*Kapitel 3* Die Festung

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Sie fuhren aus der Stadt.
Einen kleinen Feldweg entlang, der an einem Wald grenzte.
Clea saß noch immer im Anhänger und betrachtete ein altes Foto von ihr und ihrer kleinen Schwester.

Mit dem Erste Hilfe Kasten hatte sie inzwischen die tiefe Wunde in ihrem Arm desinfiziert und ordnungsgemäß verbunden.

Ella und Philipp hatte sie auf ihre sichtbaren Kratzspuren nicht angesprochen.
Die Wunde hatte sie vorerst vor den beiden versteckt.

Als sie so in Gedanken versunken war, sah sie im Augenwinkel eine Gestalt durch Wald den Wald rennen.
Sie richtete sich auf und schaute Richtung Wald.
Es war nichts mehr zu sehen.
Hatte sie sich alles nur eingebildet?

Sie legte ihren verletzten Arm auf ihre Waffe, an ihren Gürtel.
Bereit jederzeit diese zu ziehen.

Die vier fuhren weiter den Feldweg entlang.
Clea legte ihr Foto zur Seite und behielt während der Fahrt den Wald stets im Auge.

Die Sonne brannte von Himmel.
Es war sehr trocken.
Clea lief Schweiß über ihren Rücken.

Auf einmal kam ein Junge aus dem Wald gerannt und sprang vors Auto
Ella fing an zu schreien.
Philipp trat mit voller Wucht auf die Bremse.
Einige Kisten fielen vom Anhänger.
Clea konnte sich gerade noch festhalten.

Der Jeep blieb einige Zentimeter vor ihm stehen.

Bitte, nimmt mich mit!", brüllte er immer und immer wieder.

Clea sprang vom Anhänger und kam auf ihn zu.
Er war übersät mit Bisswunden.
Sie wusste was das bedeutet.
Er fiel auf die Knie, packte ihre Handgelenke und flehte sie an.
Clea riss ihre Arme los und griff nach seinem Kinn.
Sie beugte sich zu ihn hinunter und schaute ihm tief in die Augen.
Seine Augenfarbe begann sich zu verändern.

Clea ließ ihn los und ging einige Schritte zurück.

„Wie heißt du?"

Er schaute sie verwirrt an.

„David", antwortete er schließlich.

Clea starrte ihn an und überlegte.

„Ok, komm mit!"

Ohne auf seine Antwort zu warten, ging sie zurück zum Anhänger und setzte sich auf eine der Kisten.
David folgte ihr und sprang mit auf den Anhänger.
Als er sich setzte, winkte Clea zum abfahren.

Philipp und Ella tauschten Blicke aus und fuhren schließlich los.

Während der weiteren Fahrt behielt Clea David die ganze Zeit im Auge.
Er hingegen bewunderte die Landschaft und sagte kein Ton.

Nach einer Weile, benahm David sich komisch.
Er begann heftig zu zittern.
Sein Kopf fiel in seinen Nacken.
Aus seinem Mund tropfte Blut und er begann einen eigenartigen Laut von sich zu geben.

Clea schnappte sich das Betäubungsgewehr, das sich hinter der Kiste befand, auf der sie saß.
Zum Glück hatte sie dieses vor der Fahrt mit einem Betäubungspfeil geladen.

Sie schrie Philipp an, das er sofort anhalten sollte.
Als das Auto zum stehen kam, sprang Clea auf und richtete das Gewehr auf David.

Sein Zittern hatte bereits nachgelassen und sein Kopf hing wieder vorne über.
Er bewegte sich keinen Zentimeter.

Ella und Philipp hatten sich umgedreht und beobachteten die beiden auf dem Anhänger.

Clea ging einen Schritt auf David zu und tippte ihn vorsichtig mit dem Gewehr an.
Keine Reaktion.

Die SeucheWo Geschichten leben. Entdecke jetzt