Kapitel 10

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Mit meinem Vater und meinem Bruder zusammen trainierte ich schon seit drei Tagen. Ich lernte echt schnell und konnte meine Verwandlung in einen Werwolf schon kontrollieren. Auch konnte ich mich kontrollieren, wenn ich Blut roch. Ich hatte nicht den Drang zu töten und Menschen zu zerfetzen. Das einzige was ich noch nicht konnte, war meine Dämonenkraft zu kontrollieren. Ich versuchte alles, um die Kraft aufzuwecken und sie zu nutzen, doch immer, wenn ich es versuchte, fiel ich in Ohnmacht. Am Anfang hatte es weh getan, mich in einen Werwolf zu verwandeln. Das einfachste für mich, war das Vampirdasein. Ich fühlte zwar alles viel stärker, aber ich konnte es kontrollieren. In vier Tagen hatte ich Geburtstag, das heisst meine Mutter war in der Nähe und ich musste aufpassen. Am ersten Tag hier, versuchte ich mit meinem Handy, Nael zu erreichen, aber wir hatten keinen Empfang. Ich machte mir immer noch Sorgen um Nael, aber konzentrierte mich voll und ganz aufs Training. Gerade war ich mit James im Trainingsraum. Ich hatte ein Schwert in der Hand und er ebenfalls.

„Bist du bereit zu verlieren, grosser Bruder?", fragte ich grinsend an James gerichtet. Er lachte auf und sah mich dann an.

„Es ist wahr, du lernst ziemlich schnell und du kannst schon deine Hybridenkraft einzeln und sowohl auch zusammen einsetzen, aber mit dem Kämpfen liegst du zehn Jahre zurück. Ich besiege dich mit links.", meinte er selbstsicher und ging mit seinem Schwert auf seine Position.

„Das meinst du.", sagte ich ebenfalls selbstsicher und ging in meine Position.

„Genug geredet ihr zwei. Konzentriert euch. Und...los!", rief unser Vater und James attackierte mich schon. Ich setzte meine Hybridenkraft ein und wich in Sekunden schnelle zur Seite, doch mein Bruder liess sich so nicht beirren. Er machte eine Drehung in der Luft und stand dann direkt vor mir. Mit seinem Schwert griff er mich wieder an, doch ich blockierte es mit meinem Schwert ab. Er grinste mich an und ich grinste zurück. Dann wollte er mich mit einem Schlag treffen, doch er hielt inne den plötzlich begann die Wand hinter ihm zu zittern.

„Was, zum Teufel, passiert hier gerade?", fragte ich meinem Vater und stellte mich wieder auf Position, nur diesmal zur Wand. Mein Bruder machte es mir nach, sowie mein Vater. Plötzlich explodierte die Wand in tausend Teilchen und da hinter standen Aylin, Feli, Erika und Nael. Nael guckte sich sofort um und als er mich sah, rannte er zu mir, um mich in den Arm zu nehmen.

„Oh mein Gott, Abi! Geht es dir gut? Ich habe mir solche Sorgen gemacht!", erzählte er mir und ich konnte mich nicht rühren. Ich war wie erstarrt. Doch als Nael mich küsste, wachte ich aus meiner Starre auf und erwiderte den Kuss fordernd. Nach einer Weile lösten wir uns und schauten uns in die Augen. Nael lächelte glücklich und ich grinste.

„Wie habt ihr mich gefunden? Was ist passiert?", fragte ich verwirrt aber glücklich. Ich umarmte noch Feli ganz doll und lächelte Aylin und Erika an. Mein Vater und mein Bruder waren sichtlich verwirrt, also stellte ich sie den anderen vor.

„Vater, James das sind Nael, Feli und Erika, Aylin kennt ihr ja schon.", meinte ich zu ihnen.

„Hallo Aylin, lange nicht mehr gesehen. Hallo Freunde von meiner Tochter.", begrüsste er alle und sah dann zu James, der allen einfach skeptisch zu nickte.

„Also jetzt noch mal, wie habt ihr mich gefunden?", fragte ich an alle gerichtet und Aylin trat einen Schritt vor.

„Du hast ganz sicher gewusst, dass ich für deine Mutter gearbeitet habe, oder?", fragte sie mich nun. Ich nickte ihr als Antwort zu und wartete bis sie weiterredete.

„Als du verschwunden warst, wusste ich, dass du bei Philipp warst. Also, ging ich zu deiner Mutter, um ihr genau das zu erzählen. Als ich jedoch in den Raum ging, war sie nicht allein, Rafael war bei ihr und ich hatte sie gerade dabei erwischt, wie sie über ihre Affäre, geredet hatten. Rafael sagte: „Ich kann es kaum erwarten, bis wir Abigail endlich töten können." Ich war natürlich überrascht und lauschte weiter. Ich hörte wie Natalie dann antwortete: „An ihrem achtzehnten Geburtstag, holen wir sie zu uns. Ich werde ihre ganze Kraft aufsaugen und dann wird uns nichts mehr im Wege stehen, Rafael. Das verspreche ich dir, wir werden beide über die Dämonen dieser Welt herrschen und dann werden wir gemeinsam die Kontrolle über die ganze Welt haben." Dann sah ich wie sie sich küssten und ich wusste sofort, dass ich Jahre lang angelogen wurde. Sowohl von deiner Mutter, als auch von Rafael. Also verliess ich Natalie's Versteck und ging wieder zurück nach Hause. Leider hatte ich keine Ahnung, wo du bist. Also fing ich einfach mal an, zu suchen. Nael kam dann am nächsten Morgen vorbei und ich hatte beschlossen ihm alles zu erzählen.", erzählte sie mir und ich guckte zu Nael.

Von der Dunkelheit zum LichtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt