Kapitel 28

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Als Cerberus Isaac's Worte hörte, richtete sich alles in ihm dagegen.
Nein!
Helena musste bei ihm bleiben! Wenn er sie jetzt hergab, würde er sie nie wiedersehen! Er wollte bei ihr bleiben! Bei ihr bleiben bis er selbst starb! So wie es jeder Werwolf tun würde, der eine Mate hatte. Denn er liebte sie!

Es fühlte sich so an, als ob alle gegen ihn waren. Sie wollten sie ihm wegnehmen! Fort von ihm für immer. Sein Inneres richtete sich gegen all jene, die er kannte. Er hasste sie. Denn sie verstanden nicht. Sie KONNTEN es nicht verstehen.

Mit zu Schlitzen geformten Augen drehte er seinen Kopf zu Isaac.
"Nein!", bestimmte er hart.

"Lass sie los, du dreckiger Hund! Sie gehört zu uns!
Und du hast sie umgebracht.
Vielleicht hast du sie nicht direkt ermordet, aber es ist deine Schuld! DU bist der Grund!"

Wut, Verzweiflung und Trauer zugleich stürzten auf ihn ein. Er hatte recht... Aber er hatte sie geliebt! Er konnte doch nicht behaupten, dass er sie umgebracht hatte! Er hatte sie mehr geliebt als alles andere und das tat er immer noch!

"Nein..."

Dieses Mal war seine Stimme verzweifelter, fast schon flehend.
Aus Angst sie könnten sie ihm vor seinen Augen stehlen, drückte er Helena sanft, aber gleichzeitig auch fest an sich und vergrub seinen Kopf in ihrer Halsbeuge.
Tief sog er ihren Duft ein, der ihn darin bestärkte sie nicht loszulassen.
"Ich liebe dich.", hauchte er und stellte sich vor wie sie am See saßen und sich umarmten. Doch ihr der Geruch ihres Blutes war zu stark und holte ihn schnell wieder in die Wirklichkeit zurück. Er bemerkte kaum, wie einige bei seinen Worten scharf die Luft eingesogen hatten. Als ob sie nicht glauben konnten, dass soetwas existierte.
Die Liebe zwischen zwei völlig unterschiedlichen Rassen. Wenn sie nur wüssten...

Schwere Schritte näherten sich ihm von hinten, sein Atem beschleunigte sich. Er war sich sicher, dass sie ihn von ihr reißen würden. Noch fester umschlang er die zierliche Person in seinen Armen.
Dann fühlte er eine Hand auf seiner Schulter.
Blome., wusste er ohne sich umzudrehen.

"Cerb, komm... Es hat keinen Sinn mehr! Sie ist tot! Lass sie gehen.", versuchte er ihm sanft beizubringen. Doch Cerberus wollte nicht auf ihn hören. Er verstand auch wirklich gar nichts! Er wollte bei ihr bleiben! Bis in den Tod! Sie waren Mates! Seelenverwandt! Und nun für immer auseinandergerissen! Sie gehen lassen!? Niemals!
Aber natürlich konnte er das nicht verstehen. Cerberus' Liebe könnte man nicht mit Blome's vergleichen. Sie war viel komplexer, noch tiefer und stärker, so unbeschreiblich, dass er es sich NATÜRLICH nicht vorstellen konnte.

"Cerberus... Komm. Bitte! Sie wollen sie mitnehmen! Sie begraben! Du willst doch, dass sie ein Begräbnis hat, oder?", versuchte Blome in verzweifelt umzustimmen.

"NEIN!", schrie er vollkommen aufgebracht und stierte seinen Freund aus dunklen, vor Wahnsinn flimmernden Augen an. "Ich werde sie niemals gehen lassen!", knurrte er tollwütig, getrieben von Hass und Wahnsinn.
Ich werde sie nicht gehen lassen! Wenn ich das tue, ist sie fort! Ich werde sie nicht gehen lassen. Nicht gehen lassen...
Meins... FORT. ICH WERDE NICHT GEHEN, SIE NICHT GEHEN LASSEN. Fort... Dann ist sie tot... Fort. Nicht gehen... Nicht gehen lassen Helena. Fort. Nicht. Gehen lassen. Meins. Tot. Echt. Fort. Nicht gehen. Nicht gehen lassen...
"ICH WERDE SIE NICHT GEHEN LASSEN!!", brüllte er bestialisch und ein lautes, markerschütterndes Grollen drang aus seiner Kehle.

"CERBERUS! Du musst! Du brauchst Hilfe! Deine Mate ist tot und wir werden dir dabei helfen darüber hinweg zu kommen, wir sind deine Freunde! ...Versprochen! Wir verstehen das, aber-"

Mate - jaguar and werewolfWo Geschichten leben. Entdecke jetzt