Zwischen Himmel und Meer

Prolog

Ich kann das Rauschen der Wellen hören, spüre den warmen Sand unter meinen nackten Füßen, während die Sonnenstrahlen sanft mein Gesicht kitzelten. Ich kann die kühle Meeresluft schmecken, fühle das Salz auf meiner Zunge. Ich kann einige Möwen kreischen hören und kann sehen, wie sie langsam am Horizont in den Sonnenaufgang hinein fliegen. Wie gerne würde ich das auch können - fliegen. Mit dem Wind durch die Lüfte gleiten, frei sein wie ein Vogel.  Aber das bin ich nicht.

Ich  heiße Grace, bin 21 Jahre alt und sollte eigentlich mitten im Leben stehen. Naja, in gewisser Weise stimmt das auch. Zwar liege ich, statt zu stehen, aber immerhin bin ich noch im Leben.

Abgesehen von all den Umständen bin ich ein ziemlich normales, durchschnittliches Mädchen. Ich hatte gute Noten in der Schule und bis vor einem halben Jahr, habe ich noch Astrologie studiert. Ja, ich glaube an Horoskope. 

Es war alles perfekt, bis vor zwei Jahren mein Vater starb. Er hat ein tiefes Loch hinterlassen, welches meine Mutter immer noch versucht, mit Alkohol zu füllen.

Ich hatte ein ganz normales Leben, wie jeder andere auch. Früher fand ich das immer unglaublich langweilig, doch heute wünsche ich mir nichts sehnlicher als das- Normalität. 

Obwohl mein jetziges Dasein gezwungenermaßen für mich Normalität werden musste. Es ist jeden Tag das selbe, morgens aufstehen, frühstücken und dann gehts auch schon mit den Untersuchungen los. An manchen Tagen mehr, an manchen Tagen weniger. Und jedes mal mit dem selben Ergebnis - es ist aussichtslos, ich werde sterben.