Dann bin ich eben Weg (Fan Fiction) Geschichte einer Magersucht

9.8K 138 18
                                    

Hey, mal eine neue Geschichte. Es ist das Buch Dann bin ich eben Weg aus der Sicht von ihrer Schwester die ich dazu erfunden habe. Man muss das Buch nicht gelesen haben um zu verstehen, was ich hier schreibe. Ich hoffe, dass es viele Lesen, da ich genau die Stellung der Schwester vertrete. Ich weiß wie es ist und hoffe für jeden, dass er nie das Problem haben wird mal Magersüchtig zu werden. Es ist nicht schön.

_________________________________________________________________________________

Ich liebe meine Familie und eigentlich ist auch alles super, bis darauf, dass alle bis auf ich ein bisschen mehr wiegen. Sina meine Zwillingsschwester ist alles andere als dick, aber spargeldünn ist sie auch nicht.
Ich habe vom Arzt die Aufgabe bekomme immer bei ihr zu sein und zu gucken was sie macht und ob es ihr noch gut geht, da er und ich vermuten, dass es nicht mehr lange gut gehen wird. Sie ist normal und noch nicht übergewichtig und ich, ich bin das Gegenteil von ihr, auch wenn es sich selbstverliebt anhört, so ist es. 

68,3kg
Morgens: 4 Scheiben Toast mit Nuss-Nugat-Kreme,
2Tassen gesüßter Tee
Vormittags: 1Apfel, 1Salamiebrot, 1Dose Cola
Mittags: 1 Hünenkeule, 2 Semmelklöße mit Soße, Erbsen und Möhren, 1 Glas Milch
Nachmittags: 1 Teller Kohlrabisuppe, 1 Käsebrötchen, 3 Kugeln Eis, 2 Dosen Cola
Abends: 2 belegte Brote, 1 Tomate, 0,5l Buttermilch
Spät abends: ½ Tüte Kartoffelchips, 1 Glas Apfelsaft

Das ist das was sie heute gegessen hat und wahrscheinlich noch essen wird. Ich finde es nicht schlimm, aber mir persönlich wird schlecht, wenn ich nur so eine Menge von Essen sehe. Es fängt damit an, das ich nie im Leben morgens 4 Scheiben Toast essen könnte. Das ist ungefähr das was ich an einem ganzen Tag esse. Ich sagte ja schon, dass ich das Gegenteil von ihr bin. Man muss berücksichtigen, dass ich schon so gerade eben an einer Klink wegen Magersucht vorbei geschliddert bin. Zum Glück hab ich mich am Ende doch wieder durch ein Antistress – Training gerettet und bin der Klink so gerade noch entkommen. Magersucht ist eine schreckliche Krankheit, aus der man nicht alleine herausfindet. Man hasst sie, aber auf eine andere Weiße liebt man sie auch. Man liebt seinen knochigen Körper und seinen flachen Bauch, nur leider versteht man nicht mehr wie gefährlich das alles sein kann. Jeder der einmal an dieser Stelle war und es geschafft hat wieder normal zu werden, wird es seinem größten Feind nicht wünschen, doch jeder der Magersucht nicht kennt und sich nichts lieber als dünn zu sein wünscht, merkt leider zu spät, dass er schon in der Magersucht angekommen ist und viele komme da auch nicht mehr raus. Ich weiß zwar nicht wie es ist richtig schlimm Magersüchtig zu sein, aber selbst an der Stelle, an der ich war hab ich gemerkt, dass man es liebt immer weniger zu wiegen. Man kann es nicht haben wenn die Wage nur 100 Gramm mehr anzeigt und sobald man nur einen kleine Bauch hat oder noch nicht mal das, will man ihn sofort weg haben. Ich spreche aus Erfahrung und selbst jetzt verspüre ich manchmal noch den drang zum Mittag nichts zu essen und mindestens 7 Kilo abzumagern. Man muss sich erst einmal wieder an seine neue Figur gewöhnen und dafür braucht man viel Unterstützung, wenn man zu einem Ziel kommen will.
„Mira, hast du alles gepackt?“, fragt sie als sie in meine Zimmer kommt. „Ja, alles ist gepackt“, antworte ich auf meinem Bett liegen. „Wenigstens eine auf die man sich verlassen kann“, ruft meine Mutter erleichtert. „Mach Sina nicht immer schlecht!“ Ich finde es schrecklich, dass sich meine Mutter immer bei mir über meine Schwester beschwert, das ist schon lange nicht mehr normal. Vor eine Jahr, als ich fast Magersüchtig war, hat sie sich immer bei ihr über mich beschwert und jetzt anders herum. Ich glaube, sie vergisst manchmal, dass wir Schwestern sind und manchmal auch miteinander reden, wenn wir etwas nicht okay finden. Sie ignoriert Sina immer mehr. Wenn sie krank ist oder etwas anderes hat, geht sie nicht mehr mit ihr zum Arzt, das muss ich machen, oder mein Vater. Ich finde es nicht gerecht. Sie kann ihr Kind nicht einfach so ignorieren. „Ich mache sie doch gar nicht schlecht, nur sie schafft es einfach nicht ihre Tasche richtig zu packen.“ „Ich wette mit dir, du hast in ihrem Schrank nachgeguckt! Bei mir machst du das nie. Mir glaubst du einfach so.“ „Mira, hör auf. Ich rede nicht mit dir drüber, als versuche es erst gar nicht.“ „Ich versuche gar nichts, aber lass endlich Sina in Ruhe.“ „Ja!“, gibt sie giftig zurück und verlässt mein Zimmer. Zwei Minuten später geht die Tür wieder auf und mein Vater steht im Zimmer. „Was schreist du Mama so an?“ „Ich schreie sie gar nicht an.“ „Dann ist ja gut.“ „War es das?“ „Ja, was soll ich sonst noch sagen. Ich kann dir doch auch einfach mal glauben oder nicht?“ „Ja, danke.“ Sina würde keiner einfach so glauben. „Komm bitte gleich in die Küche, wir haben noch so viel Suppe über, es wäre schade sie weg zu werfen.“ „Dad, wir haben vor nicht mal zwei Stunden erst Mittag gegessen, ich glaube das reicht.“ „Wir müssen gleich sechs Stunden Auto fahren zu Oma und Opa. Wenn ein Stau kommt bekommen du und deine Geschwister Hunger.“ „Ich bekomme keinen Hunger.“ „Du kommst jetzt gleich einfach in die Küche, hast du mich verstanden?“ „Ja, ich komme gleich.“ „Dann ist ja gut“, sagt er und verlässt auch mein Zimmer.

