„OH MEIN GOTT!", kreischte eine Stimme während ich das Zimmer betrat. „Gucci oder Prada?" Mit einem geräuschvollen Schwung warf ich die Tür hinter mir ins Schloss. „Weder noch", erwiderte ich trocken und hielt die Tasche in die Luft. „Pimkie. Freut mich dich kennenzulernen." Meine zukünftige Mitbewohnerin wirkte für einen Moment enttäuscht und zog einen Flunsch. „Ich hätte schwören können es wäre Prada." Amüsiert sah ich sie für einen Moment an während sie sich elegant auf ihr Bett plumpsen ließ. Sie erinnerte mich stark an ein Model. Mit ihren langen Beinen, der schlanken Figur und den blonden Haaren brachte sie bestimmt so einige Männer um den Verstand.
„Ich bin übrigens Melody. Melody Bennett um genau zu sein aber du kannst mich gern Mel nennen. Alle nennen mich Mel. Also nicht, dass du das auch musst aber ich dachte mir, ich schlage es dir lieber vor. Meine Grandma nennt mich beispielsweise immer Melody, da mein richtiger Name für sie ausdrucksstärker klingt. Frag mich nicht.", fügte sie mit einem Seitenblick auf mich hinzu. „Es gibt aber auch Leute mit einem besonderen Fetisch, die deinen Namen lieber erst gar nicht hören wollen und ganz vernarrt darin sind dir irgendwelche anderen Spitznamen zu geben, was ich, zugegeben, eher nicht bevorzuge. Aber da du mir überaus sympathisch erscheinst, überlasse ich dir die Wahl." Mit einem kurzen Auflachen stellte ich meine Koffer ab und ließ mich auf das Bett ihr gegenüber nieder. „Melody ist ein schöner Name. Gefällt mir.", sagte ich und musterte das kleine Zimmer, in dem ich nun 3 Jahre meines Lebens verbringen würde.
Es war eher spärlich eingerichtet und bestand aus zwei Betten, zwei Kleiderschränken, einem Tisch mit zwei Holzstühlen und einem großen Fenster, das einen Blick auf den weitläufigen Campus freigab. Nichts unsagbar Besonderes aber ich fühlte mich schon jetzt wohl. Es hatte eben seinen ganz eigenen Charme. „Und wie heißt du?", riss mich Melody abrupt aus meinen Gedanken. „April. April Thompson um genau zu sein", fügte ich mit einem verschmitzten Grinsen hinzu. „Ha ha. Sehr lustig", erwiderte sie gespielt eingeschnappt, woraufhin ich anfangen musste zu lachen. „Ich sehe wir verstehen uns." Immer noch lachend machte ich mich auf den Weg ins Bad, um mich kurz aufzufrischen. Es war keine besonders lange Fahrt zur Michigan State University aber sie hatte mich doch geschafft.
Mit den Gedanken noch bei dem Abschied von meinem Vater, der mir wohlgemerkt unglaublich schwerfiel, wusch ich mir das Gesicht und erhaschte dabei einen kurzen Blick auf mein Spiegelbild. Meine braunen normalerweise gewellten Haare waren von der Fahrt noch ganz zerzaust und auch mein Kissen, auf das ich vor lauter Müdigkeit eingeschlafen bin, machte sich auf meiner Wange bemerkbar. Meine sonst so strahlenden grünen Augen wirkten matt, sowie der Rest von meinem Gesicht, der von Erschöpfung zeugte. Bei meinem Anblick verzog ich das Gesicht und wandte den Kopf ab. Granny war der Überzeugung, dass ich die Schönheit meiner Mom geerbt hatte, doch bei diesem Anblick würde sogar sie ihre Meinung ändern. Seufzend fuhr ich herum und ging zurück ins Zimmer, gespannt darauf, was der Tag noch mit sich brachte.
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April & Ethan
RomanceApril ist neu an der Michigan State University und lernt gleich an ihrem ersten Tag den unverschämt gutaussehenden Ethan Hall kennen, der so gar nicht in ihr ruhiges Leben passen möchte. Er scheint gleich vom ersten Augenblick fasziniert von ihr zu...