44,5 kg

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Sorry das es so lange dauert ... <33

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„Wie du aussiehst“, höre ich aus dem Bad rufen. Warum müssen die eigentlich alle schon so früh so rumschreien?

Ich schwinge meine Beine as dem Bett und lauf ohne Socken leise zum Bad. Die Tür ist nur angelehnt. Moment! Warum ist die Tür nur angelehnt? Ist nicht Sina um die Zeit immer im Bad? Ich beuge mich ein Stück vpr um durch den Spalt gucken zu können. „Deine Freundinnen essen doch auch alle vernünfitig. Schau dir Melli an oder Tina. Richtig blühende, frische Mädchen sind das und du? Sie nur mal in den Spiegel!“ Ich sehe wie sie den Spiegel dreht, sie dreht ihn aber weiter, also guckt sie sich selbst nicht an. „Hauptsache ich werde nicht so wie du!“ Meiner Mutter klappt der Kiefer runter. Auch ich starre sie ein bisschen entsetzt an auch wenn sie mich nicht sieht. „Deine Mutter...“, ich schließe leise die Tür vom Bad und gehe wieder zurück in mein Zimmer. Ich stütze mein Kopf auf meine Hände ab. Ich muss mir etwas überlegen. So kann es nicht weiter gehen!

„Morgen“, sage ich und betrete die Küche. Meine Mutter nimmt sich gerade ihr zweites Brötchen. Ich geiße mir ein bisschen Kaffe in eine Tasse und setze mich zu ihr und Felix an den Tisch. Mein Vater ist mal wieder schon weg und Sina noch nicht da.

Neben mir steht ein Teller mit einem Brötchen, dick mit Butter und Honig beschmiert, dan noch ein Ei und noch ein großer Becher Sahnejogurt. Wer soll das den bitte alles essen? „Mum, für wen ist das?“, ich zeige auf den Teller neben mir. „Für Sina. Wenn ich nicht aufpasse ist sie gar nichts mehr. Dass kann ich nicht zulassen.“ „Ähm... ja, aber guck dir mal die Menge an. Glaubst du echt, dass sie das alles isst?“ „Sie wird es essen“, sagt sie und wendet sich ihrem Brötchen zu.

„Igitt“, Sina steht im Türrahmen und starrt den Teller an. Sie wendet sich ab und hol sich auch schwarzen Kaffee. Plötzluch schüttelt sie sich angeekelt.

„Ich kann mein Brötchen alleine schmieren“, meint sie und macht keine Anstallten sich zu uns an den Tisch zu setzen. „Setzt dich“, meint meine Mutter, aber sie ignoriert es. „Wenn ich nicht aufpasse ist du den ganzen Tag wieder gar nichts“, redet meine Mutter weiter. „Ich kann in der Pause eine Apfel aus dem Schulgarten essen“, meint Sina nur stumpf. Ich höre den beiden intressiert zu. „Das ist doch keine Mahlzeit!“, schreit meine Mutter sie an. Ich weiß nicht warum sie auf einmal so auf 180 ist. Sie steht auf und drückt Sina auf den Stuhl. „Du bleibst hier sitzen und isst jetzt!“ Ich schaue meine Mutter verwundert, erstaunt und geschockt zugleich an. Das hat sie noch nie gemacht, auch noch nie bei mir auch nicht als ich kaum etwas gegessen habe. „Ich bin nicht hungrig“, meint Sina, beißt aber doch in das Brötchen. Ihr laufen Tränen die Wangen herunter. Ihr Brötchen muss gleich bestimmt total salzig schmecken!

Sie schaut mich flehend an. „Mum es reicht!“ „Ach die tut doch nur so. Als ob ich ihr etwas schlimmes angetan hätte. Sie soll doch nur etwas essen.“ „Mum! Es ist ihrer Sache ob sie etwas essen will oder nicht, außerdem Sina ist nicht mehr zwei. Sie weiß was gut für sie ist und was nicht!“ „Ach ja genauso wie du vor einem Jahr oder so? Du meinstes auch du wüsstes was für dich gut ist und dann, ja dann bist du fast in die Klinik gekommen! Glaubst du ich will das alles noch mal durchmachen?“, ihr stehen die Tränen in den Augen. „Glaubst du wirklich du machst es besser, wenn du ihr die Brötchen schmierst? Geh mal lieber mit ihr zum Arzt! Dein helfen bringt gar nix.“ „Jedes Gespräch mit dir geht nur noch ums essen. Das kotzt mich an“, mischt sich jetzt auch Sina wieder ein. „Dein Problem solange du nicht wieder vernünfitig wirst, wird das auch so beleiben“, meinte Mutter trocken.

Sina steht auf nimmt unsere Katze Mandy hoch und nimmt sie anscheinend mit in ihr Zimmer.

