Ich stehe im Flur, der in einem wunderschönen hellen beige gehalten ist und schau mich begeistert um. Links ist unsere Küche, rechts ein kleines Badezimmer und eine dunkel braune Treppe die nach oben führt. Gerade aus ist das Wohnzimmer in das ich gehe und vor Begeisterung aufspringe, denn durch die Glastür am Ende des Wohnzimmers sieht man einen schönen Garten mit Pool. Noch besser kann es ja nicht werden. Von oben höre ich Liam glücklich rufen „Erster. Juhu, ich darf heute Abend aussuchen was wir bestellen." Ich muss anfangen zu lachen, denn für einen 21 Jährigen verhält er sich oft wie ein 10 Jähriger oder so.
Ganz entspannt laufe ich zu ihm nach oben in den zweiten Stock. Er steht links entlang von der Treppe im Türrahmen seines anscheinenden Zimmers und tippt irgendetwas auf seinem Handy. Als er mich bemerkt packt er es weg und schaut mich mit einem neutralen Blick an. Ich quetsche mich an ihm vorbei in das Zimmer. Dad hat so gut wie all seine alten Möbel her gebracht. „Kannst du mir helfen mein Bett auf die andere Seite zu schieben? Wie kommt Dad eigentlich auf die Idee es dort hin zustellen?! Also wirklich, direkt vor das Fenster. Da wache ich doch schon auf wenn die Sonne aufgeht. Viel zu hell. Und außerdem, was macht dein Schreibtisch in meinem Zimmer?... Obwohl der eigentlich echt gut vom Stil her zu meinen Möbeln passt." Ach so, Liam verhält sich oft auch wie ein Mädchen. Er ist manchmal schlimmer als ich im Sinne von Mädchenkram. „Äh Liam Schätzchen, du weißt schon, dass mein Schreibtisch weiß mit Blumen verziert ist?! Aber wenn er dir so sehr gefällt schenke ich ihn dir und ich behalte dann deinen großen, schwarzen, coolen Schreibtisch mit dem großen, schwarzen, coolen Schreibtischstuhl aus Leder okay?!" Ich sage das in einem Ton als würde ich mit einem klein Kind reden und betone mit Absicht das groß, schwarz und cool. „Ha Ha, sehr witzig Lia. Danke aber nein Danke. Ich behalte lieber meine alten Sachen. Kannst du jetzt bitte mal kurz mit anpacken?"
Wir schieben sein Bett auf die andere Seite des Zimmers, damit der kleine Liam es schön dunkel morgens hat und nicht sofort vom Sonnenaufgang geweckt wird. Er bedankt sich, dass ich ihm geholfen habe und fragt ob ich schon mein Zimmer gefunden habe. Ich schüttel meinen Kopf mit der Deutung, dass ich es noch nicht gefunden habe. Er geht aus seinem Zimmer und guckt in alle Räume auf dieser Etage. Rechts von Liams Zimmer ist das Zimmer von Dad, gegenüber von der Treppe aus gesehen ist ein etwas größeres Badezimmer als das von unten. Als letztes öffnet er die Tür rechts neben dem Badezimmer und schaut mich mit großen Augen und einem schiefen Grinsen an. „Entweder geht es hier auf den Dachboden wo Gerümpel steht oder du wohnst ab heute in einer Dachkammer." Irgendwie hoffe ich, dass es einfach nur ein Dachboden mit Gerümpel ist, aber irgendwie auch, dass ich dort oben wohnen werde. In Gedanken verloren gehe ich an Liam vorbei und gehe dunkel braune Holztreppen hinauf.
Oben angekommen kann ich es kaum glauben. Es ist doch kein Dachboden mit nur Gerümpel. Ich nehme alles zurück, denn es kann doch noch besser werden als der Pool. Ich habe meine eigene Etage. Geradeaus ist ein sehr kleines Bad, aber beschmückt mit allem was man braucht. Rechts ist ein schmaler kurzer Flur der in ein großes, helles Zimmer führt. Links entlang steht mein großes, schönes, weißes, altes Bett. Es steht unter einem großen Fenster mit weißen Gardinen. Ich werde mein Bett da stehen lassen, denn es passt perfekt dort hin. Mich stört das helle Licht nicht wie Liam. Im Raum verteilt stehen noch mehrere Umzugskartons in denen Deko, Schulsachen, Klamotten und Kleinigkeiten enthalten sind. Liam ist auch oben angekommen, im Schlepptau mit Dad. Beide grinsen mich breit an und ich grinse überglücklich breit zurück. „Du wusstest hiervon oder?! Du wusstest, dass ich mein Zimmer nicht als erste finde. Das kriegst du zurück. Wehe du bestellst für uns heute Abend Sushi." sage ich zu Liam, der mich immer noch breit angrinst und dabei anfängt zu nicken. Ich umarme Dad, bedanke mich dabei und sage ihm wie toll ich unser Haus finde. Liam bestätigt meine Aussage und kommt auf uns zu und es gibt ein mal Gruppenkuscheln. „So, ich werde euch mal alleine lassen, damit ihr schon mal ein paar Kartons ausräumen könnt. Falls ihr mich sucht, ich bin unten und räume noch die restlichen Sachen aus dem Wagen raus und versuche etwas aufzuräumen." sagt Dad und geht aus meinem Zimmer die alte, leicht knarrende Treppe hinunter. Liam geht auch und ich bin nun alleine in meinem neuen eigenen Reich.
Es ist einfach nur wunderschön hier oben. Mein Bett, Kleiderschrank und Schreibtisch stehen schon, also muss ich eigentlich nur noch einrichten. Gut, dass Dad mir das zusammen bauen abgenommen hat, denn darin bin ich eine große Niete. Ich mache ein paar der rumstehenden Kartons auf und fange an mein Zimmer einzurichten. In dem ersten Karton sind ein paar meiner Klamotten, die ich dann in meinen großen, weißen Schrank einräume. Die nächsten 2 Kartons bestehen auch aus Klamotten, die ich auch einräume. Ich kann Unordnung überhaupt nicht leiden, weshalb ich alles von Anfang an schon ordentlich einräume und aufstelle. Mein Schreibtisch ist als nächstes dran. All meine Schulsachen und Kleinigkeiten verstaue ich darauf und darin. Wenn ich schon mal dabei bin fange ich auch schon an meine Schultasche für morgen zu packen. Morgen ist mein erster Schultag an der neuen Schule. Ich bin schon etwas aufgeregt und hoffe, dass ich neue, nette Leute kennen lerne.
So langsam vergeht mir die Lust am aufräumen und einrichten, sodass ich nach unten laufe, Liam und Dad bescheid sage, dass ich bisschen spazieren gehe. Vor unserem Haus bin ich am überlegen in welche Richtung ich gehen soll. Da kommt Dad wie gerufen angerannt und sagt mir in welche Richtung ich laufen soll. „Lauf am besten nach links. Das wird dir da sicherlich gefallen. Du läufst einfach die Straße runter, dann wird dir der Weg schon ausgeschildert." „Okay, danke Dad. Dann bis später." „Sei um 20:00 Uhr bitte wieder hier, damit wir drei zusammen essen können." Ich winke noch kurz und laufe wie er mir gesagt hat nach links.
Mir gefällt die Gegend hier sehr, da ich alle hier stehenden Häuser sehr hübsch finde und das mit den vielen Palmen ist einfach nur faszinierend schön. An diese schöne Sicht muss man sich erst einmal gewöhnen, denn in New York bin ich ganz andere Sichten gewohnt. Nach ungefähr sieben Minuten Fußweg komme ich an einer Kreuzung an und sehe die Schilder die Dad meinte. Links entlang ist eine Shopping Mall, gerade aus steht nur „Stadtbad" dran und rechts entlang der Strand. Ich weiß sofort was Dad meinte, denn ich laufe natürlich nach rechts zum Strand. Wir waren nur selten an Strände, nur wenn wir mal in den Urlaub gefahren sind oder so, aber das tun wir auch sehr selten. Fünf weitere Minuten zu Fuß komme ich an einer Promenade an und sehe schon leicht das Wasser in der Ferne. Etwas weiter sehe ich ein kleines, gelb, weiß gestreiftes Café und steuere erst einmal auf dieses zu.
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As a sign of true friendship
Teen FictionAmelia ist 16 Jahre alt und zieht mit ihrem 21 jährigen Bruder Liam und ihrem Dad von New York nach Miami. Ihr Dad war der Meinung eine Veränderung und eine neue Umgebung wäre in ihrem Leben wieder angebracht. Sie lernt auf der neuen Schule ihre be...