,,Ugh", entfuhr es Katherine, als sie sich im Spiegel betrachtete. Ihr eigenes Ich widerte sie förmlich an. Das lag allerdings weniger an ihr. Jeder beneidete sie um ihr gutes Aussehen. Ihre glänzenden Locken, die braunen Augen und ihre perfekte Figur. So gut, wie niemand konnte ihr widerstehen. Es waren viel mehr die Klamotten, die Jeremy ihr mitgebracht hatte. Er hatte anscheinend null Ahnung von Mode. Sie sah aus, wie von der Müllkippe. Diese grauenhafte, schlammfarbene Bluse und diese hässliche, graue, viel zu weite Hose, die ihre Beine nicht einmal ansatzweise betonte. Da hätte sie auch ihre zerrissene, dreckige Kleidung anbehalten können. So konnte sie sich auf keinen Fall in der Öffentlichkeit blicken lassen.
Genervt und angewidert, wand sie sich von ihrem Spiegelbild ab und starrte Jeremy mit funkelnden Augen an. Sie war sich sicher, dass er absichtlich diese Stofffetzen gewählt hatte und es geradezu genoss, sie so zu sehen.
,,Du solltest netter zu mir sein. Sonst rette ich deinen kleinen Gilbert Arsch beim nächsten Mal nicht mehr vor Silas", versuchte sie ihn in einem befehlenden Tonfall zu Recht zuweisen, doch Jeremy ließ das, wie üblich völlig kalt.
,,Und du solltest dich zurück halten, sonst überleg ich es mir anders und fahre dich direkt zurück nach Mystic Falls. Silas hat dich bestimmt viel lieber dort."
,,Schön." Katherine verdrehte die Augen und verschränkte beleidigt die Arme vor der Brust.
Es gefiel ihr nicht, ein Mensch zu sein. Sie hasste Elena dafür, dass sie sie wieder sterblich gemacht hatte. Es war einfach komplett sinnlos und unüberlegt gewesen. Jeder hatte sich auf diese dämliche Suche begeben, um ihr das Heilmittel zu besorgen und dann hatte sie es endlich und schob es ihr in den Rachen. Ihr! Katherine Pierce, die nie wieder sterblich hatte sein wollen. Wenn sie nur daran dachte, wollte sie sich am liebsten im Gang auf den nächste Menschen stürzen, nur um das vertraute, warme Blut zu schmecken. Jedoch ging das ohne Fangzähne und der übernatürlichen Geschwindigkeit schlecht. Vielleicht sollte sie einfach erneut Jeremy umbringen, um ihre Mordlust zu stillen. Er war genauso nervig, wie seine Schwester und er genoss es offensichtlich, dass er ihr Schicksal quasi in der Hand hatte. Nur weil sie jetzt menschlich war und sich zurück halten musste, um Silas Aufmerksamkeit nicht auf sich zulenken, tanzte ihr jeder auf der Nase herum!
Je länger sie über Jeremys Anwesenheit nachdachte, desto mehr Lust bekam sie darauf, ihm das Genick zu brechen. Allerdings läge sie höchst wahrscheinlich am Boden, bevor sie überhaupt die Möglichkeit gehabt hätte, die Arme zu heben. Die letzten Tage waren anstrengend gewesen und sie war körperlich nicht mehr in Topform. Sie konnte momentan nichts ausrichten und war Jeremy wohl oder übel in dieser Hinsicht unterlegen. Sie war einfach viel zu schwach und hatte zurzeit nichts zu sagen. Das alles nervte sie. Sie wollte dieses erbärmliche Menschenleben nicht führen. Sie musste das Problem lösen und das so schnell es ging.
,,Hast du wenigstens anständiges Essen mitgebracht?", fragte sie dann, um sich von ihrer Wut abzulenken und ihren Magen zu beruhigen. Jeremy wühlte kurz in der Reisetasche und warf ihr eine orange, rote Tüte zu. Mit Mühe fing sie die Kunststoffverpackung auf und betrachtete den Schriftzug genauer.
,,Chips?!"
,,Cheetos", korrigierte Jeremy sie und brachte sie damit endgültig zum Überlaufen.
,,Du solltest aufpassen. Du solltest ganz schön auf dich aufpassen, wenn ich wieder in der Lage bin, dir die Kehle aufzureißen", zischte sie und kam mit einem zornigen Gesichtsausdruck auf ihn zu. Sie ließ sich nicht länger rumkommandieren und untergraben. Menschlich zu sein war für sie Qual genug und da ließ sie sich nicht zusätzlich von einem Gilbert für dumm verkaufen. Er war ein kleiner Junge. Ein Möchtegern Jäger, der wohl dachte, er konnte machen, was auch immer er wollte.
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Til the end
FanfictionMein Name ist Katherine Pierce. Für ganze fünfhundert Jahre war ich ein Vampir, bis mein Doppelgänger Elena Gilbert mir das allseits begehrte Heilmittel gegen die Unsterblichkeit verabreicht hat und mich damit zu einem erbärmlichen Menschen gemacht...