„Siehst du nicht was du anrichtetst?“, schreit mich meine Mutter an. „Meinst du das ernst? Glaubst du sie rennt wegen mir weg? NEIN wegen dir! Wann verstehst du das endlich? Nie wahrscheinlich. Bei mir hast du es auch nie verstanden. Wegen dir machen wir das alle. Wir wollen nicht immer die sein die Übergewichtig ist. Klar dein Essen ist super und dass wissen wir auch, aber warum werden wir wohl Magersüchtig? Warum wohl. Ganz einfach wir wollen nicht gehänselt werden wir wollen ganz normal leben. Was verstehst du daran nicht? Wir sind alt genug wir können inser leben selbst in die Hand nehmen. Und noch mal zum Thema als ich kurz davor stand in die Klinik zu gehen wer hat mich kein bisschen unterstüzt? DU nur DU. Sonst alle Papa, Felix, Sina alle nur du nicht! Du meinstest nur immer ja is doch mal etwas das schmeckt alles so gut! Du hast mich kein bisschen verstanden“, sage ich und stehe auf und verlasse auch die Küche.

Vor der Tür von Sina bleibe ich stehen. Sie weint. Hat sie wohl gehört was ich gesagt habe? Ich klopfe sie sagt nix also öffne ich die Tür einfach so. Mandy schleckt gerade ihrern Jogurt aus. Sie schaut mich flehend an. „Bitte sag es nicht Mama.“ „Keine Angst. Ich sag ihr nichts, aber was hälst du davon wenn wir mal zums Arzt gehen?“ „Ich kann das noch nicht Mira. Bitte lass es sein. Gib mir noch ein bisschen Zeit. Dir jeden Tag die Listen zu geben mit was ich gegessen habe ist schon schlimm für mich. Bitte warte noch bis wir zum Arzt gehen.“ „Oke, aber sag mir wenn du bereiht bist. Du musst mit jemanden reden. Dir ist klar, dass du auf dem Weg bist Magersüchtig zu werden.“ „Ich bin nicht magersüchtig und ich muss jetzt zur Schule“, meint sie und läuft an mir vorbei aus dem Zimmer. Glaubt sie wirklich, dass sie nicht magersüchtig ist?

„Mira, kann ich mal kurz mit ihr reden“, fragt mich Kevin. Er geht so weit ich weiß bei Sina in die Klasse. „Klar, was gibt’s?“ „Also... ehm... es geht um Sina. Wir machen uns alle sorgen um sie.“ Noch so einer. Was wollen die den jetzt alle von mir. „Wir haben eben bei Herr Winter einen Film über die Armut in Afrika geguckt. Es ging unteranderem über die Menschen da und die liefen alle mit Stöckern als Beine und aufgeblähten Bäuchen herum. Ich will nicht das Sina auch so aussieht irgenwann“, meint er und schüttelt sich kurz. „Ich finde es gut das du dir Sorgen um sie machst und ich mache schon alles was geht um ihr zu helfen nur ist das nicht so leicht“, meine ich. „Du warst selbst mal magersüchtig richtig?“ Ich nicke. Ich rede nicht gerne darüber. Es ist nicht schön. „Tortzdem danke“, meint er und wendet sich von mir ab. Sina macht mich noch fertig.

Wir haben heute endlich unserer Zeugnisse bekommen, das heißt Ferien! Zuhause ist Oma wie immer wenn wir unsere Zeugnisse bekommen. „Das habt ihr beide ganz toll gemacht“, schwärmt meine Oma mir uns Sina vor. Wir nicken nur. „Die Kinder können gar keine Probleme haben bei solchen Noten“, meint meien Oma zu meiner Mutter. Wenn die nur wüsste denke ich mir sag aber nichts.

Oma ist gestern wieder abgereist und nun sitzen wir beim Abendessen und Sina stochert in ihrem Salat herum. „Kannst du nicht mal einmal normal essen?“, fragt meine Mutter an Sina gerichtet. Ich stöhne immer nur Sina. Können die sie nicht einmal in Ruhe lassen? Dann würde sie bestimmt auch mehr essen!

44,5kg

Morgens: 1 Tasse Tee (ungesüßt), ½ Brötchen mit Butter und Honig

Vormittags: nichts

Mittags: 50g gekochter Reis, 1 Esslöffel Currysauce (mit Wasser verdünnt), ca. 20g Hühnerbrustfliet ohne Haut, 1 Teelöffel frische Ananas

Nachmittags: nichts

Abends: zwei kleine Gabeln voll grünem Salat

Wenn sie nicht bald zu mir kommt dann schleppe ich sie selbst zum Arzt egal ob sie das will oder nicht!

Dann bin ich eben Weg (FF) Geschichte einer Magersucht LANGSAMES UPDATENWo Geschichten leben. Entdecke jetzt