Beiss mich

Kapitel 3

Da sahs ich nun. Alleine in einem Zimmer, in der Nähe ein Vampir, der mein Mann werden sollte und den ich nicht kannte, aber er mich dafür umso besser.

Ich starrte seelenlos auf meine Hände und studierte meine abgebrochenen und zum Teil noch rot lackierten Fingernägel, als die Tür aufging und eine junge Frau mit einem riesigen Kleid rein kam.

Ich sah auf und erkannte die zierliche Gestalt mit dem Kleid, was fast sie einmal war. Sie kam zu meinem Bett, still schweigend, legte das Kleid hin und gab mir einen Brief.

Ich öffnete ihn und las die folgenden Worte.

"Liebste Gräfin,

Würdet Ihr mich zu einem Abendessen begleiten? Dein Kleid und andere Dinge, die Ihr benötigt, wird die eine Dienerin bringen und Euch begleiten und Euch helfen.

In Liebe Dante."

Ich schaute zu dem Kleid rüber. Es war in einem tiefen Rot gehalten. Das Oberteil ist aus festeren Stoff und vom Hand bestickt.

Ich sah wieder zu dem jungen Mädchen. Sie sah nicht mal aus wie 17. Das war schon etwas gruselig. Ich selber bin auch erstmal 19.

Ich stand auf, nahm das Kleid und hielt es vor mich. Es passte anscheinend. Was das hier noch gruseliger machte.

Ich sah zu dem jungen Mädchen und nickte schwach. Sie fing sofort an erst mein Bett zu machen, dann mir in das Kleid zu helfen und steckte mir dann die Haare passend zum Kleid hoch mit einer Perlenspange. Ich legte dann noch Make-up auf, was auf dem kleinen Schminktisch stand. Dezent und unauffällig.

Ich sah an mir runter und drehte mich zum Spiegel und betrachtete mein Spiegelbild. Ich fand es einfach nur übertrieben.

Ich ließ mich dann von dem Mädchen in den Speisesaal bringen. Der Saal war rießig und der Tisch reich gedeckt, obwohl ich keine Gäste sehen konnte und auch keine Stimmen hörte. An den Wänden hingen schwere Teppiche und Vorhänge über den Fenstern, die kein Tageslicht rein ließen und das einzige Licht von dem schweren schwarzen Kristallkronleuchter ausging. Der Boden war aus edlen Laminat und so poliert, dass man sich spiegelte. Auf einem großen, fast thronähnlichem Stuhl, sahs mein 'Verlobter'.

Er selber trug wieder so alte Kleidung. Schwarze Hosen, schwarze Lederschuhe, die natürlich aus hochglanz poliert sind, ein weißes Hemd und eine rote Weste, passend zu meinem Kleid.

Ich verstand das ganze Drama immernoch nicht und hoffte auf einen Traum. Leider war ich wach und das hier alles echt und die ganze Situation wirklich angsteinflößend.

Die Diener, die an der Wand standen, sahen auch alle aus, wie aus einem alten Film. Die Frauen oder eher jungen Frauen und Mädchen trugen schwarze Kleider und weiße Schürzen, die Haare streng nach hinten gebunden. Die Männer, und auch hier wieder jungen Männer und Jungen, trugen etwas anzugsähnliches und weiße Handschuhe.

"Wo bin ich hier nur gelandet?", ging es mir wieder durch den Kopf.