Vergessene Rache

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Nell lief durch den Wald und spürte den Wind auf seinem weisen Fell. Die kühle Morgenluft wehte durch seine Lefzen als er den Bäumen blitzschnell auswich.

Endlich kam er an seinem lieblings Vorsprung an. Von dort hatte er immer volle Sicht auf den Vollmond der sich jeden Monat ereignete. Er erinnerte sich noch daran wie er mit seiner Mutter und seinem Vater immer darauf wartete, dass der Mond aufgehen würde. 7 Jahre lebt er nun schon alleine in diesem Wald seitdem seine Eltern gestorben sind.

Er knurrte. Die Menschen haben ihm seine Familie geraubt indem sie mit ihren Maschinen in den Wald gekommen sind und alles nieder gemäht haben. Nur er ist als einziger seines Rudels übrig geblieben. Er würde den Menschen niemals verzeihen, dachte er.

Tief versunken in der Trauer der Vergangenheit merkte er erst spät das der Mond anfing sich zu zeigen. Der Wind bläste durch sein weiches Fell während er in dem Strahlen des Mondes badete. Nell schloss die Augen und genoss diesen Augenblick. Er spürte wie eine gewalltige Welle von neuer Kraft in ihm tobte und sein Verlangen durch den ganzen Wald zu laufen verstärkte. Der Wolf atmete tief ein und roch den Wald, die Blätter und den Geruch des Windes. Noch bevor er ausatmete sprang er auf und stürmte den Weg entlang den er zuvor gelaufen ist. Er war jetzt schneller als vorhin und hatte das Gefühl fliegen zu können.

Er sprang über Steine und über gefallene Bäume bis er zu seinem Felsvorsprung angekommen war. Früher lebte er mit seinem ganzen Rudel hier, aber seit 7 jahren war es zienlich einsam um ihm herum. Morgen, dachte er vergnügt, morgen werde ich den Menschen wieder Angst einjagen und ihnen zeigen wie stark ein Wolf sein kann auch wenn er alleine ist! Ermutigt von dem Plan für den nächsten Tag trottete er zu seiner üblichen Schlaf stelle hin, machte es sich bequem und glitt in den Reich der Träume über.

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