Kapitel 3

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Schließlich machen wir uns auf den Weg in den Speisesaal zum Abendessen. Ich nehme mir ein Brötchen, Schinken und Käse und einen kleinen Salat und setze mich mit den Mädels an den gleichen Tisch, an dem wir auch schon mittags saßen. Ein paar Tische weiter sitzt Sam, er lächelt mich an und winkt mir zu. Die Mädels haben das gesehen und schauen mich alle drei mit großen Augen an.
„Haben wir was verpasst?", fragt Natalie mich.„Ach Quatsch, Sam hat mich nur vorhin im Roundpen gesehen und wollte halt wissen wer die Neue ist. Wir haben uns dann unterhalten und sind zusammen zum Wohnhaus zurückgegangen. Er ist echt nett."

„Aha, nett ist er also."
Nora, Pia und Natalie grinsen mich an. Ich strecke ihnen die Zunge raus.
„Ja nett, sonst nichts."
„Ach, komm schon Annabelle. Uns kannst du es doch sagen."
„Da gibt es nichts zu sagen."
„Sicher?"
Nora schaut mich mit einer hochgezogenen Augenbraue an. Ich tue so, als ob ich beleidigt wäre, aber Nora sieht so komisch aus, dass ich losprusten muss. Die anderen fallen in mein Gelächter mit ein. Erst als sich die anderen Schüler schon nach uns umdrehen, beruhigen wir uns wieder.

Nach dem Essen gehen wir vier wieder auf Natalies und mein Zimmer. Aber schon nach ein paar Minuten beginnt Nora zu gähnen.
„Sorry...aber ich hab letzte Nacht nicht wirklich viel geschlafen, war viel zu aufgeregt. Ich geh dann mal ins Bett, morgen können wir ja gerne noch länger aufbleiben."
Nora steht auf. Pia überlegt kurz und sagt dann:
„Naja ich gehe dann auch. Gute Nacht ihr Beiden."
Wir lächeln und wünschen den Beiden eine gute Nacht. Nachdem Pia und Nora zu ihren Zimmern gegangen sind schaut Natalie mich an und fragt:
„Und was jetzt? Willst du schon schlafen oder noch wachbleiben?"
„Ich würde auch schlafen gehen, für mich war es ja noch aufregender als für euch, ihr wusstet ja wenigstens wo ihr hinkommt. Aber vorher muss ich noch telefonieren, hab's versprochen."
„Okay, dann telefoniere du mal, ich gehe in der Zeit ins Bad. Dann kannst du nachher."
„In Ordnung."

Natalie verschwindet ins Bad und ich greife nach meinem Handy. Ich habe meinem besten Freund Florian versprochen ihn anzurufen. Nach kurzer Zeit schon nimmt er ab.
„Anni! Na, wie ist es nun? Wie sind die Anderen? Und deine Mitbewohnerin? Ist Kayla gut angekommen? Wie sind die Lehrer? Und hast du-"
Ich unterbreche seinen Redeschwall indem ich anfange zu lachen.
„He, was ist so lustig?"
„Na wie soll ich denn antworten, wenn du mir keine Zeit dafür lässt?"
„Du musst in der Millisekunde antworten, in der ich Luft hole", erklärt er mir mit gespielter Ernsthaftigkeit.
Wir beide lachen. Dann erzähle ich ihm in Ruhe alles über meinen Tag.
„Ich bin auf jeden Fall froh dass es dir gefällt...hm naja ich muss jetzt auflegen, ich muss runter zu meinen Eltern zum Essen. Ciao Kleine."
„Ich bin nicht klein!"
„Du bist 4cm kleiner als ich!"
„Ich bin einen Monat älter als du!"Wie immer können wir es nicht lassen uns zu gegenseitig zu ärgern.
„So Anni, ich muss jetzt aber wirklich los."
„Rufst du morgen an? Du musst mir noch von deinem Urlaub erzählen."
„Jup, mache ich dann noch. Und morgen Mittag gibt es eine Überraschung für dich."
Ich höre ihn lache.
„Was denn?"
„Sag ich nicht!"
„He, das ist gemein!", beschwere ich mich.
„Ciao Kleine!"

Mit einem Lachen legt er auf. Ich grinse mein Handy an.
„Knallkopf."
„Wer ist ein Knallkopf?"
Ich zucke zusammen.
„Oh Gott, Natalie! Erschreck mich nie wieder so!"
Sie lacht.
„Also, ich höre: um wen ging es eben?"
„Ich geh jetzt duschen."
Ich schnappe mir meine Sachen und gehe zum Bad.
„Aber dann erzählst du es mir!"
„Hm, mal sehen."
Ich grinse und schließe die Badtür hinter mir. Natalie höre ich noch frustriert seufzen, dann gehe ich duschen.

Als ich aus dem Bad komme, schaut Natalie mich erwartungsvoll an.
„Also, jetzt erzähl mal!"
„Hm, ach nö. Ich bin schon so müde."
„Hey, das ist total gemein!"
Ich grinse. Dann lenke ich ein.„Na gut, ich erzähle. Was willst du denn wissen?"
„Wer ist der ‚Knallkopf' mit dem du telefoniert hast? Ich möchte alles wissen."
Erwartungsvoll sieht sie mich an. Ich lasse mich auf mein Bett fallen, verschränke die Arme hinter dem Kopf und schaue an die Decke. Natalie legt sich ebenfalls hin, dreht sich auf die Seite und schaut von ihrem Bett aus zu mir.
„Also, der Knallkopf ist mein bester Freund Florian. Wir sind schon befreundet seit wir denken können, unsere Mütter waren mit uns in der gleichen Mutter-Kind-Gruppe. Und wir haben nur Mist gebaut die ganze Zeit, es war auf jeden Fall immer total lustig mit ihm. Jetzt haben wir uns aber schon vier Wochen lang nicht gesehen, erst war ich mit meiner Mom zwei Wochen im Urlaub an der Nordsee und dann war er mit seinen Eltern für zwei Wochen in Spanien. Sie sind erst heute nach Hause gekommen. Naja, auf jeden Fall vermisse ich ihn ziemlich. Und jetzt sehen wir uns ja auch ewig nicht mehr. Er reitet auch, hat auch ein eigenes Pferd."
„Cool, wirklich cool. So einen besten Freund hätte ich auch gern."
Ich drehe meinen Kopf zu Natalie. Sie sieht mich an und lächelt. Ich lächele zurück.
„Und warum hast du ihn ‚Knallkopf' genannt?"
„Er meinte, morgen Mittag würde es eine Überraschung für mich geben und er wollte mir nicht sagen, was für eine. Naja und dann hat er lachend aufgelegt."
„Tja, Pech würde ich sagen."
Natalie schaut mich an und prustet los. Nachdem wir uns beide wieder beruhigt haben, schalten wir das Licht aus und versuchen zu schlafen.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Feb 20, 2018 ⏰

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