Einundzwanzig

12.8K 525 32
                                    

Dienstag

Ich sitze im Bus nach Hause, seit ich mich darum gekümmert Buskarten von der Schule gestellt zu bekommen. Sie haben mir einen Wisch ausgestellt, damit der Busfahrer Bescheid wusste und das ist es auch gewesen.

Es fahren einige Leute mit dem Bus, davon kannte ich die meisten gar nicht und interessiert daran zu wissen wer sie sind, bin ich auch nicht. Ich habe meine Freunde und sollten welche dazukommen wird es einfach so sein. Mir reichen dennoch die Leute die ich bis jetzt an meiner Seite habe. An meiner alten Schule hatte ich auch nur Ava und wir sind in zwei verschiedenen Stufen gewesen. Ava ist ein Senior, während ich in einem Jahr unter ihr bin. Sie wird diesen Frühling/Sommer ihren Abschluss machen und möchte soweit sie es mir erzählt hatte auf eine Universität gehen, die nicht so weit von ihr weg liegt.

Die meisten Leute in meinem Alter haben bereits Autos und so sind es jüngere mit denen ich fuhr. Hinten saßen ein paar Typen, die sich ziemlich cool fanden, dabei benahmen sie sich kindisch und sind die lautesten im Bus. Ich möchte gar nicht einschätzen in welchem Alter oder in welcher Klasse sie sind.

„Hallo Macie," sagte jemand plötzlich meinen Namen und ich bin erschrocken, dass ich angesprochen wurde. Ich drehe meinen Kopf in mehrere Richtungen bis ich erkenne wer meinen Namen gesagt hat. Es ist der Junge von gestern, der sich bei mir entschuldigt hatte. Er sitzt im Zweier neben mir saß. Ich habe ihn nicht erkannt gehabt und bin auch nicht sonderlich in der Laune mich um jemanden wie ihm zu kümmern. Jedoch bin ich nicht solch ein Mensch. „Hi," zögerte ich ein wenig und lächelte ihn an. Ich wusste seinen Namen nicht und er kannte leider meinen. Wo auch immer er diesen aufgetrieben hat.

„Ist es komisch das ich dich anspreche?" fragt er und ich wusste nicht ob ich lügen oder die Wahrheit sagen sollte, dennoch nickte ich, was natürlich die Wahrheit ist. Ich habe nicht damit gerechnet und es sowieso nicht erwartet. Nach der Entschuldigung gestern, dachte ich mich nicht mehr damit befassen zu müssen. „Natürlich ist es das," meint er auf mein Nicken, weswegen ich ein weiteres Mal nickte.

„Ist irgendwas Bestimmtes?" frage ich ihn, jedoch sieht man an seinem Blick, dass er mich einfach nur so angesprochen hat.

„Nicht wirklich, ich wollte auch nur Hallo sagen," sagt er mir und ich nicke wieder. Kann ich heute keine Wörter herausbekommen oder ist Nicken das neue Ja sagen? Aber mehr kam dann auch nicht. Er saß im Zweier neben mir und lehnte sich bereits wieder zurück. Und das Gespräch war beendet, als er sich seine Kopfhörer in die Ohren stöpselte.

Mir macht das natürlich nicht aus, denn ich bin nicht in der Stimmung auf irgendjemand gerade und wieso, konnte ich selber nicht sagen. Irgendwie ist mir danach mich gleich, sobald ich zuhause bin mich ins Bett zu legen und mir einen Film anzusehen.

Zuhause mache ich dann genau das, was ich mir im Bus überlegt hatte. Ich schnappe mir meinen Laptop und lege mich auf mein Bett. Dabei könnte ich auch jetzt einfach schlafen, aber ich hebe mir das für heute Abend auf. Ich lasse meinen Laptop hochfahren und gehe in den Browser. Wer in unserem Alter schaute nicht auf illegalen Seiten Serien? Einige, doch ich benutze lieber Netflix und gucke Pretty Little Liars weiter. Nicht wie andere bin ich auf aktuellen Stand, ich treibe mich irgendwo bei Staffel 3 herum und komme nicht wirklich weiter.

Kaum habe ich mich entspannt hingelegt und den Laptop auf meine Beine gelegt, da klopfte es an der Tür. Ich verdrehe genervt die Auge, als ich den Laptop wieder an die Seite lege und aus meinem Bett kletterte.