Eine halbe Stunde später sitzen wir im Auto in Richtung zu Oma und Opa. Sie im Gegensatz zu uns (Mama, Papa, Sina und Felix) sind alle richtig dünn, so wie ich. Ich fühle mich bei ihnen immer richtig wohl, weil mich da keiner zum essen zwingt, klar sie sagen auch immer ob ich nicht noch etwas will, aber wenn ich nein sage, verstehen sie das uns haken nicht auf mir rum.
Jetzt sitze ich mit meinem zwölfjährigem Bruder und meiner Zwillingsschwester auf der Rückbank und warte. Ich habe mich gerade vor der Suppe gedrückt, mein Bruder hat gierig zugeschlagen und meine Schwester wollte zwar nicht, ist aber nicht darum herum gekommen. Eigentlich ganz schön ungerecht, ich muss sie nicht essen, sie aber schon. Ich merke, das die enge weiße Hose, die ihr ihre beste Freundin Melli geschenkt hat viel zu eng ist und jetzt mit der Suppe auch noch tierisch drückt. Bestimmt will sie den Knopf aufmachen, macht es aber nicht. Wahrscheinlich will sie nur die Kommentare der restlichen Familie nicht hören. Sie holt ihren Discman aus der Tasche und steckt sie die Kopfhörer in die Ohren. Sie setzt sich ein bisschen schräg hin. Im Auto kann ja man leider nicht liegen. „Mach dich nicht noch fetter als du bist“, ruft mein Bruder sofort und schaut nicht von seinem Gameboy auf. Eigenlicht kann er es gar nicht mitbekommen, da ich noch zwischen den beiden sitze. Mein Bruder immer mit seinen unqualifizierten Kommentaren. „So fett wie du bist, kann ich mich gar nicht machen“, gibt sie zurück. Ich finde es nicht schön, wenn sich meine Geschwister streiten, aber wo meine Schwester recht hat, hat sie recht. Mein Bruder muss nicht solche Sprüche sagen, das er selber nicht der schlankste ist und sie ist viel dünner als er. Felix will sie schlagen, aber ich halte seine Arm zurück. „Es reicht“, sage ich zu ihm. „Kinder könnt ihr euch nicht vertragen?“, fragt sie, ich kann nicht sehen, wie sie guckt, aber Sina sieht ihren Gesichtsaudruck im Schminkspiegel vom Beifahrersitz. „Papa und ich wollen nicht die ganze Fahrt euer Geschrei ertragen und ihr müsst ja nicht verstritten bei Oma und Opa ankommen, oder wollt ihr das?“ Also ich denke, zwar, das Oma und Opa es nicht mal merken würden, wenn Felix Sina mal wieder ärgert, da er es immer macht wenn wir bei ihnen sind. „Alles klar“, stöhnt sie. „Der klügere gibt nach. Soll Felix doch vor seinem Gameboy verblöden, man merkt es ja schon an seinem Sprüchen. Alles balla-balla“, sagt sie und setzt sich wieder normal hin. Ich schaue sie ein paar Minuten an, aber sie merkt es nicht. Ich sehe Tränen in ihren Augen, warum muss unser Bruder sie immer so kränken, am liebsten würde ich sie jetzt in den Arm nehmen, aber dann würde mein Bruder nur wieder irgendeine Spruch sagen und sie, dass ich doch überhaupt nicht wüste wie das ist das ich so dünn wäre. Also lasse ich es.
Nach ein paar Minuten hält meine Mutter eine Provianttüte nach hinten. „Will jemand was?“ Mein Bruder greift sofort zu. Und angelt sich ein Salamibaguette. „Sina, möchtest du ein Käsebrötchen?“, fragt meine Mutter sie noch einmal. „ Auch sie greift gierig zu.“ „Mira du nichts?“ „Wir haben eben erst gegessen?“ „Wir ja du nicht“, antwortet meine Mutter. „Nein danke, ich bin satt“, antworte ich und suche in meiner Tasche nach meinem iPod. Ich habe ihn mir gekauft, als ich fast in die Klink musste. „Wenn wir rast machen, kriegt jeder noch ein Eis“, ruft meine Mutter nach hinten und ich höre es selbst durch meine Kopfhörer. Wie kann ein einzelner Mensch nur so viel zu sich nehmen?

