8. Rose

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"Ich bin ja schon wach!" Rief ich meinem Vater entgegen, der aber schon flüchtig aus der Tür verschwand. Ein letztes mal fauchte ich ihm hinterher und rüttelte mich aus meinem viel zu kleinem Holzbett.

Es ist eigentlich so garnicht meine Art, erst um viertel vor sieben aufzustehen und müde zu sein. Normalerweise bin ich echt kein Morgenmuffel, aber irgendwas hier in Colorado macht mich echt zu einem schrecklichen Menschen.

Von dem Vorfall mit den Wolf hat mein Vater anscheinend keinen blassen Schimmer. Ihm ist nicht einmal mein dicker, schwere Verband an meiner Wade aufgefallen. Aber genauso wenig, wie ihn das interessiert, interessiert ihn auch alles andere nicht, außer seiner Arbeit. Mir fällt es schwer zu sagen, dass ich stolz auf ihn und seine Arbeit bin, denn egal wie sehr er sich dafür seinen Arsch
abarbeitet - er verdient nichts im geringsten.

Ich habe letzten Sommer hinter einer Bar gearbeitet, und sogar da mehr verdient, wie er in einem Monat.
Ich habe schon oft versucht, ihn zu etwas anderem zu motivieren, aber das leider ohne Erfolg.

Nach einer Ewigkeit machte ich mich endlich auf den Weg ins Bad und ließ die Dusche jedoch ausfallen, da das Wasser unheimlich auf meinem offenem Fleisch brennt.

Ohne großen Aufwand lief ich auch schon in meinem langen roten Mantel und mit zerzausten Haaren aus der Eingangstür. Eine angenehme Kälte kam mir entgegen. Den tiefen Schnee spürte ich in meinen Knochen.

In einem kleinen Park, außerhalb der Stadt, setzte ich mich auf eine kleine weiße Bank neben einem großen Springbrunnen. Meine Augen vielen langsam und behaglich zu.

Ich wurde von einem Räuspern aus meinem Halbschlaf gezogen und sah mich hastig um. Neben mir saß der Typ, dem ich gestern in der Bar begegnet bin. Ich glaube seine Name war Hardin oder Holden. Mit fester Überzeugung, dass er Hardin hieß, sah ich ihn mit festem Blick entgegen und nickte leicht.

"Hallo, Hardin."

Nun saß er schmunzelnd gegenüber von mir, eine Hand in sein Becken gestemmt und die andere über sein frisch gewaschenes Haar streichen.

"Hi, Rose." Brachte er lässig hervor und ließ seine Blicke jetzt über meinen roten Mantel schweifen.

"Weißt du, ich habe keinerlei Interesse an irgendwelchen Bekanntschaften oder gar Mädchen, aber ich denke in so langweiligen Gegenden wie diese, sollten wir etwas unternehmen." Sagte er entschlossen und sah mir mit einem breiten Lächeln ins Gesicht.

Ehrlich gesagt habe ich keine Interesse an ihm, aber er hatte Recht. Diese Ferien sind eindeutig meine langweiligsten.
"Ich denk mal das ist eine gute Idee" sagte ich etwas unsicher.
Vielleicht wird das alles ja schief gehen oder im schlimmsten Fall will er mich in Schwierigkeiten bringen. Davon abgesehen kenn ich ihn nicht einmal. Vielleicht hat er mit Drogen zu tun... Mafia? ... Nein eher nicht. Dafür sieht er zu niedlich aus.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Aug 20, 2018 ⏰

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