Ich gehe zur Tür, öffne sie und sehe Jensen vor mir stehen. „Was gibt's?" fragte ich und er zuckt mit den Schulter. Ich schaue ihn fragend an. Man kam doch nicht, ohne etwas zu wollen und klopfe an der Tür.

Aber dann tauchte Parker hinter ihm auf und grinst mich an. „Hey Schwesterchen, wir wollen dich abholen," meint er und sieht dann an mir herunter, da ich mir noch eine gemütliche Jogginghose angezogen habe, weil Jeans ziemlich ungemütlich ist um nach der Schule ein wenig Ruhe zu haben.

„Aber wie ich sehe hast du bereits etwas zu tun."

„Ja und ich habe es mir gerade gemütlich gemacht. Was gibt es besseres als sich zu entspannen und eine Serie zu gucken?"

„Nichts, wir wollten nur zu Mittag essen gehen," sagt Parker und ich lehne dann wirklich komplett ab. Es reicht mir heute Abend zu essen. Bevor die Jungs aber verschwinden, sage ich ihnen, sie sollen mir etwas zu essen mitbringen. Ich krabbel zurück in mein Bett und genieße endlich die Ruhe um mich mal ein wenig zu entspannen.

Mit entspannen war nicht viel. Ich wollte zwar nicht, aber es gab Hausaufgaben und einen Test für den ich lernen muss. Und für den Test musste ich einiges aufholen. Meine Lehrerin würde für mich keine Ausnahme machen, nur weil ich die neue bin. Es ist zum Haare raufen mitten im Schuljahr zu wechseln. Ich bin froh, dass ich mit Mathe Glück hatte, das war es dann aber auch, leider. Beau meinte sie würde mir helfen und ich werde sie gleich morgen früh darauf noch einmal ansprechen. Und dann würde sie hier herkommen und ich könnte das Wochenende wieder gut machen. Sie wird Parker hier sehen und das wird sie glücklich machen. Natürlich nur, wenn er nicht wieder mit seinen Basketballjungs beschäftigt war und später nach Hause kam, oder so.

Mit Mühe beende ich meine Hausaufgaben und wende mich dann dem Thema zu. Ich habe alle Arbeitsblätter die bis jetzt durchgenommen wurden in die Hand gedrückt bekommen, jedoch ist all dies zu lernen, schlicht unmöglich. Jedoch muss ich es schaffen um mindestens auf eine gute Note zu kommen, eine 3 würde mir bereits reichen damit ich glücklich bin.

Ich räume meine Sachen wieder zusammen und packe meine Schultasche für morgen, als es plötzlich an der Haustür klingelte. Das Heft das ich gerade in der Hand halte, stopfe ich noch in meine Tasche und sprinte dann den Flur entlang, die Treppe hinunter und zur Haustür, die ich öffnete, als ich ankam.

Vor mir stehen die Jungs und ich lasse sie rein. Parker drückt mir eine Tüte in die Hand, aus der ein herrlicher Geruch kam. Mein Essen. Casper verschwindet direkt, Jensen macht den Fernseher an und ich gehe mit Parker in die Küche.

"Natürlich musstet ihr dort essen gehen," meine ich, als ich erkenne das es eine McDonalds Tüte ist und ich zugeben muss, dass ich nicht oft dort essen ging. Und damit ich mir denken könnte, dass es nicht davon kommt, packe ich mir alles auf einen Teller und setzte mich an den Esstisch in der Küche. Parker wünscht mir einen guten Appetit und wollte sich gerade hinsetzten, als es schon wieder klingelte und Parker mich alleine ließ.

Ich beiße genüsslich in den Burger, der leider beinah kalt ist und stopfe mir bereits kalte viel zu salzige Pommes in den Mund. Sie hätten zum Diner fahren sollen und dort essen holen gehen. Da schmeckte der Burger viel viel besser. Ich erinnere mich an den Burger als wäre es gestern gewesen als ich mit Jensen dort gewesen bin.

Die Tür öffnete sich und Parker kam wieder rein. "Macie, es ist ein ziemlich unerwarteter Besuch für dich da," meint Parker und als ich gerade fragen wollte, wer denn gekommen ist, sehe ich sie bereits hereinkommen. Mit einem fetten Grinsen und leuchtenden Augen stolziert sie herein und als sie mich sah, kamen ihr beinah die Tränen. Mir fällt vor Schreck die Kinnlade herunter und ich rieb meine Augen, da ich denke das ich träumte.

"Ava, was machst du denn hier?"

Allein Unter JungsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt