...ich glaub, ich bin wirklich schwanger.

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2 Wochen später

Felix arbeitete gerade konzentriert am Schnitt ihres neuen Videos, als es kurz an seiner angelehnten Tür klopfte, und er Jako auf sich zukommen sah. Und er ging ziemlich schnell und wirkte sehr unruhig.
Und er sah blass um die Nase aus.
"Fe...Felix...ich...glaub, der Bauch geht nicht weg. Der ist immer noch da.
Und mir geht's auch nicht so gut."
"Lass mich mal sehen.", meinte dieser nur ruhig, stand leise ächzend von seinem Schreibtischstuhl auf, schob Jako zum Sofa, drückte ihn sanft in das Polster und nahm neben ihm Platz. "Bist du sicher, dass du dich da nicht in etwas reingesteigert hast?"
Der Ältere wollte ihm das echt nicht vorwerfen, aber ab und zu kam das bei seinem Freund schon vor.
Zu oft machte er sich viel zu viele Sorgen, wo absolut keine nötig waren.
Jako nickte langsam und schaute bedrückt an ihm vorbei,
als er sein Shirt zögernd ein Stück hochschob und zuließ, wie Felix seine Hand ebenso vorsichtig über den winzigen Bauch streicheln ließ.
"Mir ist irgendwie öfters schwindelig, heute Morgen dachte ich, brechen zu müssen. Und vielleicht ist dir aufgefallen, dass ich irgendwie mehr....emotional bin."
Jako seufzte schwer und schaute Felix schließlich aus großen, fragenden Augen an. Sein Freund blinzelte langsam, schien zu überlegen.
"Mh.", machte der Ältere nach einigen zähen Minuten. "Ich weiß nicht, Jako. Das klingt alles ehrlich gesagt viel zu absurd. Ich kenne auch nicht wirklich Fälle, wo ein Mann je schwanger werden konnte. Aber wir können ja trotzdem zu ein paar Ärzten gehen.
Vielleicht ist das ja der Stress, oder du hast ein ernsthaftes Problem mit dem Magen oder Schlimmeres....was ich natürlich nicht hoffe..."
Angestrengt rieb er sich dabei die Nasenwurzel und ließ sich gegen die Rückenlehne sinken.
Jako's Lippen durchzuckte ein leichtes Lächeln, sein Nicken deutete, dass er damit einverstanden war.
Felix lehnte sich an ihn, gab ihm einen Kuss auf die Wange, ehe er sich wieder schwerfällig aus dem Sofa erhob.
"Okay, Jako. Ich suche ein paar Adressen heraus, schreibe ein paar E-Mails und dann klappern wir möglichst in den nächsten Tagen ein paar Ärzte ab. Hoffen wir das Beste, okay?", versuchte er ihn aufzumuntern, doch der Langhaarige nickte nur und stand ebenfalls auf.
Er sah aus, als hätte er in letzter Zeit ziemliche Probleme mit dem Schlafen, und das machte dem Blonden Sorgen. Er wollte doch, dass es seiner zweiten Hälfte gut ging, schließlich litt er insgeheim genau so unter der Unwissenheit.
"Ich bin eben im Bad.
Und...darf ich heute bei dir schlafen?", wollte Jako wissen, als er sich nach wenigen Schritten wieder umdrehte.
"Ja klar.", gab Felix warm lächelnd zurück und ließ sich auf den Schreibtischstuhl fallen,während Jako das Zimmer verließ.
Er suchte noch eben Adressen heraus und die E-Mails dazu, ehe er ein paar Nachrichten verschickte, dann den PC hinunterfuhr und merkte, wie seine Augen vor Erschöpfung und Überreizung brannten.
Gähnend erhob er sich ein weiteres Mal, löschte das Licht der Stehlampe, kletterte die Leiter hoch und zog sich bis auf das Shirt und die Boxershorts aus. Wenige Minuten kam Jako zurück, ebenfalls nur Boxer und Shirt tragend, schaltete das Deckenlicht aus, krabbelte dann zu Felix auf das geräumige Bett und kuschelte sich nun etwas entspannter an ihn.
"Schlaf gut, mein Lieber.", brummte Jako, hauchte einen Gute-Nacht-Kuss auf die vollen Lippen und bettete seinen Kopf auf der Brust seines Freundes, verschlang ihre Beine leicht miteinander.
Felix ließ es entspannt zu und gab ihm einen Kuss auf den Scheitel.
"Träum schön, mein Sorgentiger.
Ich liebe dich."
"Ich liebe dich auch.", nuschelte Jako noch, als er tatsächlich keine zehn Minuten später tief und fest schlief.
Er hatte das beste Kissen der Welt.

'Ich glaub, ich bin schwanger.'Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt