon. Sie waren den Wichteln dankbar. Im letzten Winter, als alle Felder tief verschneit waren , kamen sie hungrig und halb erfroren zur Wichtelburg. Dort waren schon viele versammelt, die sich Futter holten. Als sie ein Wichtelmännchen erblickten, winkte es sie heran und streute ihnen Körner. Sie suchten in dem großen Bäumen einen geschützten Platz und bettelten vor der Wichtelburg um Futter, das sie auch bekamen.
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Laci und die Wichtelmännchen
AdventureLaci ist ein kleiner Junge der von seinen Eltern aus versehen im Wald zurück gelassen wird und dabei auf Wichtel trifft. Aber lest selbst.