Als wir endlich ankommen ist es schon spät. Meine Eltern und Geschwister sind schon im Vorgarten und ich kämpfe immer noch mit meiner Tasche. Seit ich so viel abgenommen habe, kann ich kaum noch etwas richtig tragen. Nach 10 Minuten habe ich es dann auch endlich geschafft. Meine Oma wartet schon freudig auf mich. „Mira, da bist du ja endlich“, ruft sie mir zu. Auch wenn es schon fast 12 ist steht sie im Sonntagskleid und einer schönen Frisur im Vorgarten. Ich laufe zu ihr und umarme sie. Ihre Hand ist so weich und zart. Ich fühle mich endlich wieder wohl. Jemand der so ist wie ich. „Du siehst gut aus mein Kind.“ „Du auch Oma.“ „Hältst du dein Gewicht jetzt?“ „Ich versuche es.“ „Wir schaffen das zusammen“, sagt sie und umarmt mich. Sie meckert nicht, aber Sorgen macht sie sich trotzdem, was ich aber nicht schlimm finde, weil ich so weiß, das sie wenigstens an mich denkt. „Schläft Opa schon?“ „Ja, ich hab ihn eben schlafen gebracht. Er wollte nicht, aber morgen wird ein Anstrengender Tag und da sollte er ausgeschlafen sein und er sieht euch ja morgen auch noch den ganzen Tag“, sagt sie. Ich folge ihr in die Küche und setze mich zu meiner Schwester an den Tisch, auch wenn ich immer noch nicht viel Hunger habe, lasse ich es über mich ergehen und esse ein bisschen. Meine Eltern und mein Bruder schlagen zu als hätten wir zwei Wochen nichts gegessen, meine Schwester hingegen stochert wie ich mehr immer Essen rum als es zu essen. Hat sie zu viel Gegessen oder wird sie krank, oder passiert das was der Arzt meinte?          

______________________________________________________________________________

Hoffe euch hat es gefallen.

Dann bin ich eben Weg (FF) Geschichte einer Magersucht LANGSAMES UPDATENWo Geschichten leben. Entdecke jetzt